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Studie: «Bekehrungen» von Erwachsenen

Zu Kirchenaustritten und Säkularisierung der Gesellschaft gibt es nach Beobachtung von Theologen der Universität Greifswald eine Gegenbewegung.

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Erwachsene fänden einen neuen Zugang zum christlichen Glauben, ergibt sich aus einer Studie, die am Montag in Stuttgart vorgestellt wurde. Darin kommen die Autoren zum Ergebnis, selbst Menschen, die als Kind keinerlei religiöse Erziehung erhalten hätten, erlebten Bekehrungen. Das Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung an der Universität Greifswald hatte bundesweit 462 Menschen befragt, die eine Hinwendung zum christlichen Glauben erlebten.

 Privatdozent Johannes Zimmermann, einer der Autoren der Studie, sagte, das Durchschnittsalter der Befragten liege in der Lebensmitte bei 41 Jahren. Rund 77 Prozent seien schon vor dem Bekehrungserlebnis Mitglied der Kirche gewesen. Als überdurchschnittlich erwies sich der Bildungsgrad, jeder zweite befragte hat Abitur. Das stelle die Kirche vor die Frage, wie sie auch bildungsferne Schichten erreichen könne.

 Auf dem Weg zum christlichen Glauben sei der persönliche Kontakt zu anderen engagierten Christen von besonderer Bedeutung. Auf deren Initiative hin besuchten distanzierte Menschen häufig wieder kirchliche Veranstaltungen. Besonders wirkungsvoll im Gemeindeangebot seien Glaubenskurse, die auch Kirchenferne erreichten. Dies böten bislang nur wenige Gemeinden an.

«Die Kirchen haben jahrelang etwas im Nebel herumgestochert», sagte der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, im Blick auf die Konversionsgeschichten von Kirchenmitgliedern. Er wies darauf hin, dass der Untersuchung zufolge der traditionelle Gottesdienst für die Hinwendung zum Glauben eine starke Rolle spiele. Entstanden ist die Studie in Zusammenarbeit mit den Landeskirchen von Württemberg, Sachsen, Mecklenburg, dem Rheinland und Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Finanziell unterstützt wurde sie von der Deichmann-Stiftung (Essen).

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 Der Direktor des Greifswalder Instituts, Michael Herbst, warnte davor, erwachsene Menschen auf ihre Kirchendistanziertheit festzulegen. Die Erhebung habe gezeigt, dass aus der heutigen Ablehnung der Kirche morgen eine Zuwendung werden könne. Aufgabe der Kirche sei es, die Sprachfähigkeit von Christen zu fördern, damit sie mit anderen über ihren Glauben reden könnten. Menschen neu für den Glauben zu begeistern, ist laut Herbst eine anstrengende Aufgabe: «Die Kirchen haben die Menschen massenweise verloren – wir werden sie nur einzeln zurückgewinnen.»

(Quelle: epd)

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