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Stuttgart: Streit um Bildungsplan bringt Hunderte auf die Straße

Hunderte Gegner und Befürworter des baden-württembergischen Bildungsplans, der für die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" wirbt, haben in Stuttgart demonstriert. Mit dem Slogan "Gegen die Indoktrination unserer Kinder – Stoppt den Bildungsplan 2015" gingen nach Polizeiangaben rund 600 Menschen auf die Straße.

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Der Demonstrationszug am Samstag wurde aber von extremen Gruppen so heftig gestört, dass die Veranstaltung vorzeitig abgebrochen werden musste. Eine Gegendemonstration mit 500 Teilnehmern stand unter dem Motto "Homophobie und Menschenfeindlichkeit entgegentreten!" und verlief ohne Störungen.

 Zu der Demonstration gegen den Bildungsplan hatte die Initiative "Besorgte Eltern Baden-Württemberg" aufgerufen. Deren Sprecher Hans Christian Fromm sieht in dem Vorhaben der grün-roten Landesregierung eine Verletzung des Elternrechts. Laut Grundgesetz unterliege die Erziehung zuerst den Eltern. Man wehre sich gegen eine "staatlich verordnete Frühsexualisierung".

 In einem Grußwort warf die Sprecherin der "Initiative Familienschutz", Hedwig von Beverfoerde, den Autoren des Bildungsplans vor, die Ehe zwischen Mann und Frau lediglich zu einer "simplen sexuellen Spielart" herabzustufen. Die Schule dürfe aber nicht zum Erfüllungsgehilfen für interessierte Lobbygruppen werden. Durch zu frühe Konfrontation mit verschiedensten sexuellen Formen und Praktiken werde das Schamgefühl der Kinder verletzt.

 Zu der Gegendemo hatten Grüne, Linke, Christopher Street Day (CSD) Stuttgart und ein Netzwerk von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen Orientierungen aufgerufen. Christoph Michl vom Vorstand des CSD Stuttgart rief den Demonstranten zu, dass die Akzeptanz sexueller Vielfalt hart erarbeitet werden müsse. Er bekräftigte Forderungen nach einer Öffnung der Ehe und nach einem gemeinsamen Adoptionsrecht für homosexuelle Paare.

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 Der Grünen-Landesvorsitzende Oliver Hildenbrand warf den Bildungsplan-Kritikern vor, ihnen gehe es gar nicht um das Wohl der Schüler. Sie wollten vielmehr hetzerisch Ängste und Vorurteile schüren. Sexuelle Orientierung sei kein Lebensstil, sondern ein fundamentales Menschenrecht, betonte der Politiker.

 Der Entwurf zum baden-württembergischen Bildungsplan 2015 sieht vor, dass in Schulen künftig für die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" geworben wird. Dabei sollen Themen wie Homosexualität, Bi- und Transsexualität im Unterricht intensiver und fächerübergreifend behandelt werden. Gegen dieses Vorhaben haben mehr als 192.000 Menschen eine Petition unterzeichnet. Deren Urheber stehen nach eigenen Angaben in keiner Verbindung zur Demonstration in Stuttgart. Zwei Gegenpetitionen, die den Bildungsplan befürworten, erreichten rund 88.000 und 136.000 Unterschriften.

(Quelle: epd)

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