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„Tätertum vererbt sich nicht“: Jüdischer Publizist fordert Deutsche zu Israel-Kritik auf

Das Judentum werde in seiner Substanz beschädigt, wenn israelische Soldaten und Siedler Palästinenser verdrängten, enteigneten, einkesselten und töteten, sagte Verleger am Freitagabend in Rotenburg bei Bremen. Wenn sich die deutsche Regierung in der Kritik daran zurückhalte, so sei dies «Beihilfe zu neuem Unrecht».

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Mit diesen Aussagen hat der umstrittene jüdische Publizist Rolf Verleger hat die Deutschen aufgefordert, offen Kritik an Menschenrechtsverletzungen Israels zu üben. 

Die Deutschen hätten große Schuld auf sich geladen und seien mit verantwortlich für die Situation im Nahen Osten, sagte der Lübecker Professor für Neurophysiologie bei einem Vortrag im Rotenburger Stadtkirchenzentrum. Doch heute sei Deutschland eine reife Demokratie. «Tätertum vererbt sich nicht», sagte Verleger, der Familienangehörige durch den Holocaust verloren hat. «Wenn Israel offenes Unrecht tut, muss man es benennen können.» Das habe nichts mit Antisemitismus zu tun.

 Verleger sprach sich dafür aus, in den Bemühungen um einen Frieden in Nahost auch mit der radikal-islamischen Hamas zu sprechen: «Mit wem will man Frieden machen, wenn nicht mit seinen Feinden.» Der 57-Jährige, der auf Einladung des evangelischen Kirchenkreises nach Rotenburg gekommen war, hatte mehrfach scharfe Kritik an der Kriegs- und Besatzungspolitik Israels geäußert.

 So bezeichnete er den Einmarsch in den Libanon vor drei Jahren als Gewaltpolitik. In seinem Buch «Israels Irrwege» kritisiert der Psychologe, Hochschullehrer und Autor den israelischen Angriff auf den Gaza-Streifen. Im August 2006 musste er nach israelisch-kritischen Äußerungen den Vorsitz der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein abgeben. Bis Juni 2009 saß er für die Norddeutschen noch im Direktorium des Zentralrats der Juden. Er musste das Gremium verlassen, nachdem ihm das Mandat entzogen wurde. 

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Wir bitten, den inzwischen korrigierten Tippfehler in der Überschrift zu entschuldigen.

(Quelle: epd)

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