Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes verleiht ihren Gottesdienstpreis in diesem Jahr an eine Gefängnisseelsorgerin. Sie thematisierte hinter Gittern die Themen Schuld und Vergebung.
Der Preis gehe an die württembergische Pfarrerin Henrike Schmidt, teilten die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck am Dienstag in Kassel mit. Ausgezeichnet werde ein besonders gelungener Gottesdienst, der am 30. Juli 2023 hinter Gittern auf dem Hohenasperg in Baden-Württemberg gefeiert wurde. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Henrike Schmidt feiere den Gottesdienst im Gefängnis bereits seit Längerem regelmäßig, sagte der Vorsitzende der Stiftung und der Jury, Stephan Goldschmidt, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Sie biete ihn in den beiden Justizvollzugsanstalten auf dem Hohenasperg bei Ludwigsburg an, und zwar sowohl im Justizvollzugskrankenhaus als auch in der Sozialtherapeutischen Anstalt Baden-Württemberg.
Im Mittelpunkt des preisgekrönten Gottesdienstes habe ein Satz aus dem Vaterunser gestanden, wie die Stiftung weiter mitteilte: «Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern».
Henrike Schmidt gelinge es, «das Thema von Schuld und Vergebung passgenau in die Lebenswirklichkeit von inhaftierten Männern und Frauen hineinzusprechen», begründete die Jury die Wahl. Schmidt schreibt auf der Internetseite der Stiftung über den Gottesdienst, dass Schuld und Vergebung zentrale Fragen für die Menschen in Haft seien. Die Stiftung zur Förderung des Gottesdienstes mit Sitz in Kassel vergibt den Preis seit 2009. In diesem Jahr wurden Gottesdienste hinter Gittern prämiert. 2025 sind «Gottesdienste und Feiern zum Valentinstag» das Thema.