- Werbung -

Urteil: RTL darf «Erwachsen auf Probe» zeigen

Der Privatsender RTL darf die umstrittene Doku-Soap «Erwachsen auf Probe» vorerst ausstrahlen. Das Verwaltungsgericht Köln lehnte am Mittwoch einen Antrag des Netzwerks Familien e.V. ab.

- Werbung -

Laut Gericht sollte der Antrag erreichen, dass das Kölner Jugendamt die Ausstrahlung der Sendung untersagt. Als Grund für die Entscheidung gaben die Richter an, das Jugendamt sei in der Sache nicht zuständig. Am Verwaltungsgericht Hannover steht eine Entscheidung noch aus.

  Behördlich zuständig für Maßnahmen im Zusammenhang mit der Beachtung des Jugendschutzes und der Menschwürde im privaten Rundfunk seien allein die Landesmedienanstalten, so das Verwaltungsgericht. Deren Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) hatte bereits angekündigt, die Sendung, in der Teenager mit Säuglingen und Kleinkindern das Elterndasein üben sollen, wie gesetzlich vorgesehen nach der geplanten Ausstrahlung am Mittwochabend zu prüfen.

  Die Richter urteilten weiter, unabhängig von Zuständigkeitsfragen sei aus dem Antrag auch nicht ersichtlich «in welchen eigenen Rechten die Antragsteller (…) überhaupt betroffen seien und woraus sich ein subjektives Recht auf Einschreiten ergeben könnte». Die Grundrechte, auf die sich der Verein berufe, seien Rechte, die Betroffene gegenüber dem Staat in Anspruch nehmen könnten («Abwehrrechte»). Sie seien nicht dazu da, den Staat zum Einschreiten gegen Dritte zu bewegen.

  Rechtsanwalt Frank Roeser, der Familien e.V. vertritt, verwies angesichts der Niederlage auf einen zweiten Eilantrag mit dem gleichen Ziel am Verwaltungsgericht Hannover. Wie ein Sprecher des Gerichts bestätigte, wird dort ebenfalls im Laufe des Tages mit einer Entscheidung gerechnet. Gegen die Kölner Entscheidung ist noch Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht in Münster möglich.

- Werbung -

  Gegen «Erwachsen auf Probe» protestieren Politiker und Organisationen seit mehreren Wochen. Am Freitag hatten 60 Verbände RTL in einer gemeinsamen Erklärung aufgefordert, die Sendung nicht auszustrahlen. Auch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) gehört zu den Kritikern. RTL beteuert, die betroffenen Kinder seien keinerlei Risiken ausgesetzt worden

(Quelle: epd)

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de

Zuletzt veröffentlicht