Die junge Generation der katholischen Priester und Ordensleute in den USA ist ethnisch bunter, traditionsbewusster und lehramtstreuer als die ältere Generation – aber auch weniger zahlreich.
Das geht aus einem Bericht der „New York Times“ über eine kürzlich veröffentlichte Studie hervor. Die Studie umfasste 62.250 Ordensmänner- und Frauen in den USA.
Derzeit sind 91 Prozent der US-Ordensfrauen und 75 Prozent der Priester 60 Jahre alt oder älter. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entschieden viele Ordensfrauen, kein Ordensgewand mehr zu tragen und zivilen Berufen außerhalb des Ordens nachzugehen. In diesen „modernen“ Orden ist die Zahl der Neueintritte heute am geringsten.
Wie die Studie bestätigt, erfähren die Orden derzeit eine kulturelle Rückwende. Neu eintretende Ordensleute fühlten sich stärker “von einem traditionellen Ordensleben angezogen, mit Gemeinschaftsleben, gemeinsamem Gebet, gemeinsamer Messe und gemeinsamem Stundengebet. Sie sagen viel öfter, dass Treue zur Kirche ihnen wichtig ist. Und sie suchen wirklich nach Gemeinschaften, wo die Mitglieder das Ordenskleid tragen“, fasst Schwester Mary Bendyna, Leiterin des „Center for Applied Research in the Apostolate“, die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Zwei Drittel der kürzlich eingetretenen Männer und Frauen hätten sich entschieden, das Ordenskleid zu tragen.
Die Neueintritte sind auch ethnisch durchmischter: 94 Prozent der derzeitigen Ordensleute sind Weiße (Kaukasier), aber nur 58 Prozent der Novizen. Unter den Novizen sind 14 Prozent Asiaten; dabei machen diese nur drei Prozent der katholischen Bevölkerung der USA aus und zwei Prozent der derzeitigen Ordensleute. 21 Prozent der Novizen sind hispanischer Abstammung, aber nur drei Prozent der derzeitigen Priester und Schwestern.
Von einer Renaissance des Ordenslebens kann indes nicht die Rede sein: Die Gesamtzahl der Neuen sinkt kontinuierlich. Dagegen steigt die Zahl derjenigen, die den Orden noch vor dem ewigen Gelübde wieder verlassen: Seit 1990 hat die Hälfte der neu Eingetretenen dem klösterlichen Leben wieder den Rücken gekehrt – die meisten davon, noch bevor die ewigen Gelübde abgelegt waren.
(Quelle: kath.net)