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US-Wahlkampf: Warum Donald Trump bei Evangelikalen punktet

Der US-Milliardär Donald Trump führt nach Meinungsumfragen die Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner an. Obwohl er bisher nicht als besonders frommer Christ hervorgetreten ist, umwirbt er die theologisch konservativen Protestanten. "Ich liebe die Evangelikalen", erklärte der 69-jährige Unternehmer, dessen Vermögen auf umgerechnet 3,5 Milliarden Euro geschätzt wird.

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Sein Lieblingsbuch sei die Bibel, sagte er; das verbinde ihn mit dem Evangelisten Billy Graham (96). Doch politische Beobachter fragen, welche Gruppe innerhalb der evangelikalen Welt Trump besonders anspreche. Dazu zählten etwa jene, die einem Wohlstands- und Gesundheits-Evangelium oder dem "positiven Denken" huldigen. Im September will sich Trump mit einer prominenten Vertreterin dieser theologischen Richtung treffen, der Motivationstrainerin und Predigerin Paula White (Orlando/Bundesstaat Florida).

Verkündiger des Wohlstandsevangeliums haben zwar eine breite Gefolgschaft in einigen Mega-Gemeinden und unter Fernsehpredigern, aber die großen evangelikalen Dachverbände wie etwa die Evangelische Allianz lehnen diese Theologie als weithin unbiblisch ab. Evangelikale Führungspersonen stehen auch mehrheitlich Trump skeptisch gegenüber. Hier könnte sich eine ähnlich wachsende Distanz zwischen Leitung und Basis abzeichnen wie in der Republikanischen Partei, heißt es in der Internet-Zeitung Christian Post.

Trump bemüht sich um konservative Evangelikale

Unter den 17 Bewerbern um die republikanische Kandidatur für die Präsidentschaftswahl im November 2016 sind mehrere Evangelikale, etwa der adventistische Neurochirurg Ben Carson, die Senatoren Marco Rubio, Rand Paul und Ted Cruz sowie der frühere Baptistenpastor Mike Huckabee.

Der Evangelist Franklin Graham (Charlotte/Bundesstaat Nord Carolina) glaubt, dass Trumps Popularität vor allem seiner Verachtung der politischen Klasse in Washington geschuldet ist. Andere weisen darauf hin, dass Trump sich schon seit Jahren um Kontakte zum politisch konservativen Zweig der Evangelikalen bemühe. So habe er 2012 die christliche Universität "Liberty College" in Lynchburg (Bundesstaat Virginia) besucht. Dessen Präsident, Jerry Falwell Jr., preise ihn als "einen der größten Visionäre unserer Zeit". Auch der Präsident des christlich-konservativen Familien-Forschungsrates, Tony Perkins (Washington), lobte Trump, weil er noch härter gegenüber Präsident Barack Obamas Regierung auftrete als die Offiziellen der Republikanischen Partei.

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Hämische Bibelbotschaften

Doch Trumps Versuche, sich als frommer Christ darzustellen, haben ihm auch Häme eingebracht. So konnte er nicht einen Lieblingsvers aus der Bibel nennen; ferner sagte er, das Abendmahl bestehe aus "ein wenig Wein und einem Cracker". Er gibt sich als Presbyterianer (reformierter Christ) aus, doch seine Gemeinde, die New Yorker Marble Collegiate Church, gehört der Presbyterianischen Kirche gar nicht an. Jetzt breiten sich über den Kurznachrichtendienst Twitter mehr als 10.000 angebliche Bibelbotschaften aus, die Trump untergeschoben werden. Ein Beispiel: "Gott brauchte sechs Tage, um die Welt zu erschaffen. Schlechtes Management. Ich hätte das schneller und preiswerter geschafft – und Satan hätte dafür zahlen müssen."

(Quelle: Idea.de)

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