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Vatikan protestiert: Bischofsweihe in China „beleidigt den Heiligen Vater“

Der Vatikan hat die Weihe eines Bischofs der staatlich kontrollierten katholischen Kirche in China mit scharfen Worten verurteilt.

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Der am Samstag zum Bischof ernannte Priester Joseph Guo Jincai sei damit automatisch exkommuniziert, teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Die Zeremonie und die Tatsache, dass die chinesischen Behörden vom Vatikan anerkannte Bischöfe zur Teilnahme gezwungen hätten, «beleidigt den Heiligen Vater», heißt es in einer offiziellen Erklärung.

Der Vatikan hatte mehrfach gegen die geplante Bischofsweihe protestiert. Dass sie dennoch stattfand, öffne eine «schmerzhafte Wunde» in der Gemeinschaft der Gläubigen und stelle eine gravierende Verletzung des Kirchenrechts dar, erklärte der Heilige Stuhl. Druck auf Bischöfe auszuüben, die von Rom und von der staatlich anerkannten Kirche akzeptiert sind, bezeichnete der Vatikan als «gravierende Verletzung der Religions- und Gewissensfreiheit».

Der Heilige Stuhl werde die Gültigkeit der Weihe untersuchen, heißt es in der ungewohnt scharfen Erklärung des Vatikans weiter. Die einseitig beschlossene Weihe beeinträchtige die «Atmosphäre des Respekts» und den Dialog zwischen dem Vatikan und Peking.

Gleichwohl bekräftigte der Heilige Stuhl seinen Wunsch nach einem «konstruktiven Dialog», wie er seit dem Brief von Papst Benedikt XVI. an die chinesischen Katholiken von 2007 geführt worden war. Im Rahmen des Dialogprozesses gab es eine Reihe von Bischofsweihen in beiderseitigem Einverständnis.

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Im kommunistisch regierten China garantiert die Verfassung zwar Religionsfreiheit, die Glaubensgemeinschaften stehen jedoch unter staatlicher Aufsicht. Die katholische Kirche zählt bis zu 15 Millionen Mitglieder. Rund fünf Millionen leben allein in der Provinz Hebei. Fünf Millionen Katholiken gehören der staatlich kontrollierten «Patriotischen Vereinigung» an. Daneben existiert eine Untergrundkirche. Der Vatikan bemüht sich um eine Vereinigung.

Auch bei den Protestanten gibt es eine offizielle Kirche unter staatlicher Aufsicht, der bis zu 18 Millionen Chinesen angehören. Etwa 50 Millionen chinesische Protestanten treffen sich zudem in nichtregistrierten Hauskirchen, die immer wieder Schikanen befürchten müssen.

(Quelle: epd)

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