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Pakistan: Todesdrohungen gegen Anwalt der Christin Asia Bibi

Der Anwalt von Asia Bibi berichtet von Todesdrohungen wegen seinem Rechtsbeistand in Blasphemie-Prozessen in Pakistan.

Saif ul Malook, der die Freilassung der wegen Gotteslästerung zum Tode verurteilten Christin Asia Bibi erwirkte, wird Medienberichten zufolge von islamischen Extremisten bedroht. In Beiträgen in sozialen Medien werde zu seiner Hinrichtung aufgerufen, sagte der Jurist dem britischen Sender BBC am Montag. Anfang Juni hatte Malook den Freispruch eines ebenfalls wegen Gotteslästerung verurteilten christlichen Paares erreicht, das vor sieben Jahren zum Tode verurteilt worden war. Die jüngsten Drohungen nannte der Anwalt die „gefährlichsten“, die er je erhalten habe. Die pakistanische Regierung gewähre ihm nicht ausreichende Sicherheit.

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Tagelange Proteste

Pakistans harsche Blasphemie-Gesetze haben immer wieder international für Aufsehen gesorgt. Besonders beachtet wurde der Fall von Malooks Mandantin Asia Bibi, die 2010 wegen angeblicher Propheten-Beleidung zum Tode verurteilt und 2018 durch das Oberste Gericht aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen wurde. Nach dem Freispruch der fünffachen Mutter kam es zu tagelangen gewalttätigen Protesten religiöser Hardliner. Bibi reiste Wochen später unter strengster Geheimhaltung nach Kanada aus, wo ihr Asyl gewährt worden war. Malook floh unmittelbar nach dem Urteilsspruch in die Niederlande. Ein Asyl-Angebot lehnte der Anwalt aus Lahore allerdings ab und kehrte Anfang 2019 wieder in seine Heimat zurück, um als Rechtsbeistand von Asia Bibi Widerspruch gegen Urteilsberufungen einzulegen.

Riskante Prozesse

Verurteilungen wegen Blasphemie werden in Pakistan oft von einer höheren Gerichtsinstanz zurückgenommen. Allerdings sind solche Prozesse für Richter und Verteidiger riskant. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Richter ablehnen, an solchen Prozessen teilzunehmen, weil sie um ihr Leben bangen, und sich Prozesse so über Jahre hinziehen. Im Jahr 2011 wurden zwei wichtige Politiker ermordet, die sich öffentlich für Asia Bibi eingesetzt hatten: Anfang Januar 2011 wurde der liberale Gouverneur Salman Taseer getötet und Anfang März 2011 der Minister für religiöse Minderheiten, der Christ Shahbaz Bhatti.

Menschenrechtler fordern immer wieder eine Abschaffung oder Reform des harschen pakistanischen Blasphemie-Gesetzes, weil dieses aus ihrer Sicht für persönliche Racheakte und Willkür missbraucht wird. Doch alle Versuche, das Gesetz zu ändern, scheiterten am Widerstand religiöser Hardliner.

Quelleepd

2 Kommentare

    • „Propheten-Beleidigung“ = „Beleidigung eines Propheten“.

      Gemeint ist natürlich eine Beleidigung Muhammads.

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