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Zahlreiche Tote bei Angriff auf Pfingstmesse in Nigeria [UPDATE]

Bewaffnete Männer haben im Bundesstaat Ondo im Südwesten Nigerias 40 Gottesdienstbesucher getötet. Kriminalität und Gewalt nehmen in Nigeria seit einigen Monaten deutlich zu

Die Täter drangen während der Pfingstmesse am Sonntag in die katholische Kirche St. Francis in der Stadt Owo ein, berichtete der britische Sender BBC. Die Männer hätten um sich geschossen und einen Priester sowie einige Gottesdienstbesucher entführt. Laut Behörden Behördenangaben gab es 40 Todesopfer. Fast 90 Personen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Nach einem Besuch am Tatort sagte ein Abgeordneter des Staates, Ogunmolasuyi Oluwole, unter den Toten seien auch Kinder.

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Präsident Muhammadu Buhari erklärte, nur «Unholde aus der Unterwelt» könnten diese «abscheuliche Tat» begangen haben. «Egal was passiert, dieses Land wird niemals dem Bösen und den bösen Menschen nachgeben», sagte Buhari. Er befindet sich im letzten Jahr seiner zweijährigen Amtszeit und wurde dafür kritisiert, die Sicherheitsprobleme des Landes nicht in den Griff bekommen zu haben.

Der Vatikan teilte mit, Papst Franziskus bete für die Opfer, die «in einem Moment des Feierns schmerzlich getroffen» worden seien.

Islamisten verschleppen Zivilisten

Kriminalität und Gewalt nehmen in Nigeria seit einigen Monaten deutlich zu. Im Südosten Nigerias werden immer wieder Menschen von Separatisten gekidnappt, die die Unabhängigkeit der Region Biafra fordern. Auch in anderen Regionen des Landes sind Entführungen häufig, um Lösegeld zu fordern. Im Norden verschleppen islamistische Gruppen Zivilistinnen und Zivilisten.

Erst vor rund einer Woche war das Oberhaupt der Methodistischen Kirche Nigeria (MCN), Prälat Samuel Kanu, auf einer Schnellstraße im Südosten Nigerias mit seinen beiden Begleitern verschleppt und nach 24 Stunden wieder freigelassen geworden. Medienberichten zufolge erhielten die Entführer ein Lösegeld von 100 Millionen Naira (rund 225.000 Euro). In dem Gebiet werden immer wieder Menschen von Separatisten entführt, die die Unabhängigkeit der Region Biafra fordern.

Vor zwei Wochen wurden zudem zwei katholische Priester in Katsina, dem Heimatstaat von Präsident Buhari im Norden des Landes, entführt. Sie wurden bisher nicht freigelassen.

Hinweis: In früheren Versionen dieses Artikel hatten wir zunächst 50, später 22 dann Todesopfer gemeldet. Wir haben die Zahl entsprechend der Behördenangaben zweimal korrigiert.

Quelleepd

2 Kommentare

  1. Eine wirklich abscheuliche Tat, über deren Hintergründe immer noch nichts bekannt ist.

    Sofern man Angesichts der vielen Toten überhaupt von Glück reden kann, ist die offizielle Zahl der Toten auf 22 gesenkt worden. Dazu kommen 50 Verletzte. Es traf wohl auch viele Kinder.

    Bei tagesschau.de gibt es auch die Vermutung, dass es sich um einen Racheakt eines Drogenkartells am Gouverneur gehandelt haben könnte.
    https://www.tagesschau.de/ausland/nigeria-anschlag-pfingstmesse-101.html

    • In Nigeria ist die Gefahrenlage höchst komplex. Dort überschneiden sich wirtschaftliche und religiöse Motive, Interessen von Nomaden, Gangstern und militanten Islamisten. Manchmal lassen sich die Attentate nur schwer zuordnen. Es wäre simplifizierend, pauschal von „Christenverfolgung“ zu sprechen. Selbst die Gewalt der militanten Gruppierung Boko Haram ist nicht ausschließlich anti-christliche, sondern prinzipiell anti-westlich. Das schließt auch die Ermordung von Muslimen ein, die die salafistische Lesart des Koran nicht unterstützen. Tatsächlich sind dem Terror, wenn ich mich richtig erinnere, mehr Muslime als Christen zum Opfer gefallen. So oder so – eine gefährliche Situation. MfG, Daniel vom JDE-Team

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