Im Atomstreit mit dem Iran hat der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, das Verhalten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) scharf kritisiert.
«Es wurde jahrelang verdrängt, ja sogar zu oft verantwortungslos ignoriert, dass Iran an einer Atombombe bastelt,» sagte Graumann in einem Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstagsausgabe). Für jeden, der sich mit dem Iran beschäftige, sei die jetzige Anklage der IAEA keine Sensation.
In ihrem neuesten Iran-Bericht hatte die Atomenergiebehörde in Wien vor wenigen Tagen erklärt, nach ihren Erkenntnissen arbeite das islamische Land an der Entwicklung einer Atombombe. Der Organisation lägen Hinweise vor, dass es zumindest bis 2010 verschiedene Projekte und Experimente zur Entwicklung eines atomaren Sprengkopfes gegeben habe.
Die Gefahr, die von iranischen Atomplänen ausgehe, sei für Israel buchstäblich lebensgefährlich, sagte Graumann. «Iran hat mehr als ein Mal offen angedroht, Israel von der Landkarte tilgen zu wollen.» Der Zentralratspräsident hob hervor, die Geschichte habe die Juden gelehrt, dass sie solche Drohungen ernst nehmen müssten.
Graumann, der Ende November ein Jahr im Amt sein wird, forderte Härte gegenüber dem iranischen Regime. «Wichtig ist, dass sich die Staatengemeinschaft endlich geschlossen und entschlossen den iranischen Täuschungen und nuklearen Ambitionen entgegenstellt», betonte er.
(Quelle: epd)