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Württembergische Landeskirche fordert Verbot der Prostitution

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg fordert ein Prostitutionsverbot in Deutschland nach schwedischem Vorbild. Freier müssten bestraft, Prostituierte dagegen geschützt werden.

Ein entsprechender Antrag wurde von der Landessynode auf der Sommertagung in Reutlingen beschlossen. Zur Begründung des Beschlusses hieß es, dass bei es sich bei der Prostitution um „sexuelle Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeit“ handele, die Menschen zum „Konsumartikel“ degradiere. Die Synode betonte gleichzeitig, dass es nicht um die Stigmatisierung von Prostituierten gehe, sondern darum, die Freier mit der „gesellschaftlichen Unerwünschtheit ihres Verhaltens zu konfrontieren.“

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Das Ziel des deutschen Prostitutions-Gesetzes von 2002, die Stärkung der Rechtsposition von Prostituierten, sei für die meisten Prostituierten nicht erreicht worden. Mangelnde Sprachkenntnisse und Beratungszugänge für ausländische Prostituierte ermöglichten diesen kaum, ihre Rechte geltend zu machen. Statt der betroffenen Frauen hätten vor allem organisierte Zuhälter und Bordellbetreiber von dem Gesetz profitiert. Die Legalisierung der Prostitution in Deutschland habe zu verstärktem Menschenhandel geführt.

Frauen als „Konsumartikel“

Das gerade in Kraft getretene neue Prostituiertenschutzgesetz sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, gehe nach Auffassung der Landeskirche jedoch immer noch nicht weit genug. Die Degradierung der Prostituierten zum Konsumartikel werde weiterhin „billigend in Kauf genommen.“

Stattdessen sollte es nach Auffassung der würrtembergischen Landessynode in Deutschland eine Regelung analog zur schwedischen Gesetzgebung geben. Dort steht der Kauf von Sexdienstleistungen seit 1998 unter Strafe. Die Prostitution seit seit Inkrafttreten des Gesetzes halbiert und nicht in den Untergrund verdrängt worden, heißt es in der Beschlussvorlage der Synode. Gleichzeitig habe sich die Grundhaltung der schwedischen Gesellschaft dahingehend verändert, dass es nicht mehr als „in Ordnung“ empfunden werde, Frauen für Sex zu kaufen.

Link: Die Beschlussvorlage zum Prostitutionsverbot

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