Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers führt Gottesdienste zur Segnung von homosexuellen Lebenspartnerschaften ein. Das hat die Landessynode beschlossen. Pastoren dürfen sich allerdings aus Gewissensgründen weigern, die Segnung vorzunehmen.

Die hannoversche Landeskirche hat dazu eine Handreichung zur Gestaltung entsprechender Feiern veröffentlicht, die sich an einer Vorlage der benachbarten evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck orientiert. Bisher gab es in Hannover ausschließlioch Fürbittgottesdienste für eingetragene Partnerschaften. Die neuen Segnungen unterscheiden sich in Teilen von der Trauung zwischen Frau und Mann. Es ist aber etwa möglich, dass sich die Partner gegenseitig ein Versprechen geben und Ringe wechseln.

Damit schlage man einen Weg ein, "der in dieser Klarheit bisher noch nicht gegangen wurde", sagte Landesbischof Ralf Meister vor dem Kirchenparlament. Hannover ist mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern die größte evangelische Landeskirche in Deutschland. Erst in der vergangenen Woche hatte die westfälische Landeskirche einen entsprechenden Beschluss gefasst.

In den bundesweit 20 evangelischen Landeskirchen ist der Umgang mit homosexuellen Partnerschaften unterschiedlich geregelt. In der Mehrheit der Landeskirchen, unter anderem in Kurhessen-Waldeck, Berlin sowie in der mitteldeutschen Kirche, sind Segnungen möglich. Mitunter ist der Ritus, wie etwa im Rheinland oder in der Nordkirche, an die Zustimmung des Kirchenvorstands gekoppelt. Seit 2001 gibt es in Deutschland die Rechtsform der eingetragenen Lebenspartnerschaft für schwule und lesbische Beziehungen.

(Quelle: epd)