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Bruder Hussam: „Evangelisieren war immer gefährlich!“

Bruder Hussam stammt aus Syrien und lebt seit über 25 Jahren in Deutschland. Im Januar 2018 gründete er zusammen mit der Inland-Mission des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden (FeG) und der FeG Münster eine Gemeinde für Aramäisch und Arabisch sprechende Menschen. Im Interview erzählt er von den Herausforderungen seiner missionarischen Berufung und darüber, was Muslime am christlichen Glauben fasziniert.

Bruder Hussam, wie kommt ein Syrer nach Münster?

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Bruder Hussam: Mit Münster verbindet mich eine geistliche Geschichte, die Anfang der 2000er-Jahre begonnen hat. Als ich nach Deutschland kam, lebte ich 14 Jahre lang im Münsterland, besuchte in Münster christliche Veranstaltungen und las mit Arabisch Sprechenden die Bibel. Als ich mich 2004 für eine theologische Ausbildung entschied, hatte ich die Absicht, in Münster missionarisch-evangelistisch zu wirken. Doch Jesus hat mir während der Ausbildung klargemacht, dass zunächst Gütersloh dran ist: Dort haben wir eine Gemeinde gegründet. Mit der Zeit stellten wir fest, dass Gott uns woanders haben will, und fingen an zu beten, wohin die weitere Reise geht. Gott hat uns dann Münster vor Augen gestellt, wo viele Arabisch Sprechende leben.

Warum gründen Sie gerade in Münster eine arabische christliche Gemeinde?

Die arabischen Ausländer ziehen gerne in große Städte, wo viel los ist und es Arbeit gibt. Münster hatte schon immer einige Studenten aus dem arabischsprachigen Raum, vor allem aus Syrien und Palästina. Inzwischen leben Menschen aus Syrien, dem Irak und Ägypten in fast allen Städten in Deutschland. Diese Menschen sind jetzt ein Teil unserer Gesellschaft geworden und brauchen wie jeder andere die frohe Botschaft vom Retter und Erlöser Jesus Christus.

Ist das nicht unter Umständen gefährlich?

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Bruder Hussam

Evangelisieren war immer gefährlich, weil der Evangelist das Wort Gottes als offensive Waffe einsetzt, das den Menschen Antworten auf ihre fundamentalen Lebensfragen gibt. Das gefällt dem Teufel nicht, der den Menschen das Gegenteil von Frieden, Ruhe und ewigem Heil unterjubelt. Somit setzt er alle Kräfte in Bewegung, um gegen das vorzugehen, was aus Christus kommt. Sicherlich ist es noch mal auf eine andere Art gefährlich, wenn man unter Arabisch Sprechenden und Muslimen evangelisiert. Aber daran denke ich nicht, weil meine Berufung aus der Hand des Herrn stammt.

 

Was begeistert Muslime am christlichen Glauben? Was stößt sie am meisten ab?

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Die Einzigartigkeit der Person Jesu Christi ist für viele Muslime anziehend: sein Leben und seine Lehren. Am meisten stören sie sich an der Göttlichkeit Jesu, der Dreieinigkeit und der Kreuzigung – auch an dem ausschweifenden Lebensstil und der Freizügigkeit des Westens, wo nach ihrem Empfinden alle „Christen“ sind.

Sie gründen die Gemeinde zusammen mit der FeG Münster. Wie kann eine deutsche Gemeinde ihr Herz für Menschen aus anderen Kulturen öffnen?

Die Herzen können wir erreichen, wenn wir Integration ohne Assimilation fordern. Das heißt, diesen Menschen die Gastgeber-Kultur beizubringen und einander anzunehmen, ohne beide Kulturen verschmelzen zu wollen. Ich biete den Arabisch und Aramäisch Sprechenden eine kulturelle christliche Versammlung in ihrer Sprache und lasse die deutsche Sprache mit hineinfließen, damit sie so langsam mit der deutschen Kultur in Berührung kommen.

Wie kann man Sie unterstützen?

Manche Missionare kennen die halbe Welt, haben aber keine Freunde, die sich wirklich für sie interessieren. Wir freuen uns über Nachfragen, nette Anrufe, freundliche E-Mails und ermutigende Begegnungen. Natürlich sollten Missionare und Evangelisten ständig im Gebet begleitet werden. Auch finanzielle Fragen können von der eigentlichen Arbeit ablenken und stören, wenn dieser Bereich nicht gut gedeckt ist. Auch in dieser neuen Aufgabe in Münster werde ich versuchen, mit einem persönlichen Spenderkreis zu arbeiten. Eine erste Anschubfinanzierung seitens der FeG Inland-Mission ist mir dabei natürlich eine große Hilfe.

Vielen Dank für das Gespräch! Gottes reichen Segen für den Gemeindestart!

Die Fragen stellten Arthur Wiebe und Sascha Rützenhoff für das FeG-Magazin Christsein heute

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