Sonntagsblatt:

Wie viel sollte ich spenden?

Gute Christen spenden gerne – oder nicht? Gibt es eine Verpflichtung dazu? Ein Interview zum Thema mit dem Theologen Hendrik Meyer-Magister im Sonntagsblatt.

Meyer-Magister hält den Zehnten [zehn Prozent der Einnahmen spenden; Anm. d. Red.] für eine „mögliche, aber nicht für eine notwendige Orientierung“. Er sieht darin keine Pflicht, auch im Spenden grundsätzlich nicht. „Das liegt in der Freiheit eines Christenmenschen.“ Jedoch sei es ein essenzieller Bestandteil des Glaubens, sich um die Welt zu kümmern.

Am Ende des zweiten Korintherbriefs mache Paulus deutlich, worum es beim Spenden gehe: „Dort wird deutlich, dass man von dem Überfluss, den man selbst bekommen hat […], einen Teil weitergeben soll, da man selbst diesen Überfluss auch nur von Gott erhalten hat.“ Es gehe darum, einen materiellen Ausgleich zwischen Reicheren und Ärmeren zu schaffen. Das heiße nicht, alles abzugeben und in Armut zu leben. Sonst sei man am Ende selbst auf Spenden angewiesen. Als Ziel sieht Meyer-Magister, innerlich unabhängig vom Geld zu sein, um so schmerzfrei spenden zu können.

Christinnen und Christen sollten laut Meyer-Magister das spenden, „was man erübrigen kann“. Außerdem gehe es nicht nur um die Menge, sondern auch darum, „was wirklich benötigt wird“. Wofür man spenden sollte, hänge davon ab, was einem persönlich wichtig sei. Das müsse nicht immer der aktuellste Anlass wie zum Beispiel das Erdbeben in der Türkei und Syrien sein. Wer dafür nicht spende, „sollte kein schlechtes Gewissen haben“.

Link: „Wie viel und an wen soll ich als Christ*in spenden?“ (Sonntagsblatt)

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1 Kommentar

  1. Geben ist seliger als nehmen und einen fröhlichen Geber hat Gott lieb ! Wer sich daran hält macht nix falsch !
    Seltsamerweise tendieren die meisten Freikirchen zum Prinzip des „Zehnten“ und lehren ihre Leute entsprechend.
    Obwohl das Neue Testament dies nicht hergibt und die Apostel diese Praxis nirgendwo in der Schrift erwähnen, neigen die Gemeinden zu dieser „gesetzlichen“ Regelung. Sonst eher einer liberalen Schriftauslegung zugeneigt wird man bei diesem Punkt plötzlich ganz „bibeltreu“.
    Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

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