Immer mehr Aidskranke und HIV-Infizierte in armen Ländern erhalten nach Angaben der Vereinten Nationen eine Behandlung. Die Zahl der behandelten HIV-Infizierten in Entwicklungs- und Schwellenländern sei 2008 gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent auf über vier Millionen gestiegen, teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Anti-Aids-Programm UNAIDS und das Kinderhilfswerk UNICEF am Mittwoch in Genf mit.
Weltweit sind rund 33 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert oder leben mit der Immunschwächekrankheit Aids.
Margaret Chan, WHO-Generaldirektorin, sprach von einem «gewaltigen Fortschritt in der globalen Reaktion auf HIV/Aids». Dennoch warnte sie davor, dass infolge der Wirtschaftskrise weniger Geld für den globalen Kampf gegen die Krankheit zur Verfügung stehe. Ziel müsse sein, dass alle Bedürftigen mit Arzneien versorgt werden könnten. 2006 hatte die Weltgemeinschaft im Rahmen der UN-Vollversammlung versprochen, bis 2010 allen Infizierten die Behandlung mit Medikamenten zu ermöglichen.
UNICEF wies daraufhin, dass Kinder immer noch seltener medizinische Hilfe bekommen als Erwachsene. Zwar sei die Zahl der behandelten Kinder von 198.000 im Jahr 2007 auf 275.000 im vergangenen Jahr gestiegen. Dennoch erhielten bisher 62 Prozent der infizierten Kinder keine antiretrovialen Medikamente, die die Ausbreitung des HI-Virus im Körper stark abbremsten.
Die WHO vermeldete den größten Fortschritt bei der Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten für Afrika südlich der Sahara. Dort erhielten 2008 rund 2,9 Millionen Aids-Patienten eine Behandlung, rund 800.000 Menschen mehr als ein Jahr zuvor. In der Region sind den Angaben zufolge insgesamt 22 Millionen Menschen infiziert.
In anderen Entwicklungs- und Schwellenländern in Asien, Afrika und Lateinamerika erhalten laut WHO mittlerweile insgesamt rund fünf Millionen Infizierte antiretrovirale Medikamente. Dies seien 42 Prozent der Menschen mit dem Virus. Weltweit starben laut UNAIDS 2007 rund zwei Millionen Menschen an Aids. Insgesamt infizierten sich rund 2,7 Millionen Frauen, Männer und Kinder neu mit dem Aidserreger.
(Quelle: epd)