Die Kirchen verlieren an Relevanz und der Trend ist kaum umkehrbar. Das hat Erhard Berneburg, Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (AMD), in Berlin erklärt. Beim "Runden Tisch Evangelisation" nannte er den Zustand der christlichen Mission "besorgniserregend".
Der Relevanzverlust der christlichen Kirchen zeige sich unter anderem am Mitgliederschwund innerhalb der Gemeinden. "Eine Umkehr des Trends ist nicht erkennbar", sagte Berneburg am Montag bei einem Treffen der Lausanner Bewegung in Berlin. Die Kirchen litten an einem Glaubwürdigkeitsdefizit, auch deshalb, weil die Konfessionen und Denominationen untereinander uneins seien.
Mission sei heute ein negativ geprägter Begriff, das habe zuletzt der kritische TV-Beitrag "Mission unter falscher Flagge" gezeigt. Mission stehe unter Verdacht, weil sie scheinbar ein Gegensatz zur Toleranz sei. Gerade in den Landeskirchen sei Konversion "ein Tabuthema".
Glaube selbst sei zum Privatthema geworden. "Was ist dann eigentlich die Rolle unserer Gemeinden?", fragte Berneburg. Selbst in den Familien gebe es kaum noch religiöse Sozialisation. Einem großen Teil der Bevölkerung sei Religion schlicht egal. Auch missionarische Bemühungen seitens der Kirchen gelängen kaum. Die Verbindung von Diakonie und Mission habe die Glaubwürdigkeitslücke der Kirchen nicht überbrücken können. Wer die Hilfe von Christen, Kirchen und Gemeinden erfahre, verbinde damit nicht unbedingt die Botschaft von Jesus Christus.
Einmal jährlich lädt die Lausanner Bewegung zum "Runden Tisch Evangelisation" in Berlin ein. Dort besprechen die Teilnehmer aus Medien, Kirche und Gesellschaft die Zukunft der Mission.
(Quelle: Christliches Medienmagazin Pro)