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Anweisung für Christen: „Während Olympia unsichtbar bleiben“

Das christliche Hilfswerk Open Doors wirft China vor, die Einschränkungen der Glaubensfreiheit zu den Olympischen Spielen noch einmal verschärft zu haben. Außerdem wird es zunehmend schwieriger, religiöse Inhalte im Internet zu teilen.

Die ohnehin „engmaschige Kontrolle“ von Christinnen und Christen sei ausgeweitet worden. Laut einer Meldung von Open Doors hätten Kirchenleiter in der Hauptstadt Peking im Vorfeld der Spiele die behördliche Aufforderung erhalten, „in der Öffentlichkeit unsichtbar zu bleiben, um Konflikte zu vermeiden“. Wer kirchliche Aktivitäten außerhalb der Sonntaggottesdienste durchführe, müsse mit Verhören, Geld- oder auch Haftstrafen rechnen.

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Am 1. März tritt in China zudem eine Verordnung in Kraft, mit das Teilen religiöser Inhalte deutlich eingeschränkt werden soll, kritisiert das Hilfswerk. Beschlossen und veröffentlicht wurde dies auf der „Nationalen Konferenz über religiöse Arbeit“ im Dezember 2021. Demnach dürfen etwa Online-Predigten nur von religiösen Gruppen, Schulen und Kirchen organisiert und durchgeführt werden, die über eine „Lizenz für religiöse Informationsdienste im Internet“ verfügen. Der Erwerb dieser Lizenz sei jedoch mit Auflagen verbunden, die die Glaubensfreiheit stark einschränkten. Private Blogs mit christlichen Inhalten sind dann nicht mehr zulässig.

1 Kommentar

  1. Grenzen für chinesische Christen wurden viel enger

    Mir hat es etwas die Sprache verschlagen, aber gänzlich unbekannt war mir dies nicht. 1996 besuchten wir im Rahmen einer Reise von Nord nach Süd China und haben dabei nicht nur von unserer deutschen Reiseleiterin, sondern auch von den verschiedenen inländischen Begleiter*innen, viel über Religion in China erfahren. Die Religionsdiener aller Religionen sind grundsätzlich Staatsangestellte, werden somit vom Staat bezahlt und die Kirchen und Religionen müssen eine Linzens haben, um ihre Gottesdienste durchzuführen. Damals gab es in moderat engen Grenzen Freiheiten, die aber vermutlich im Rahmen von strengeren Einschränkungen sich sehr minimieren. Da China vor allem mittels moderner Technik ein perfekter absoluter Überwachungsstaat wurde, kann es keine Untergrundkirche geben. Da braucht man also schon ein großes Wunder, dass sich dies wieder – auch im Sinne der Christinnen und Christen – in China ändert. Immerhin dürfen Jesusnachfolger*innen das sein was sie sind, aber nur in eigenen Kirchenräumen und nach genauen Regeln. Ich vermute, dass diese aber im Rahmen des Möglichen die Grenzen ausloten. Ab und zu kann man im Internet auf dortige Gottesdienste zugreifen und gewinnt durchaus den Eindruck, dass es ein sehr lebendiges Glaubensleben gibt. Im übrigen sei erwähnt, dass die dortigen Machthaber die Religionsfreiheit, wenn auch früher großzügiger, immer mit der Absicht zuließen, weil Menschen mit einer Religion angeblich friedlicher sind und nicht auf die Idee kommen, Sand ins Getriebe des Staates zu streuen. Was ich auf eine hypothetische Frage antworten würde, ob man sich als Chinachrist mit dem Staat arrangieren sollte, weiß ich ehrlicherweise nicht. Vermutlich würde eine offene Missionierung schon im allerersten Versuch grausam scheitern. Da denke ich, handeln die Machthaber unerbittlich. Widerstand wird zum Verbrechen. Wenn man in China unpolitisch und unreligiös ist, darf jede und jeder fast alles, auch reich werden und Firmen gründen. Chinesen waren auch damals sehr gastfreundlich, kommunikativ und reisten sehr viel auch im eigenen Land. In Chins gibt es (angeblich) nur die staatlich vorgegebene Moral und beispielsweise keine Homosexualität. Darüber wird man nichts in irgendwelcher Literatur finden. Was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Als wir dort waren, herrschte gerade eine große Hitzewelle. Unsere deutsche Reiseleiterin erzählte uns, dass wegen dem derzeitigen Klima augenblicklich alle Arbeitenden nur einen halben Dienst verrichten, was in Wirklichkeit aber nicht stimmt. Danach werde aber üblicherweise bei angenehmeren Temperaturen in der Zeitung stehen, die Bevölkerung habe freiwillig auf den halben Dienst verzichtet und voll gearbeitet. So geht man dort mit Wahrheit um. Übrigens: Chinesen betrachten strumpflose Füße als extrem unanständig und Körperkontakt ist völlig verpönt. Aber man will nicht sein Gesicht verlieren und möglichst jeden Wunsch des Gastes erfüllen. Bei banale Streitigkeiten werden deshalb so viele Tassen Tee miteinander getrunken, bis man einen Kompromiss findet. Allerdings haben wir schlecht und recht einem unserer chinesischen Reiseleiter ein christliches Lied zum Abschied gesungen und er war sehr dankbar. Man bewunderte unsere für Deutsche ungewohnte Spontanität.

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