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Starkes Wachstum der Evangelikalen in Brasilien

Mehr als ein Viertel aller Brasilianer bezeichnen sich als evangelikale Christen. Auch der politische Einfluss der Evangelikalen steigt.

Mit insgesamt 26,9 Prozent bekennen sich laut einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Erhebung des Brasilianischen Instituts für Geografie und Statistik (IBGE) so viele Brasilianer wie nie zuvor zu evangelikalen Kirchen.

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Bestimmende Religion in dem südamerikanischen Land bleibt der Katholizismus (56,7 Prozent), allerdings mit sinkender Tendenz. Evangelikale Kirchen, darunter zahlreiche ultrakonservative Freikirchen, haben in den vergangenen Jahren einen großen Zulauf bekommen. Sie bestimmen seit langem vor allem in den ärmeren Vororten der Großstädte und auf dem Land das Straßenbild in Brasilien.

Besonders junge Menschen bekennen sich zu evangelikalen Kirchen: unter den 10- bis 14-Jährigen waren es 31, 6 Prozent und bei den 15- bis 19-Jährigen 28,9 Prozent. 9,3 Prozent der Brasilianer sind konfessionslos, auch das ist laut IBGE ein Rekord. Der Katholizismus ist mit mehr als 65 Prozent unter den über 60-Jährigen am stärksten vertreten.

Auch politisch haben ultrakonservative Evangelikale ihren Einfluss in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut. Rund 70 Prozent der evangelikalen Christen stimmten bei den Präsidentschaftswahlen 2018 für den rechtspopulistischen Politiker Jair Bolsonaro. Im Parlament stellen evangelikale Parteien eine der größten und einflussreichsten Gruppen. Zu ihren Projekten gehören ein komplettes Verbot von Abtreibungen und der Kampf gegen Sexualaufklärung an Schulen.

Quelleepd

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3 Kommentare

  1. Kirche für die Armen

    Zu dem was der Stammtischbruder schreibt, sei darauf verwiesen, daß in Mittelamerika die Katholische Kirche insbesondere für die Armen eine große Bedeutung hat(te). Sie sorgte dafür, daß sich auch Kooperative bildeten, die dann gemeinsam den Kaffee auf dem Weltmarkt vermarkteten. In Mittelamerika waren es die kleinen sektiererischen Kirchen protestantischer Herkunft, die wohl den großen Gesellschaften auch aus den USA halfen, den Landarbeitern ihr Land abzunehmen. Sie waren verbündet mit rechtsradikalen Kräften und einige Priester und Bischöfe haben dabei ihr Leben eingebüßt. Ich kann mich erinnern, daß wir 1980 in San Salvador an der Bischofskirche die großen Einschusslöcher einer Panzerfaust sahen, über die dort der Geistliche getötet wurde, weil er den Menschen geholfen hatte. Wie das heute in Mittelamerika aussieht, entzieht sich meiner Erkenntnis. Es dürfte aber kaum besser sein und naheliegend ist auch, dass die Verhältnisse in Südamerika ähnich sind. Papst Franziskus hat eine gute Autobiographie unter der Überschrift „Hoffe“ geschrieben, wo er die Zustände aus eigener Betroffenheit beschreibt. Die dortige Kirche konnte sich keinen Pomp leisten, sondern sie organisierte die Gemeinschaft der Gläubigen auch als Schutzraum.

  2. Ich bin nur Christ

    Ich freue mich, wenn irgendwo die Evangelikalen kräftig zulegen.Aber ich bin nicht (nur) evangelikal, nicht nur liberal, nicht nur charismatisch – ich bin schlicht und einfach Christ. Daher wünsche ich mir, daß alle Christinnen und Christen im Idealfall dafür einstehen, daß Meinungsunterschiede bei Gläubigen etwas normales ist und unsere Toleranz und die Fähigkeit als Brückenbauer herausfordern. Ich bin überzeugt, daß Kirche als die Gemeinschaft derjenigen die im Namen Jesu zusammenkommen, sich als Einheit in der Vielfalt versteht und nicht dazu in die Welt kam, um die Gemeinschaft der Christen zu spalten. Wenn Evangelikale und Liberale zusammen beten, dann werden schneller die Schwerter zu Pflugscharen und durch die Wirkung des Heiligen Geistes die Kriege geächtet. Denn Jesus kommt als Friedefürst und er ist sanftmütig. So wie wir auch sein sollten, wenigstens in unserem Bestreben. Denn oft sind Streit in der Lehre, oder über die richtige Portion und Qualität der Ethik, auch von Vorurteilen befrachtet.

  3. So eine Nachricht löst bei mir ein lachendes und ein weinendes Auge aus. Optimistisch betrachtet ist ein Mensch der sich einer evangelikalen Gemeinschaft zuwendet ein erlöster Mensch, vermutlich darf Jesus Herr über sein Leben sein.
    Jetzt ist es aber so, dass in Südamerika viele Gemeinden die Bodenhaftung verloren haben, extrem-charismatische Positionen vertreten, ihren Führen huldigen und wie berichtet politisch sehr ambitioniert sind.
    Diese Mischung empfinde ich als gefährlich! Wenn man biblischen Boden verlässt, gerät man leicht in sumpfiges Gelände, geistliche Leiter die sich feiern lassen wie Popstars und ebenso gut verdienen sind mir suspekt und Christen dürfen natürlich politisch sein, dabei aber nicht vergessen, dass sein Reich nicht von dieser Welt ist !
    Bei allen Bedenken, Gott hat wie bekannt ein Herz für die Unterpriviligierten und davon gibt es in Südamerika nicht wenige, also überwiegt das Postive !

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