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Weltrekord: Das größte Kreuz steht auf einem Massengrab

Fast so hoch wie der Kölner Dom: Das größte Kreuz der Welt steht auf einer Gedenkstätte in der Nähe von Madrid. Es erinnert an die blutige Zeit unter dem Diktator Franco.

Von Tim Bergen

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Das frei stehende Kreuz auf der Bergkette Sierra de Guadarrama hält mit 152,4 Metern einen Weltrekord: 2022 wurde das Bauwerk ins Guinnessbuch der Rekorde aufgenommen. Die Freiheitsstatue in New York ist beispielsweise „nur“ 93,1 Meter hoch. Das Kreuz besteht aus Beton und ist mit Granit verkleidet. Die Arme messen jeweils 46,4 Meter. Skulpturen der vier Evangelisten zieren die Basis des Kreuzes. Der Bau wurde von den Architekten Diego Méndez und Pedro Muguruza entworfen.

Das Kreuz steht auf der weitläufigen Gedenkstätte „Valle de Cuelgamuros“. Früher hieß der Ort „Valle de los Caídos“, was „Tal der Gefallenen“ bedeutet. Das Tal liegt in der Nähe von Madrid – genauer in San Lorenzo de El Escorial. Direkt unter dem Rekord-Kreuz wurde eine Kathedrale in den Berg gebaut. In den unterirdischen Krypten der Kathedrale liegen circa 34.000 Tote begraben. Die gesamte Gedenkstätte erinnert heute an die Opfer des spanischen Bürgerkriegs und hat für viele Kontroversen gesorgt.

Die blutige Geschichte der Gedenkstätte

Der Gedenkort wurde während der Diktatur unter Francisco Franco im Jahr 1959 eingeweiht – kurz nach dem Ende des Spanischen Bürgerkriegs (1936–1939). Der Bau erfolgte zum Großteil durch die Zwangsarbeit politischer Gefangener, unter zum Teil prekären Bedingungen. Es diente nach dem Sieg der Faschisten als Symbol für die nationalistische Ideologie des Regimes. Der Bürgerkrieg war ein innerstaatlicher Konflikt zwischen den Republikanern und den Nationalisten, unterstützt von faschistischen Regimen wie dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien.

Das Tal der Gefallenen sollte laut Franco „die Versöhnung der Spanier“ symbolisieren – tatsächlich aber war es lange Zeit ein Ort des einseitigen Gedenkens an die nationalistischen Opfer. Circa 34.000 Tote aus beiden Lagern wurden dort beigesetzt, allerdings oft ohne Zustimmung oder Wissen der Angehörigen, besonders im Fall der Republikaner. Viele von ihnen wurden in Massengräbern anonym bestattet.

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Kontroverse und Rolle der Kirche

Der Ort ist in der spanischen Erinnerungskultur stark umstritten. Dabei spielt auch die katholische Kirche eine unrühmliche Rolle. Ihr wird im Allgemeinen von Kritikern vorgeworfen, den Diktator Franco unterstützt zu haben und stiller Mitwisser seiner Taten gewesen zu sein. Das zeige auch der Umgang der Kirche mit der Gedenkstätte. So hatte beispielsweise Papst Johannes XXIII. die Höhlenkirche auf dem Gelände ein Jahr nach ihrer Einweihung 1960 zur Basilika erhoben – und damit zu einem heiligen Ort erklärt. Bis heute werden dort täglich Messen von den Benediktinermönchen abgehalten, die für die Leitung der Basilika verantwortlich sind. Ein weiterer Punkt, der für viel Kritik sorgte: Neben dem Faschisten José Antonio Primo de Rivera wurde auch Franco im Tal der Gefallenen beigesetzt – ohne Einwand der Kirche. Seine Beisetzung machte den Ort zusätzlich zu einem Symbol des Franquismus.

Umbenennung und Neudeutung

Die Gedenkstätte wurde aufgrund der anhaltenden Kritik von der Regierung im Jahr 2009 für unbestimmte Zeit geschlossen und 2012 wiedereröffnet. Nach jahrelangen Debatten wurde Francos Leiche im Oktober 2019 exhumiert und auf einen zivilen Friedhof umgebettet – ein Schritt, der den Versuch markiert, mit dem diktatorischen Erbe des Ortes aufzuräumen. Inzwischen firmiert das Gelände offiziell unter dem Namen Valle de Cuelgamuros – ein symbolischer Akt zur Umbenennung und Neudeutung des Areals als Gedenkort für alle Opfer des Bürgerkriegs.

Quellen: www.britannica.com, www.publico.es, www.sueddeutsche.de, www.domradio.de, www.deutschlandfunkkultur.de, www.elpais.com, www.libertaddigital.com, www.wikipedia.org, Guinnessbuch der Rekorde 2022

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1 Kommentar

  1. Das Kreuz ist göttliche Missbilligung für himmelschreiendes Unrecht

    Fast so hoch wie der Kölner Dom: Das größte Kreuz der Welt steht auf einer Gedenkstätte in der Nähe von Madrid. Es erinnert an die blutige Zeit unter dem Diktator Franco. Das Tal der Gefallenen sollte laut Franco „die Versöhnung der Spanier“ symbolisieren – tatsächlich aber war es lange Zeit ein Ort des einseitigen Gedenkens an die nationalistischen Opfer. Circa 34.000 Tote aus beiden Lagern wurden dort beigesetzt, allerdings oft ohne eine Zustimmung und Wissen der Angehörigen. Und oft in Massengräbern anonym bestattet. Ähnlich war es mit den Konzentrationslagern, nur viel schlimmer und Tod als brutaler Völkermord von 6 Millionen Juden und Gegner von Hitlers Unrecht. Viele jüdische Menschen und auch die christlichen Häftlinge, sowie Leute mit Ethik, sind dort an Gottes Gerechtigkeit sehr verzweifelt, haben überlebt, aber ihren Glauben voll verloren.
    Aber solche Stätten schufen auch einige wirklich Heiligen. Zwei Jahre versteckten dort Häftlinge ein Kleinkind. Ein Priester ging an der Stelle eines anderen Menschen in den Tod. Ein Lebemann orderte bei der SS KZ-Insassen für seine Fabriken, schenkte ihnen ein lebenswertes Leben, genug zu essen und menschenwürdigen Umgang. Sein Engagement führte schließlich dazu, daß er sein ganzes Privatvermögen investierte und pleite war.
    Ein Bewohner meiner alten Heimatstadt, schon 1938 wegen einem Hitlerwitz als asozialer Jude verhaftet, überlebte sogar 5 Konzentrationslager.

    Ein ebenso gutes Symbol und zugleich Mahnmal ist jedes Kreuz, egal ob klein, ob es an der Wand hängt, in einer Kirche ist, oder auf hohen Bergen steht und nachts beleuchtet ist. Denn nicht nur Kain ermordete seinen Bruder Abel, sondern wir Menschen haben Jesus und so Gott persönlich sehr zornig und brutal hingerichtet. Das Kreuz war keine Idee Gottes, aber Gott hat diese Gewaltsamkeit nicht mit Gegengewalt und menschlichen Hass nicht mit göttlichem Hass beantworten. Jesus als unser Menschensohn hat sein Leben für mich geopfert. Damit wird gesagt: Liebe sogar die Feinde. Brich niemals endgültig über einem Menschen den Stab. Versöhne dich sogar notfalls jeden Tag neu. Lebe aus der Vergebung. Denn wenn wir Menschen töten, ermorden wir Gott. Wer Flüchtlinge in Tunesien in die Wüste bringt wie stinkenden Müll, der bringt Jesus in einen Ort, wo er in der Hitze elend verdursten soll. Wir schlagen dann Jesus erneut ans Kreuz. Sodann ist jede Lieblosigkeit immer eine gegen den Himmel, also sehr kontraproduktiv gegenüber der kommenden Neuen Welt Gottes. In diesem neuen Universum gibt es keinen Tod und nur noch Gottes Liebe.
    Menschen die an Unrechtsorten ein riesiges Kreuz aufbauen gegen all das Böse, haben begriffen daß das Unrecht sich selbst diskreditieren muss. Deshalb steht es auf dem Schreibtisch und hängt an der Wand. Es sagt mir, daß dort am Kreuz meine Schuld vor 2000 Jahren durchgestrichen wurde, auch wenn ich sie heute begehe. Dann darf ich jeden Tag aus dieser Vergebung leben. Christinnen und Christen leben für ewige Zukunft.

    Aber am Kreuz hat Gott diese einfache Regel völlig ausser Kraft gesetzt, die so alt wie die Menschheit ist, als christliche Unkultur. Sie heißt: SO DU MIR – SO ICH DIR. Gott handelt nicht so mit uns, wie wir mit ihm handeln würden. Im Gegenteil: Die Brutalität der römischen Soldaten und auch ihre Gewissensferne hat Gott umgewandelt in seine Botschaft einer unendlichen Liebe und Barmherzigkeit. Dann aber hat unsere Hölle auf Erden, die wir hier täglich praktizieren, endgültig Insolvenz anzumelden. Feindesliebe lässt das Kreuz leider zum Ärgernis werden. Nicht wegen Pilatus, sondern wegen unserer Gewalt, allen Kriegen, jedem Mißbrauch und wegen böser Lieblosigkeit. So richten die Putine und Trumps dieser Welt das Kreuz wieder neu auf, um ihrer Macht willen und den Turm zu Babel neu zu bauen. (Symbol für Gewaltregime). Wo keiner mehr andere versteht.

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