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Bernhard Meuser: Freie Liebe – Über neue Sexualmoral

Ja, unsere Kirche braucht eine neue Sexualmoral, meint Bernhard Meuser, bekennender katholischer Christ und Missbrauchsopfer. Doch er wendet sich gegen den Weg, den Eberhard Schockenhoff und andere Moraltheologen vorschlagen. Denn die Kirche verliert ihre Kraft, wenn sie sich gängigen Moralvorstellungen anpasst, anstatt zu prüfen was die Heilige Schrift sagt.

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Im ersten Teil dieses Buchs geht es um die Rolle von Sex in unserer Gesellschaft, in der Lust zunehmend als Wert für sich allein steht, losgelöst von einer heterosexuellen Ehe. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Kirche und Sex, wobei die katholische Kirche und der Missbrauchsskandal im Mittelpunkt stehen. Der dritte Teil erklärt schließlich, was Leben und Liebe mit Sex zu tun haben, und wie eine gute Sexualmoral aussehen kann. Das Buch endet mit einem offenen Brief, der die wichtigsten Punkte zusammenfasst.

In der Mitte des Buchs erzählt der Autor, wie er selbst als Heranwachsender jahrelang von einem Priester missbraucht wurde – von einem Mann, der eine Vaterrolle in seinem Leben gespielt hatte. Dieses erschütternde Erlebnis ist der Auslöser für Meusers Beschäftigung mit
diesem Thema. Das gibt dem wichtigen Buch eine persönliche Note.

Der sprachgewandte Autor scheut sich nicht, die Tatsachen beim Namen zu nennen. Deutlich nennt er beispielsweise Abtreibung Mord. Den Versuch der Kirche, eine neue Sexualmoral zu propagieren, ist für ihn ein Ausweichmanöver. Dabei wäre es viel wichtiger, dass sie sich ihren dunklen Geheimnissen stellt und daraus lernt.

Die Kirche steht in der Gefahr sich in sexuellen Fragen dem Zeitgeist anpassen, um Kirchenmitglieder nicht zu verlieren. Dabei sollte sie sich lieber mit den drängenden Nöten unserer Zeit befassen; die Verharmlosung der sexuellen Begierde, die durch Missbrauch große Schäden anrichten kann, das Töten von Kindern durch Abtreibung, seelische Verwahrlosung durch Pornographie, das Geschäft rund um die Elternschaft, beispielsweise durch Leihmutterschaft, und die Dekonstruktion der Familie.

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Auch wenn sich der Autor gegen manches ausspricht, dass sich heute auf dem bunten Markt der Sexualität befindet, ist er nicht leibfeindlich. Er zeigt, dass die Rückkehr zu biblischen Werten den Menschen mehr Wertschätzung bietet als ein beliebiger Umgang mit Sexualität. „Menschen müssen sich entscheiden, wem sie den Vorrang einräumen: der Lust oder der Liebe, dem Moment oder der Ewigkeit, der Freiheit oder dem Leben.“

Obwohl viele philosophische und theologische Begriffe in den Anmerkungen erklärt werden, ist dieses Buch recht anspruchsvoll. Die über 400 Seiten lassen sich nicht nebenbei lesen. Einige Gedanken werden mehrmals wiederholt, sicher weil sie dem Autor besonders am Herzen liegen.

Von Marianne Müller

Leseprobe (PDF)

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