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Bildungsforum: Schüler brauchen laut Käßmann mehr Zuwendung und Lehrer mehr Wertschätzung

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, hat den Ausbau der frühkindlichen Bildung gefordert.

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Ziel sei die Unterstützung von Kindern aus bildungsfernen Schichten, sagte Käßmann am Freitag vor mehr als 600 Lehrern bei einem Bildungsforum der hannoverschen Landeskirche in Hannover. «Es besteht ein Zusammenhang zwischen Armut und mangelnder Bildung», unterstrich die Landesbischöfin. Deshalb sei die Bekämpfung von Armut ein zentrales Anliegen der Kirche.

Käßmann plädierte für mehr Sprachförderung für Migranten. Die hohe Zahl von Bildungsverlierern müsse deutlich verringert werden. Außerdem müsse die Qualität der schulischen Bildung insgesamt verbessert werden. Zu viele Schulabgänger gälten auf dem Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar. Viele Schulen seien ein Brennpunkt des multikulturellen und multireligiösen Zusammenlebens. Die Schüler benötigten Hilfen, um notwendige soziale, emotionale und religiöse Kompetenzen entwickeln zu können.

Das System Schule verlange von seinen Lehrkräften einen hohen Einsatz. Es sei besonders schwierig, Schüler aus sozial schwachen Familien zu unterrichten: «Sie bräuchten sehr viel mehr, insbesondere individuelle Förderung, aber auch menschliche Zuwendung.» Lehrer hätten eine ungeheuer große Verantwortung, sagte die Bischöfin weiter: «Und so liegt mir an einer klaren Wertschätzung unserer Gesellschaft dafür.»

Der Salzburger Religionspädagoge Anton Bucher kritisierte eine auf Disziplin setzende Pädagogik als vom Grundansatz falsch. Kinder, die sich wohlfühlten, handelten dagegen von sich aus moralischer und menschenfreundlicher, sagte er in einem Forum. «Wichtig sind Wertschätzung, Lob und Anerkennung», betonte der Autor von Ratgebern wie «Was Kinder glücklich macht».

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Die Schule ist nach Forschungen des Professors für Kinder der «Glückskiller Nummer eins». Um dem zu begegnen, seien die Haltung der Lehrer und das Klima an der Schule entscheidend. «Ganz zentral ist der Glaube an die uns anvertrauten Kinder im Sinne von: Du schaffst es.» Erwachsene behielten die früheren Lehrer dann in guter Erinnerung, wenn diese von ihrem Stoff und von den Schülern begeistert waren.

Nach Angaben des Psychologen Uwe Schaarschmidt haben 60 Prozent aller Lehrer mit psychischen Belastungen zu kämpfen, die ein Risiko für ihre Gesundheit darstellen. «Im Beruf des Lehrers liegen viele Belastungsfaktoren, aber auch die Umstände erschweren den Beruf», berichtete er von den Ergebnissen der von ihm mit verfassten «Potsdamer Lehrerstudie».

(Quelle: epd)

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