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Cannabis – mehr als ein sanftes Kräutlein?

Die Legalisierung von Cannabis gehört zu den umstrittensten Gesetzen der letzten Jahre. Aufgrund seiner Erfahrungen warnt der Theologe Uwe Heimowski vor einer Verharmlosung der Droge.

Von Uwe Heimowski

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Nein, ein Scherz war es nicht: Am 1. April 2024 trat das „Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis“ in Kraft. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erklärt dazu auf seiner Website: „Mit dem Cannabisgesetz wird der private Eigenanbau durch Erwachsene sowie der gemeinschaftliche, nicht-gewerbliche Eigenanbau von Cannabis in Anbauvereinigungen zum Eigenkonsum legalisiert.“

Im öffentlichen Raum sind 25 Gramm erlaubt, im eigenen Haushalt bis zu 50 Gramm. Mit dem Cannabisgesetz soll vor allem die Kriminalisierung der Nutzerinnen und Nutzer vermieden werden. Die Zahl der Delikte lag im Jahr 2020 bei deutlich über 200.000 – und hat sich damit innerhalb von 25 Jahren mehr als verdoppelt – 125.000 Strafverfahren wurden eingeleitet. Außerdem soll das Gesetz dazu dienen, die Schwarzmärkte auszutrocknen und dem Konsum von kontaminiertem Cannabis entgegenzuwirken. Das BMG schreibt weiter: „Die Verbesserung des Gesundheitsschutzes der Konsumentinnen und Konsumenten ist eines der Hauptziele des gesamten Vorhabens.“

Die Debatte während des Gesetzgebungsverfahrens war mehr als kontrovers. Nicht nur der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) meldete sich vehement zu Wort, wies auf die gesundheitlichen Gefahren für Jugendliche hin und sprach sich deutlich gegen die Freigabe aus, auch andere Fachleute aus Medizin und Justiz waren gegen das Gesetz.

An dieser Stelle kurz zu meiner Person: Ich bin Erzieher und Theologe, war Leiter einer Einrichtung für suchtkranke Jugendliche und bis 2023 politischer Beauftragter der Evangelischen Allianz am Deutschen Bundestag, die Debatte habe ich in Berlin aus nächster Nähe mitverfolgen können. Außerdem habe ich eine persönliche Suchtgeschichte.

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In diesem Beitrag werde ich versuchen, ausgehend von persönlichen Erfahrungen, das Für und Wider der Legalisierung von Cannabis ein wenig zu beleuchten. Meiner Einschätzung nach gibt es sowohl für die Freigabe als auch für ein Verbot gute Argumente, in Summe bin ich – kleiner Spoiler – aber gegen eine Legalisierung.

Den Spot richte ich auf drei Szenen aus meinem eigenen Leben: Auf den Moment, als ich meinen ersten Joint geraucht habe, eine Erfahrung als Jugendschöffe und einen Besuch in der Jugendpsychiatrie.

Szene eins: Der Reiz des Verbotenen – nachts vor der Disco

Mann, war ich aufgeregt. Bruno hatte mit verschwörerischem Blick gefragt, ob ich mitkommen möchte: „Wir bauen uns einen …“ Ich war 16 und hatte noch nie gekifft. Ich trank viel – zu viel – und lebte ein unangepasstes Leben. Einen Joint zu rauchen würde alles toppen. Bruno und seine Clique waren die coolsten Jungs weit und breit – und ich durfte mitmachen. Natürlich sagte ich ja. Wir gingen über den Parkplatz und setzten uns mit drei anderen in einen rostigen VW Käfer. Bruno zog etwas Stanniolpapier aus der Tasche und wickelte einen Klumpen aus. „Grüner Türke“, flüsterte er. Mit geübten Händen bröselte er Haschischklümpchen ab, mischte sie mit Tabak und drehte aus drei Blättchen einen Joint. Er nahm einen tiefen Zug und ließ ihn kreisen. Ich kam als letzter an die Reihe, musste husten – die anderen lachten – und mir wurde schlecht, mehr spürte ich nicht. Aber das gab ich nicht zu, denn die anderen schwärmten von ihrem „Farben-Flash“, und ich fühlte mich auch so ziemlich cool: Immerhin machten wir hier was Verbotenes, wer traute sich das schon!

In den nächsten sechs Jahren kiffte ich regelmäßig, zwei- bis dreimal die Woche, zeitweise täglich. Es wurde zu einer Art Routine – wenn ich eine Weile verzichtete, machte sich eine nervöse Unruhe in mir breit. So richtig „geknallt“ haben Marihuana und Hasch selten, trotzdem konnte ich es nicht lassen. Auf der Suche nach dem Kick probierte ich Opium und LSD – und bin dem Himmel im Nachhinein dankbar, dass es in unserer abgelegenen Kleinstadt in Nordfriesland kein Heroin oder Kokain gab, zumindest nicht in meiner Szene. Es führt zu weit, hier meine ganze Suchtgeschichte zu schildern, nur so viel: Mit 20 kam eine Spielsucht dazu, mit 22 Jahren gelang mir der Ausstieg, nach einer einschneidenden Begegnung mit Gott und einer anschließenden Langzeittherapie in einem Haus der Arbeitsgemeinschaft christlicher Lebenshilfen (ACL).

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Kann man aus dieser individuellen Erfahrung Allgemeines ableiten? Ein wenig schon, denke ich: Für mich lag der Reiz am Anfang vor allem darin, etwas Verbotenes zu tun. Hätte ich die Hände vom Kiffen gelassen, wenn es erlaubt gewesen wäre? Im Rückblick schwer zu sagen. Definitiv war es ein Tabubruch und ein Einstieg zum Konsum stärkerer Rauschmittel. Das war längst nicht bei jedem meiner Freunde so, aber ich kenne viele Drogenabhängige, für die Cannabis eine wichtige Rolle gespielt hat. Cannabis ist und bleibt eine Einstiegsdroge, auch wenn das immer wieder bestritten wird.

Offensichtlich hatte ich Entzugssymptome entwickelt. Auch war ich zwischen 16 und 22 Jahren von einer starken Antriebslosigkeit geprägt und bin mehrfach sitzen geblieben. Das Kiffen war nur ein Faktor – aber es war einer, und sicher kein kleiner. Der THC-Gehalt hat sich seit damals (1981) mehr als verdreifacht und die Konsumformen intensiviert (vom Joint zur „Bong“), das Suchtpotenzial hat sich ständig verstärkt. Wenn Politiker den gelegentlichen Joint aus ihrer Studentenzeit anführen, der „ihnen nicht geschadet“ habe, wie in den Debatten des Bundestags geschehen, geht das an der Realität vieler Konsumenten heute komplett vorbei: Im Jahr 2021 gab es laut der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) mindestens 50.572 ambulante Beratungen und Behandlungen wegen gesundheitlicher und sozialer Probleme mit Cannabis.

Wir wissen heute, dass Kiffen dem Gehirn, das erst mit etwa 20 Jahren voll ausgewachsen ist (das BMG spricht sogar von 25 Jahren), nachhaltig schaden kann: Konsumierende Jugendliche verfügten in Studien über eine geringere Impulskontrolle und konnten sich schlechter konzentrieren als andere Teenager. Je mehr Cannabis die jungen Probanden konsumiert hatten, desto ausgeprägter waren die Folgen. Insofern müsste eine medizinisch vertretbare Altersgrenze für die Legalisierung bei 21 (oder sogar bei 25) statt bei 18 Jahren liegen.

Szene zwei: Die Härte des Gesetzes – ein Kiffer vor dem Richterstuhl

Jugendschöffengericht Gera, 2001 (ich hatte inzwischen Erzieher gelernt und Theologie studiert, seit gut einem Jahr war ich ehrenamtlicher Richter). Der Angeklagte war ein 19-jähriger Mann, der wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) angeklagt wurde. Bereits zum dritten Mal war bei einer Kontrolle eine „geringe Menge“ Cannabis bei ihm gefunden worden (wenn ich mich recht erinnere, fünf Gramm). Der Richter plädierte für ein Strafverfahren, da der wiederholte Besitz ein Indiz dafür sei, dass der Beschuldigte dealte. Eine Verfolgung sei angezeigt – und auch notwendig für ein Umdenken des Beschuldigten. Die Jugendgerichtshilfe argumentierte dagegen, dass das Cannabis für den Selbstgebrauch gedacht war und eine Verurteilung und damit Kriminalisierung dem sozial instabilen Jugendlichen weiteren Schaden zufügen würde, sie warb für eine Einstellung des Verfahrens. Der Richter und wir beiden Schöffen einigten uns darauf, das Verfahren mit der Auflage einiger Sozialstunden einzustellen.

Schon damals erwogen wir am Einzelfall die Argumente, die heute immer wieder vorgetragen werden. Im Vordergrund stand die Frage: Was hilft dem jungen Mann? Der Jugendrichter war der Meinung, dass „ein ordentlicher Schuss vor den Bug“ eine bessere Wirkung zeigen würde als eine zu laxe Bestrafung. Doch führt eine Verurteilung wirklich zu diesem Ziel?

Die Perspektive der Sozialarbeiter ist eindeutig: Eine Vorstrafe kann Lebenswege verbauen in Bezug auf Schule, Ausbildung und Beruf. Sie kann zu einem sozialen Stigma führen, und damit zum Verlust von stabilisierenden Gruppen, wie etwa einem Sportverein. Die Angst vor der Stigmatisierung kann es deutlich erschweren, im Fall eines abhängigen Konsums nach Hilfe zu suchen. Aus der Sicht vieler Drogenberater werden Betroffene eher den Weg in eine Beratungsstelle finden, wenn sie sich damit nicht als kriminell zu erkennen geben müssen.

Wir stimmten dieser Perspektive weitestgehend zu. Mit Sozialstunden als Auflage hatten wir eine Option, den Angeklagten dennoch zu sanktionieren und damit ein Stoppzeichen zu setzen. Zugleich bekam er die Chance, eine potenziell sinnstiftende Arbeit kennenzulernen, was im frühen Stadium einer Suchtentwicklung wegweisend sein kann. Diese Möglichkeit fällt mit der Legalisierung zukünftig weg.

Eine zweite Frage schwang mit: Wie wenden wir Schaden von der Gesellschaft ab? Was, wenn er tatsächlich dealte und – insbesondere – für Minderjährige eine Gefahr darstellte? Würde eine Strafe ihn abschrecken? Dazu müsste man einen langen Exkurs über den Zweck des Strafrechts führen: Zielt es auf Bestrafung, Schadensausgleich, Abschreckung (und damit Prävention) – oder sogar „Besserung“ des Straftäters? Das führt an dieser Stelle zu weit. Wichtig ist aber zu wissen: Der Verkauf von Cannabis an Minderjährige bleibt weiterhin verboten und stellt eine Straftat dar.

Die Befürworter der Legalisierung führen an, dass ein straffreier Zugang zu Cannabis den Schwarzmarkt austrocknen könnte und damit für Jugendliche einen Schutz darstellt. Die Gegner dagegen erklären: Wo sich Geld verdienen lässt, werden legale Möglichkeiten ohnehin umgangen.

Ein weiterer Aspekt: Die Justiz ist mit der Vielzahl der Verfahren heillos überlastet. Häufig vergehen zwischen der Anzeige und dem Verfahren etliche Monate, und dann werden viele Verfahren eingestellt. Das ist weder aus Sicht des Staates (ökonomisch) sinnvoll, noch aus Sicht des Angeklagten. Eine Legalisierung kann den Freiraum schaffen, tatsächliche Vergehen (Cannabis im Straßenverkehr, Weitergabe an Minderjährige) schneller zu bearbeiten.

Ein letzter Gedanke an dieser Stelle: Häufig wurde argumentiert, dass Alkohol und Tabak, die noch schädlicher sind als Cannabis, auch verboten werden müssten (gute Idee, findet meine Frau …). Oder genau andersherum: Weil Alkohol und Tabak erlaubt sind, müsste das für Cannabis auch gelten. Richtig ist: Die Schäden durch Alkoholmissbrauch und Tabakkonsum in unserer Gesellschaft sind immens. Trotzdem hinkt dieses Argument, weil Suchtstoffe in ihrer unterschiedlichen Wirkung nicht vergleichbar sind. Vor allem aber hat jede Gesellschaft ihre geschichtlich gewachsenen Konventionen. Ein Verbot von Alkohol und Tabak wäre gesellschaftlich nicht akzeptiert und politisch nicht durchsetzbar, eine Aufhebung des Verbots von Cannabis dagegen war nicht zwingend. Generell gilt: Etwas zu legalisieren, weil anderes auch legal ist, würde bedeuten, einen Schaden nicht abzuwenden, nur weil etwas anders auch schädigt – das ist absurd.

Szene drei: In anderen Sphären – ein Besuch in der Jugendpsychiatrie

Markus war 17. Vor einem halben Jahr war er in die WG Rückersdorf, eine sozial-therapeutische Einrichtung der Jugendhilfe gezogen. Seit vier Jahren konsumierte er Cannabis, er schwänzte die Schule und dadurch wurde das Jugendamt auf ihn aufmerksam. Ein schüchterner, aber aufgeweckter Junge, der eine gute Entwicklung nahm. Bei einem Besuch im Elternhaus hatte er einen Rückfall, er rauchte mit Freunden einen Joint, und das löste einen psychotischen Schub aus. Markus wurde in die Kinder- und Jugendpsychiatrie eingewiesen. Damals, 2003, war ich Leiter der WG Rückersdorf. Ich besuchte Markus. Er erkannte mich nicht. Mehrfach sprach ich ihn an, ohne dass er eine erkennbare Reaktion zeigte. Dann plötzlich und unvermittelt fing er an zu sprechen, sein Blick ging weit an mir vorbei in eine Ferne, die nur er sehen konnte. Die Worte sprudelten aus ihm heraus: Wie wunderschön die Lichter seien auf diesem neuen Planeten, den er jetzt bewohne und wie alle Geschöpfe dasselbe Lied sangen und dabei immer heller leuchteten … Ich breche hier ab, weil ich die Situation nicht ins Lächerliche ziehen möchte, im Gegenteil: Sie war dramatisch, er hatte jeden Bezug zur Realität verloren. Markus blieb mehrere Monate in Behandlung und wurde medikamentös eingestellt, ganz erholt hat er sich nie.

Die Experten streiten sich: Gibt es tatsächlich drogeninduzierte Psychosen, oder werden psychotische Schübe durch halluzinogene Stoffe wie Cannabis nur verstärkt? Der Fall von Markus war eindeutig: Die Psychose begann nach dem Kiffen – wobei sie durch die Stresssituation im Elternhaus sicherlich begünstigt wurde.

Markus ist kein Einzelfall: Eine europaweite Studie von 20193 hat gezeigt, dass Menschen, die täglich Cannabis konsumieren, dreimal so häufig psychotische Schübe haben wie Nicht-Konsumenten, bei hohem THC-Gehalt sogar fünfmal höher. Insbesondere Teenager sind betroffen, bei ihnen ist auch das Risiko für Depressionen, Angststörungen und bipolare Störungen deutlich erhöht.

Nein, bei weitem nicht jeder Kiffer entwickelt psychische Störungen, und sehr häufig gibt es multiple Ursachen. Doch klar ist: Kiffen schadet der körperlichen und seelischen Gesundheit, insbesondere der von Kindern und Jugendlichen.

Dem Gesetzgeber ist das bewusst. Er hat einige Regelungen getroffen, etwa das Abgabeverbot an Minderjährige, die Begrenzung der Menge für 18 bis 21-jährige, ein Verbot des Konsums in der Nähe von Kitas, Schulen oder Jugendeinrichtungen. Als Präventionsmaßnahme wurde die Website infos-cannabis.de online gestellt. Doch können die „Hemmschwellen“ im Cannabisgesetz unsere Kinder wirklich schützen? Ich habe meine Zweifel. Das Narrativ, dass das Kiffen jetzt erlaubt ist, hat sich bei vielen Teenagern schon festgesetzt.

Fazit: Der Schaden ist groß – doch wie ihn begrenzen?

Die Zahlen zeigen deutlich: Die bisherige Regelung eines Cannabisverbotes hat es nicht vermocht, den Konsum zu begrenzen. Die Zahl der Suchtberatungen ist ebenso gestiegen wie die Zahl der Vergehen und Strafverfolgungen. Die Justiz ist heillos überfordert. Allerdings hat auch die sukzessive Legalisierung der vergangenen Jahre, die immer größere Mengen von Cannabis zum Eigenkonsum erlaubte, den Trend nicht umkehren können – warum sollte es eine vollständige Legalisierung vermögen?

Das stärkste Argument für eine Freigabe ist für mich, dass es der Kriminalisierung von Konsumenten entgegenwirken kann, das Votum von Sozialarbeitern und Drogenberatern ist hier ziemlich eindeutig. Die Argumente, dass der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden oder dass eine Weitergabe an Minderjährige verhindert werden könnte, überzeugen mich nicht.

Am stärksten wiegt für mich aber der absehbare körperliche und psychische Schaden an Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auch wenn wir noch nicht wissen, ob die Zahl dieser Fälle steigen werden, alleine die Möglichkeit, dass es geschehen könnte, klingt nach einem „Experiment am lebenden Objekt“ – und das darf nicht sein.

Was aber tun, wenn ein Verbot nicht wirkt, und eine Freigabe auch nicht? Resignation ist für mich keine Antwort. Immerhin geht es um unsere Kinder. Das Schlüsselwort ist und bleibt Prävention. Prävention als Aufklärung, aber vor allem als begleitende Sozialarbeit, als Angebot von Freizeitaktivitäten (gerne auch in der Schule), und anderes mehr. Da ließe sich noch viel mehr machen.

Uwe Heimowski (*1964) leitet Tearfund Deutschland, eine Organisation der Entwicklungszusammenarbeit. Er ist Autor zahlreicher Bücher, im Juni 2024 erschien das autobiografische Buch „Mit dem Leben spielt man nicht. Wie mein Glaube mich aus der Sucht befreite und ich eine zweite Chance bekam“ im SCM Verlag. Der Erzieher und Pastor lebt in Gera.


Dieser Artikel ist in P&S, Fachmagazin für Psychotherapie und Seelsorge, erschienen. P&S ist Teil des SCM Bundes-Verlags, zu dem auch Jesus.de gehört.

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33 COMMENTS

  1. @Georg Dorn
    Ich beteilige mich nicht an Schmähkommentaren , da bin ich der falsche Adressat.
    Mir war klar, dass ich mit Alice Schwarzers Zitaten hier keine Freunde gewinne, aber so ist es eben, wenn man unterschiedliche Standpunkte vertritt.

    Von “ geistiger Unbeweglichkeit “ zu sprechen, scheint mir eher [gestrichen – MfG, das JDE-Team]

    Den Grünen sagt man nach, dass dort zu viele Kiffer seien, weshalb sie natürlich das Gesetz auch so gerne durchsetzen wollen.
    Sucht benebelt den Verstand, und macht abhängig.
    Das ist eine einfache vielfach belegte Tatsache.

    • Die Verdienste Schwarzers für die feministische Sache in den 70er und 80er-Jahren habe ich explizit gewürdigt, die Punkte die ich ihr in ihren Positionierungen jüngeren Datums vorwerfe sind allesamt objektiv überprüfbare Fakten. Ich würde das für eine relativ differenzierte Sichtweise halten, nicht für eine Schmähkritik. Kann es sein, dass sie voreingenommen sind?
      Wenn sie sich etwa Schwarzers Kritik am post-strukturalischen Feminismus oder am Queerfeminismus anschauen wird ihnen sehr schnell deutlich, dass sie diese von einer explizit hetero-normativen Position aus formuliert. Neuere Ansätze wie Genderperformativität oder intersektionale Perspektiven sind für sie offenbar nicht einmal auf konzeptioneller Ebene denkbar, so dass sie dann dementsprechend auch nicht dazu in der Lage ist sie inhaltlich und in ihrer inhärenten Logik zu kritisieren, sondern sie lediglich pauschal ablehnen kann. Ich finde das kann man angesichts der damit einhergehenden offensichtlichen Realitätsverweigerung (denn es gibt nun einmal einfach queere Menschen und Lebensentwürfe) durchaus legitim als reaktionär und geistig unbeweglich bezeichnen.
      Relevant ist hier aber vor Allem, dass die Frau, auch das eine objektiv überprüfbare Tatsache, keinerlei drogenpolitische Expertise hat.

      Es scheint mir schon etwas widersprüchlich, dass man den Grünen einerseits so regelmäßig vorwirft sie würden primär ein arriviert-bürgerliches Milieu von Wohlhabenden vertreten und ihnen dann dennoch ressentimentbeladene Stoner-Klischees andichtet. Und wo genau wäre eigentlich das Problem mit „zu vielen Kiffern“ im Kabinett wenn die Union ganz selbstverständlich eine ehemalige ‚Weinkönigin‘ ins Ministeramt hebt und das selbst in ihrer konservativen Klientel als vollkommen normal hingenommen wird? Wo bleibt eigentlich der*die ministeriale Cannabiskönig*in?
      Im Übrigen war die Entkriminalisierung keineswegs ein rein grünes Projekt, sondern eines aller Ampelparteien und wird auch von der FDP – selbst nach deren Austritt aus der Koalition – weiterhin verteidigt. Und die weitreichendsten Liberalisierungsforderungen kommen zudem seit Jahren von der Linken, die deshalb auch ebenso für die Gesetzesnovelle der Ampel stimmte wie das damals schon abgespaltene BSW [1]. Als Anhänger der seit inzwischen knapp 100 Jahren scheiternden Prohibition verbleiben damit nur noch die Union und die Rechtsradikalen von der AfD. Besteht also das gesamte politische Spektrum von FDP, SPD über Linke und Grüne bis BSW komplett aus benebelten Süchtigen oder könnte es eventuell doch sein, dass manche dieser MdBs hier einfach nur der von ihnen geforderten Vernunft folgen?

      „Sucht benebelt den Verstand, und macht abhängig. Das ist eine einfache vielfach belegte Tatsache.“
      Da sind wir leider wieder bei den Binsen. Ja, richtig Rauschmittel berauschen und Sucht ist Abhängigkeit, das ist tatsächlich ebenso richtig wie es trivial ist. Auch hier wäre etwas mehr Differenzierung wohl von Vorteil.
      Der durchschnittliche Cannabiskonsument ist ebensowenig ein Süchtiger wie der durchschnittliche Alkoholkonsument. Und die historische Alkoholprohibition in den USA ist ebenso massiv gescheitert die von Cannabis. Weder das eine, noch das andere vermochte den Konsum oder die Abhängigkeitsproblematik relevant zu begrenzen, während in beiden Fällen die Mafia bestens mit schlechten und gestreckten Substanzen verdient(e). Was hingegen vergleichsweise gut funktioniert sind Konzepte die auf Regulierung und Prävention setzen; so relativ erfolgreich praktiziert etwa vor einigen Jahren bei den damals bei Jugendlichen populären Alcopops. So etwas kann aber nur in einem legalen Markt funktionieren weil sich ein illegaler Markt weder kontrollieren, noch regulieren lässt und Aufklärung funktioniert eben auch nicht besonders gut wenn die die sie aufklären wollen sich aus Angst vor strafrechtlichen oder sozialen Sanktionen gar nicht erst zu ihrem Konsum bekennen.

      [1] !5991726/

  2. Das Ergebnis der Cannabis-Legalisierung ist inzwischen an fast jeder Straßenecke zu riechen.🤢 Scheint schon eine richtige „Volksdroge“ zu sein…

    • Wohl kaum, da die neuen vorgeschrieben Clubs noch gar nicht richtig angelaufen sind.

      Cannabis war auch schon vorher allgegenwärtig. Ich rieche dieses süße Zeug schon seit Jahren auf meinem Heimweg, insbesondere bei Jugendlichen.

      Ich glaube nicht, dass das jetzt wirklich schlimmer wird.

      Und der Jugendschutz wurde immerhin durch das Gesetz deutlich verbessert.

      • naja, wenn man vor Rewe auf dem Parkplatz steht und da stehen dann 3 junge Menschen am Auto und rauchen ersteinmal einen Joint finde ich das schon schlimm.
        Man riecht es ja sowieso schon von Weitem….
        ansonsten ändert sich nicht viel, da hast du wohl Recht.
        Es wird mir persönlich nur bewusster….weil es jetzt ja erlaubt ist…..

        ich weiß vor Jahren wurde es heimlich an der Schule von meiner Tochter verkauft….da kam dann die Polizei und hat darüber aufgeklärt und den Dealer gesucht….der auch gefunden wurde und einen Schulverweis bekam.

          • “ All das ist auch jetzt verboten: “

            Das war doch vorher auch schon verboten.
            Heute kommt hinzu, dass der junge Dealer nun an den Stoff legal dran kommt. Die, an die er es trotzdem vrkaufen kann, haben das Nachsehen.

            Findest du, dass das eine Verbesserung darstellt ?
            Betreibst du nicht Desinformation ?

            • „Heute kommt hinzu, dass der junge Dealer nun an den Stoff legal dran kommt.“
              Unter maximaler Ausnutzung der legalen Höchstmengen könnte so ein Dealer im Eigenanbau pro Jahr, bei vier Ernten á 50g, 200g mit einem Straßenverkaufspreis von rund 2000€ (abzgl. Kosten für Anbau, Strom, Equipment, …) erzielen.
              Alternativ könnte er maximal 600g p.a. über eine Anbauvereinigung beziehen, würde dort dafür aber ungefähr dasselbe bezahlen wie er auf dem Schwarzmarkt erlösen könnte. Unterstellen wir dennoch eine Gewinnmarge von 10% wären das im Jahr gerade mal 600€. Wer für derartige Beträge bereit ist ein mehrjährige Haftstrafe zu riskieren hat mE noch ganz andere Probleme als einen problematischen Umgang mit Rauschmitteln.
              „Findest du, dass das eine Verbesserung darstellt ?“
              Angesichts der Tatsache, dass legal erzeugtes Cannabis idR frei von synthetischen Cannabinoiden und gefährlichen Streckmitteln wie Blei, Plastik (Brix) oder Talkum wie sie auf dem Schwarzmarkt relativ häufig sind, ist, ehrlich gesagt ja.
              „Betreibst du nicht Desinformation ?“
              Das ist eine Suggestivfrage und – mit Verlaub – Rabulistik. Wenn sie Desinformation sehen, sollten sie diese auch benennen und widerlegen können. Tatsächlich verwies Chey nicht nur auf ein objektives Faktum, sondern lieferte ihnen als Beleg auch noch den verlinkten Gesetzestext.

            • > Das war doch vorher auch schon verboten

              Ja, genau das habe ich geschrieben. Dass da keine Änderung ist.

              Zum Rest siehe Georg Dorns Antwort.

              > Betreibst du nicht Desinformation ?

              Nein, Desinformation ist, das Gesetz mit Falschbehauptungen und wilden Spekulationen, was jetzt alles schlimmes kommt, schlecht machen zu wollen.

              Mir persönlich ist dieses Gesetz eigentlich völlig egal. Ich habe in meinem Leben noch nicht gekifft und plane auch nicht, damit anzufangen.

              Ich halte aber diese ganze Aufregung und Kampagne insbesondere von konservativer/rechter Seite für völlig verlogen. Die Einstiegsdroge Nr. 1 insbesondere bei Jugendlichen ist Alkohol. Und gerade aus dieser Richtung wird Alkohol und Massenbesäufnisse wie z.B. das Oktoberfest zum schützenswerten Kulturgut erklärt.

              Das ist Desinformation!

        • Irgendetwas an dieser Darstellung kann nicht stimmen. Die Polizei fasst einen Dealer und der bekommt … einen Schulverweis??? Auf den gewerbsmäßigen Handel (dealen) steht eine MINDESTfreiheitsstrafe von einem Jahr (§ 29 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 BtMG und § 34 Abs. 3 Nr. 1 KCanG), je nach Umständen auch deutlich mehr. Und das übrigens genauso vor wie nach der Entkriminalisierung.
          Klingt für mich eher so, als ob da ein Schüler einmalig eine geringe Menge weitergeben hat. Sowas ist natürlich nicht schön, lässt sich aber ebensowenig verhindern wie das erste Besäufnis oder sexuelle Erfahrungen und sollte deshalb dann vielleich doch eher Anlass dazu sein als Gesellschaft dafür zu sorgen, dass wenn es sich schon nicht verhindern lässt, wenigstens die Begleitumstände möglichst sicher zu gestalten.

  3. …….es muss nicht immer das Elternhaus sein….es können einfach auch falsche Freunde sein, die Einen jungen Menschen da rein ziehen, Langeweile…Neugier….ein „Dazu gehören“ wollen….es kann viele Gründe haben.
    Einige rauchen es nur , weil sie ausprobieren wollen wie das ist…..
    ich denke der Weg ist jetzt einfach….da Ran zu kommen.
    Und vor Allem noch 3 eigene Pflanzen haben zu dürfen.
    Also auch Eugenanbau.

    Ich kann nur sagen, dass sich die Persönlichkeit wirklich verändert „desjenigen“ wenn er das kontinuierlich konsumiert.

    Viele rauchen dann lieber anstatt Medikamente von einem Arzt zu nehmen…vor Allem Psychopharmaka….
    denn Cannabis wirkt ja Ähnich….man nimmt Dinge dann eben eher „berauscht“ wahr.
    Auch Familie oder Angehörige….
    Teilweise macht es müde ….entspannt eben…nur ob das dann noch etwas mit Spaß zu tun hat, bezweifel ich doch sehr.

    Alkoholkonsum noch hinzukommend ist noch schlimmer.

    Ich rate davon ab….und kann nur sagen, dass es immer eine Entscheidung ist….für jede Person…zu konsumieren….

    die Freude derjenigen, die es heimlich tuen mussten ist jetzt natürlich groß, denn es ist ja legalisiert worden=sprich verharmlost….was es tatsächlich nicht ist.
    Das stimmt, das darf man auf gar keinen Fall denken….
    ein Artikel der mich auch persönlich betrifft leider…denn es ist ein Angehöriger in meiner Familie, der darunter auch teilweise schon gelitten hat!
    Von daher sehe ich die Dinge Ähnlich, wie im Artikel beschrieben….

  4. ……also ich möchte etwas dazu beitragen.
    Ersteinmal ist das ein echt großes Thema.
    Cannabis ist ja ein modernes Antidepressivum.
    Vorübergehend auf jeden Fall….in den meisten Fällen ist es pflanzlich.
    Es sei denn es wird „gestreckt“ denn dann kann es tatsächlich gefährlich werden.
    Und tatsächlich macht es auf Dauer zumindest seelisch abhängig, weil es auch zur Bewältigung von Stresssituationen genommen wird….nicht immer nur zum Spaß.
    Für Einige sicher auch eine Einstiegsdroge zu „mehr“…..
    es gibt etliche Jugendliche auch andere Altersklassen, die das zur Entspannung nehmen und dann auch brauchen.
    Ich finde die Legalisierung auch nicht gut aber ändern können wir das nicht mehr.

    Vorher wurde das eher heimlich gemacht und auch heimlich verkauft.
    Das ist auch nicht gut gewesen.
    So ist es jetzt eher „öffentlich“ gemacht worden und bedingt erlaubt.

    Als Angehörige von Jemanden, der schon seit Jahren kifft ist das trotzdem schwer auszuhalten.

    Tatsächlich kann das einmal Psychosen auslösen….wenn das Zeug gestreckt ist….und es sind nach jahrelangem Gebrauch auch Entzugserscheinungen da.
    Das stimmt, was der Herr Heimowski hier schreibt.
    Das sollte man nicht unterschätzen….

    In den Schulen gibt es Präventationsveranstaltungen über dieses Thema.
    Das finde ich gut.

    Verhindern kann das wohl Keiner mehr…..

    Strafen helfen nur bedingt…..denn danach wird weitergemacht, wie vorher.

    Cannabis trägt auf Dauer gesehen tatsächlich ein Suchtpotential in sich.
    Ich finde das sehr sehr schlimm.
    Auch wenn es so harmlos klingt….

    der Mensch verändert sich….einfach auch seine Persönlichkeit…es sei denn man schafft es irgendwann, irgendwie daraus und das ist ein langer Weg….wenn man ersteinmal damit anfängt….
    Die Liebe Gottes ist sicher ein Weg, für den-der Jesus in sein Leben einlädt. Ein Weg in die Freiheit mit Höhen und Tiefen….
    Aber das bleibt immer eine eigene Entscheidung….

    ansonsten muss man jetzt die Lagalisierung wohl so hinnehmen .
    Und auch nocheinmal gesagt, ein chemisches Antidepressivum macht ebenfalls abhängig.
    Nach einer gewissen Zeit….

    ich finde Beides nicht gut….

    aber ändern kann ich nichts.
    Das müsste ich feststellen….
    Liebe Grüße

  5. Ein sehr gelungener Artikel, der sich die Mühe macht mehrere Aspekte zu beleuchten. Gerne mehr Artikel in dieser Qualität.

  6. Die Wirtschaft gegen die Wand gefahren, den Sozialstaat überfordert, die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben, das Vertrauen in die Politik zerstört ! Aber Cannabis legalisiert, ein tragisches „Selbstbestimmungsgesetz durchgeboxt und die Grenzen offen gehalten. Gott sei Dank ist diese Ampelregierung Geschichte, hoffen wir auf bessere Zeiten.
    Zur Stimmungsaufhellung noch ein Zitat von FranzJosef Strauss „Was passiert, wenn in der Sahara der Sozialismus eingeführt wird? Zehn Jahre überhaupt nichts, und dann wird der Sand knapp.“

    • Teufel nicht mit dem Belzebub austreiben

      Lieber Stammtischbruder: Ich gebe dem Verfasser des Artikels recht. Meine Meinung ist auch, dass man den Teufel niemals mit dem Belzebub austreiben darf. Allerdings – lieber Stammtischbruder (oder Stammtischbrüder) – war die Ampel, auch nicht die SPD, kein Paradies des Sozialismus. Auch früher nicht eine Philosophie der Sozis, denn es gab und gibt die Soziale Marktwirtschaft. Ich muss es sicherlich wissen, ich war vor langer Zeit ein Mitglied der CDU und danach ebenso auch eines der SPD – bin heute keinerlei (Mit-)Glied mehr: Bei den Sozialdemokraten ist allerdings der Demokratische Sozialismus damals eher ein Subtext für „mehr Demokratie wagen“ gewesen. Vielmehr hat die SPD in der Großen Koalition dann eigentlich sogar ihre sozialdemokratische Seele völlig verloren. Die Partei Sarah Wagenknecht ist nicht links, sondern rechts. Die AfD ebenso nicht rechts (also konservativ), sondern in Teilen rechtsradikal. Im Hass nähert sich diese Gruppierung jenem Sprachgebrauch des Donald Trump an. Das so schöne Narrativ – was man sich so erzählt (ob es stimmt oder auch nicht) – dass die bösen Netzwerke grün und links vereint hinter der deutschen Weltbühne ihre Fäden spinnen, ist auch in diesem Zusammenhang mit Cannabislegalisierungein völliger Unsinn. Zu Rauschmittel und Rauschgiften: Es ist gut zu etwas ja ja zu sagen, oder nein nein. Wenn etwas gesundheitsschädlich ist, dann kann man es also nicht als Methode benutzen, einen illegalen Markt auszutrocknen und den Markt zu legalisieren. Hat mit dem damaligen geschichtlichen Alkoholverbot in den USA auch nicht geklappt. Ein Suchtkranker, von welcher Sucht auch immer, muss sein Suchtmittel meiden. Sonst wird er (bald) sterben. Dann kann es nicht sein, dass man den Verkauf neuer Suchtmittel als Therapeutikum zu benutzen, um es einzudämmen. Das ganze irrige Konzept des legalen Rauschmittelgebrauchs aus anderen EU-Ländern zu übernehmen, macht die Sache keinesfalls richtiger. Es hat nichts mit (demokratischem) Sozialismus zu tun, Rauschmittel zu erlauben, sondern es ist ein medizinischer, therapeutischer und politischer Irrtum.

  7. Die Cannabis Legalisierung war ein „Wunschtraum“ der Ampel – die Ampel ist inzwischen gescheitert!
    Unsere Gesellschaft, die Familie, der Zeitgeist und viele Influencer machen immer mehr deutlich, wie groß die Probleme in fast allen Lebensbereichen sind. Zukunftsängste auf der einen Seite – das Leben zu „feiern“ auf der anderen Seite, bringt diesen Spagat zum Ausdruck – ein fast unlösbares Problem. Jede Droge, die mein Bewußtsein – meine Gefühlslage manipuliert, bietet den jungen Menschen, verführerische und auch gefährliche Lösungen an, die in die Irre führen. Cannabis verstärkt diese „Wahrheit“, deshalb lehne ich sie ganz klar ab.

    Eine Einstiegsdroge ist Cannabis nicht – aber gefühlte 100 % aller Konsumenten von harten Drogen, haben vorher Cannabis konsumiert.

    Da wir ja hier auf einer „christlichen“ Seite sind – eine lebendige und authentische Beziehung zu Jesus Christus macht die Fragen nach Drogen überflüssig! Wenn Jesus mir wichtiger ist als alles andere, wenn ich mich nach einem apostolischen Lebensstil sehne – gehören Drogen und auch starker Alkoholkonsum, definitiv nicht dazu.

    Was noch dazu kommt, Jesus Christus ist der beste „Suchttherapeut“, den ihr euch vorstellen könnt – Er macht wirklich und dauerhauft FREI.

    Wünsche ein erholsames WE,

    lieber Gruß Martin Dobat

    • Wer aus religiösen Gründen eine abstinenten Lebensstil pflegen möchte kann das ja auch nach der Entkriminalisierung noch immer tun. Nur darum geht es hier ja gar nicht, sondern um die Frage ob Erwachsenen(!) der selbstverantwortliche Konsum gestattet sein soll oder ob man diese religiösen Gründe zwangsweise auch für jene zum rechtsverbindlichen Maßstab erklären sollte die sie nicht teilen. Wie eine solche Gesellschaft aussähe lässt sich analog etwa im Iran beobachten.
      Nur weil man etwas für überflüssig hält, ist damit noch kein Verbot zu begründen. Ich persönlich halte Religion für überflüssig und in manchen Ausprägungen durchaus auch für gefährlich. Dennoch käme mir eine Verbotsforderung nicht in den Kopf weil ich auch bereit bin anzuerkennen, dass es für andere eine Bereicherung, Lebensqualität, möglicherweise gar Sinn bedeutet, statt sie allesamt als arme Opfer, die dem „Opium des Volkes“ (Marx) erlegen sind und die man deshalb notfalls auch mit Zwang von ihrer Droge abbringen muss, zu diffamieren. Was also spricht eigentlich dagegen dagegen einfach mal anzuerkennen, dass Andere es eben auch als einen Zugewinn an Lebensqualität begreifen sich hin und wieder mal mit etwas Gras einen sehr entspannten Abend zu gönnen, statt sie pauschal und paternalistisch als Opfer mit manipuliertem Bewusstsein und Realitätsverlust zwangsbeglücken zu wollen?
      Freiheit muss notwendigerweise ebenso die Freiheit beinhalten eine Religion auszuüben oder es sein zu lassen, wie auch die mich zu berauschen oder es eben bleiben zu lassen. Wo aber Repression und Verbote als die ‚wirkliche Freiheit‘ verkauft werden, dürfte Misstrauen und Vorsicht geboten sein.
      Bezogen auf Cannabis haben wir in der erwachsenen Bevölkerung mittlerweile eine Jahresprävalenz von knapp 10% [DBDD ´23]. Diese Zahl mal kurz sacken lassen und dann im Kopf den eigenen Bekanntenkreis/die eigene Gemeinde durchzählen. Dabei sollte dann hoffentlich recht schnell klar werden, dass die Annahme, dass diese Konsumierenden allesamt „in die Irre geführte“ und therapiebedürftige Süchtige und gescheiterte Existenzen seien ebenso wenig haltbar ist, wie Idee, dass alle die gern mal ein oder auch zwei Gläser Wein trinken als kaputte Alkoholiker in der Gosse enden müssten. Es spricht also schon rein statistisch sehr viel dafür, dass die sehr deutlich überwiegende Zahl der Cannabiskonsumierenden überhaupt kein Problem damit haben ihren Konsum in einem verträglichen Rahmen zu halten. Noch klarer dürfte das werden wenn man diesen rund 6 Mio. Konsumierenden die Zahl von 3154 stationären, cannbisbezogenen Suchttherapien [DSHS ´22] gegenüberstellt.

      • Was Glaube wirklich ist

        Antwort an Georg Dorn und Dieter: Religion – also hier gemeint der christliche Glaube – darf man für überflüssig halten, denn wir haben alle das Recht auf Meinungsfreiheit. Glaube in diesem Sinne ist nicht in drei Punkten jenes, was ich hier kurz aufzähle: 1) Das perfekte Wissen um eine und über eine vollkommene Wahrheit und Erkenntnis 2) Der Eintausch von Freiheit gegen den Glauben 3) Ein Fest des Lebens nicht mehr feiern zu können/dürfen. Der christliche Glaube ist große Hoffnung und Vertrauen auf Gott und der Glaube hier auch an Jesus Christus schließt auch mit ein, daß die Liebe die Größte ist unter Glaube und Vertrauen. Zudem ist also Glaube auch nicht der Versuch durch eine Glaubenslehre eine möglichst widerspruchsfreie Erklärung über alle Dinge und damit der Welt und des Universums zu formulieren. Wir als Christen sehen die Wahrheit immer wie in einem dunklen Spiegel, solange wir auf dieser Existenzebene leben. Am Ende aller Dinge steht ein Neuer Himmel und eine Neue Erde. Zu der Cannabisfrage nur ganz kurz: Ein Gemeinwesen wie der Staat muss ein Balance finden zwischen der Freiheit jedes Einzelnen und wo meine Freiheit die Freiheit und auch die Gesundheit meines Mitmenschen zumindest reduziert. Ethische Grundnormen sind notwendig. Für mich zählt dazu, daß man das Leben von Menschen nicht verfügbar machen kann nach Gutdünken und eigenen Bedürfnissen. Und es darf nicht sein an und mit anderen psychische Methoden oder stoffliche Genüsse zu akzeptieren, die fatale Folgen und möglicherweise den Tod für Betroffene zur Folge haben dürften. Genauso würde es ja eine gesunde Einstellung nicht erlauben zu sehen, wie ein Mensch ins Wasser springt um einen Suizid zu begehen und nicht zu versuchen ihn zu retten. Natürlich könnte man sagen: Es war doch sein Wille.

        • „Ein Gemeinwesen wie der Staat muss ein Balance finden zwischen der Freiheit jedes Einzelnen und wo meine Freiheit die Freiheit und auch die Gesundheit meines Mitmenschen zumindest reduziert.“
          Das ist sicher richtig, nur geht es bei der Entkriminalisierung ja gerade im Wesentlichen darum die Gesundheit der Mitmenschen vor den Folgen der Zustände am Schwarzmarkt zu schützen (harm reduction, safer use, etc.), weil man sich nach Jahrzehnten gescheiterter Prohibition irgendwann einfach nicht mehr der Einsicht verweigern konnte, dass die Frage der Legalität kaum signifikante Auswirkungen auf den tatsächlichen Konsum hat.
          „möglicherweise den Tod für Betroffene zur Folge haben“
          Die LD50 von THC ist derart hoch, dass sie mit üblichen Konsummethoden praktisch nicht erreichbar ist. Demgegenüber kann etwa eine Flasche Whiskey für den ‚ungeübten‘ Trinker durchaus tödliche Folgen haben und die bekommt man in jedem Supermarkt.

          • Falscher Weg

            Sicher, lieber Georg Dorn, ist es ein Totschlagsargumente daß Alkohol auch sehr viel schädlicher ist wie Canabis. Allerdings ist Alkohol so Teil unseres Lebens, daß man ihn nicht mehr unter Restriktion stellen kann. Aber wir brauchen keine neuen Suchtmittel. Auch harmlose Hamfpflanzen-Erzeugnisse können gute Einstiegsdrogen sein. Und den Teufel mit dem Belzebub zu vertreiben hat noch nie wirklich funktioniert.

            • Das dachte man bei Zigaretten auch mal.

              Ging doch.

              Übrigens: Bereits ein 0,3 Glas Bier bei Frauen oder 2 Gläser bei Männern (Wein entsprechend dem Alkoholgehalt) täglich an 5 Tagen die Woche gilt als sehr bedenklich.

              Wie gesagt, das Problem ist Alkohol. Und da muss man mal ran.

            • „Aber wir brauchen keine neuen Suchtmittel.“
              Das ist eine vollkommen falsche Prämisse. Mit der Entkriminalisierung wird eben keine neue Droge eingeführt, sondern im Wesentlichen dafür gesorgt, dass eine Substanz die ohnehin konsumiert wird, reguliert und damit sicherer wird. Erhebungen aus Kanada belegen sehr eindeutig, dass die (Il)Legealität nahezu keine Auswirkungen auf den Umfang des Konsums hat.
              Und bitte lassen sie doch diesen Nonsens von den Einstiegsdrogen. Das scheint selbstevident, verwechselt aber tatsächlich Korrelation und Kausalität. Wer schon Koffein für gefährlich hält, wird sich kaum Amphetamin zuführen; wer aber sich aber umgekehrt auch von Crack nicht abschrecken lässt, wird idR auch schon mal Cannabis probiert haben. Wahr ist aber vor Allem, dass die allerwenigsten Kiffer später zu harten Drogen greifen. Der statistische Zusammenhang von Cannabis als „Einstiegsdroge“ ist damit etwa ähnlich klar belegbar wie der von Kaffee oder Schokolade

  8. Ein paar Anmerkungen:
    Wer den Jugendschutz für wichtig hält sollte die ‚Teil-Legalisierung‘, die de-facto lediglich eine Entkriminalisierung ist, eigentlich begrüßen. Der Strafrahmen für die Weitergabe an Minderjährige wurde mit der Gesetzesnovelle nämlich verdoppelt. Zudem war nach alter Rechtslage der Besitz illegal, nicht aber der Konsum, dementsprechend war auch der Konsum in Gegenwart Minderjähriger ebenso wenig sanktioniert wie er es bei Alkohol und Tabak noch immer ist, für Cannabis gelten nun aber heftige Geldstrafen. Auf dem Schwarzmarkt gibt es keinen Jugendschutz, dafür aber, teils gefährliche, Streckmittel. Wenn das Ziel also ist Jugendlichen den Zugang zu Cannabis möglichst schwer zu machen, wird das nur funktionieren indem man den Schwarzmarkt so weit wie möglich zurückdrängt.
    Die hier wieder einmal hervorgekramte These von der „Einstiegsdroge“ gilt wissenschaftlich schon sehr lange als widerlegt, in christlichen Kontexten scheint hier aber der Glaube an gefühlte Wahrheiten validierte Evidenz zu schlagen.
    Dass es eine Tendenz zu höheren THC-Gehalten gibt ist sicher richtig, daraus lässt sich aber nicht zwingend auch eine pauschal höheree Dosierung ableiten. Ob die in den 60ern herumgereichten unterarmlangen Joints tatsächlich gesünder waren, als eine erbsengroße Menge heutiges Gras das im Vaporizer verdampft wird würde ich dann doch bezweifeln.
    „eine Aufhebung des Verbots von Cannabis dagegen war nicht zwingend“
    Auch hier gilt ein Gleichbehandlungsgebot, der alleinige Rekurs auf den Status-Quo der gesellschaftlichen Konvention scheint mir allein keine Rechtfertigung zu sein um Cannabiskonsumenten gegenüber Alkohol- und Tabakkonsumenten zu diskriminieren.
    „einen Schaden nicht abzuwenden, nur weil etwas anders auch schädigt – das ist absurd.“
    Schaden ist dann abzuwenden wenn der Dritte betrifft. Selbstschädigung ist von der allgemeinen Handlungsfreiheit gedeckt, zumindest dann wenn man eine liberale, einer autoritären Gesellschaft bevorzugt.
    „halluzinogene Stoffe wie Cannabis“
    Cannabis gehört nicht zu den Halluzinogenen, das sind Stoffe wie LSD, DMT, Mescalin.
    „Die Zahl der Suchtberatungen ist ebenso gestiegen“
    Bei der Bewertung dieses Umstands, sollte man dann aber schon mit einbeziehen ob das durch einen höheren Konsum oder aber durch mittlerweile verbessertes Angebot bzw. die gestiegene Bereitschaft solche Beratungen auch anzunehmen bedingt ist.
    „das Votum von Sozialarbeitern und Drogenberatern ist hier ziemlich eindeutig“ – „überzeugen mich nicht“
    Es ist schon bemerkenswert mit welcher Leichtigkeit hier die Einschätzung von Fachleuten und Experten beiseite gewischt wird und das im Wesentlichen auf Grundlage rein anekdotischer Evidenz.
    Die schlussendlich geforderte Prävention steht in keinerlei Widerspruch mit der neuen Gesetzeslage, sondern wurde mit dieser deutlich verbessert. Das immer noch mehr möglich wäre ist zwar richtig, aber eben auch eine Binse.
    Das „Experiment am lebenden Objekt“ sehen wir vor allem an einem Schwarzmarkt auf dem nicht nur Streckmittel sondern vor Allem auch immer mehr synthetische Cannabinoide (zT als sog. „legal highs“) kursieren, die extrem viel stärker wirken als jede noch so potente Cannabis-Züchtung, gleichzeitig aber hinsichtlich ihrer Langzeitfolgen komplett unerforscht sind. Zu glauben der Jugenschutz sei in den Händen der Mafia besser aufgehoben als in einem regulierten Rechtsrahmen scheint mir reichlich abwegig.

    • Einfache Fragen :

      Welche Vorteile hat für Sie die Legalisierung von Cannabis ?
      und
      Warum ist es Ihnen so wichtig, Recht zu haben und Recht zu bekommen ?

      “ Die schlussendlich geforderte Prävention steht in keinerlei Widerspruch mit der neuen Gesetzeslage, sondern wurde mit dieser deutlich verbessert. Das immer noch mehr möglich wäre ist zwar richtig, aber eben auch eine Binse. “

      Warum eine Binse , und warum so wütend, wenn es doch keinerlei Widerspruch gäbe, wie Sie andeuten ?

      “ Eine Binse “
      “ anegdotische Evidenz “
      “ Rabulisitk “
      “ dealen “ als gewerbsmässiger Handel “ …( entkriminalisiert klingt es ganz normal.

      starke Geschütze , wenn doch alles so harmlos ist..

      • Vorteile einer Legalisierung/Entkriminalisierung sind mE uA:
        – Schutz der Konsumierenden durch gesicherte Produktqualität
        – Verbesserter Jugendschutz durch Reduktion eines unregulierten und unkontrollierten Schwarzmarkts
        – Ende der Diskriminierung Konsumierender in Relation zu den Konsumenten der schon bisher legalen Drogen
        – Ende der so teuren wie sinnlosen Strafverfolgung Konsumierender
        – Weitestgehender Wegfall einer der Haupteinnahmequellen der organisierten Kriminalität
        – Geringere Stigmatisierung derjenigen die aus medizinischer Notwendigkeit konsumieren
        – …

        „Warum eine Binse“
        Weil die Einsicht, dass Prävention gut und sinnvoll ist und man deshalb (immer noch) mehr davon machen sollte genau das ist.

        „und warum so wütend, wenn es doch keinerlei Widerspruch gäbe, wie Sie andeuten ? “
        Weil eben genau das, also die Behauptung die Entkriminalisierung würde Prävention verhindern, wahrheitswidrig unterstellt wurde, obwohl es genau dazu ja erhebliche Verbesserung in der Novelle gab.

        „wenn doch alles so harmlos ist..“
        Ich behaupte mit keinem Wort, dass Cannabis pauschal und absolut harmlos wäre. Es ist eine Droge und sollte auch als solche be- und verhandelt werden. Gleichzeitig ist aber auch wahr, dass es in Bezug sowohl auf die individuellen gesundheitlichen als auch hinsichtlich der sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen weitaus weniger gravierend ist als jene Drogen die völlig normal an jedem Kiosk gehandelt werden (vgl. uA. die ‚Nutt-Studien von 2007 und 2010).

        Im Übrigen denke ich, dass all die Fragen die sie mir hier stellen, sich eigentlich – vorausgesetzt man läse sie einigermaßen aufmerksam und wohlwollend – eigentlich auch schon aus meinen bisherigen Kommentaren ableiten lassen sollten. Deshalb würde ich mir wünschen diese Diskussion auf wissenschaftliche Evidenz statt auf Vorurteile und Ressntiment gestüzt zu führen.

        • Danke für die Antwort, leider werden auch die Unterstellungen nicht ausgeräumt, sondern lediglich noch einmal betont.

          Ganz ehrlich, Sie können doch nicht allen Ernstes erwarten, dass man hier Ja und Amen zu allem sagt, was hierzulande so als Gesetz beschlossen wird.
          Dieses Gesetz bringt keine besonderen Verbesserungen für die Betroffenen, sondern vor allem für diejenigen , die sich nun legal mit der Herstellung und Zucht des Wunderkräutleins beschäftigen können.

          „– Schutz der Konsumierenden durch gesicherte Produktqualität “
          Das ist natürlich ein Vorteil, der die Herzen aller Konsumenten höher schlagen lässt.
          Aber eben auch eine totale Binse , weil selbstverständlich.

          “ – Verbesserter Jugendschutz durch Reduktion eines unregulierten und unkontrollierten Schwarzmarkts “
          Gehört zu Punkt 1 Schutz aller Konsumierenden .

          „– Ende der Diskriminierung Konsumierender in Relation zu den Konsumenten der schon bisher legalen Drogen“
          das ist wohl ein Scherz, bzw. Ironie , und alles andere als eine Verbesserung. Eine Gleichstellung bestenfalls, die die Gruppe der zu Schützenden um eben die jungen Cannabis Konsumenten vergrößert. Oder alle in eine gemeinsame Waagschale wirft.

          „– Ende der so teuren wie sinnlosen Strafverfolgung Konsumierender “
          Entkriminalisierung , und wie teuer und sinnlos die Strafverfolgung ist / war , das weiß ich nicht.

          “ – Weitestgehender Wegfall einer der Haupteinnahmequellen der organisierten Kriminalität “
          Weitestgehend.
          Bleibt abzuwarten, wie weit.
          Organisierte Kriminalität ist sehr flexibel.
          Europa hat ein Kokainproblem, das gerade junge Menschen betrifft, Jugendliche Banden, die selbst Kinder rekrutieren.
          Das Thema ist im Grunde verheerend , ebenso Ihre Blauäugigkeit.

          “ – Geringere Stigmatisierung derjenigen die aus medizinischer Notwendigkeit konsumieren “
          Die Frankfurter Rundschau berichtet genau Gegenteiliges, dass nämlich Patienten stärker in die “ Kifferschublade “ gedrängt werden als vorher..

          “ Michael Kambeck, politischer Sprecher des BDCan, kritisiert: „Dank der Regierung müssen Patientinnen und Patienten sich jetzt bei der Behandlung genauso verstecken wie Kiffer.“

          “ „Warum eine Binse“
          Weil die Einsicht, dass Prävention gut und sinnvoll ist und man deshalb (immer noch) mehr davon machen sollte genau das ist. “

          Es ist eben keine Binse, wenn man sagt, es könne noch mehr getan werden.
          Würde es nicht immer wieder gesagt und/ oder betont werden, ginge vielleicht kaum etwas voran.

          “ und warum so wütend, …“

          Dass Cannabis “ in Bezug sowohl auf die individuellen gesundheitlichen als auch hinsichtlich der sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen weitaus weniger gravierend ist als jene Drogen die völlig normal an jedem Kiosk gehandelt werden (vgl. uA. die ‚Nutt-Studien von 2007 und 2010)“ ,

          wobei an Jugendliche Alkohol nur illegal verkauft wird, wenn er den verkauft wird !
          Die Wirkung von Cannabis kenne ich nicht

          “ Cannabis wirkt auf den Körper, indem THC an körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren anbindet1. Diese Rezeptoren verteilen sich auf viele Organe, weshalb chronischer Cannabiskonsum mit negativen Folgen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Brechanfällen oder gestörter Fruchtbarkeit bei Männern in Verbindung gebracht wird1. Das Endo-Cannabinoid-System beeinflusst geistige Leistungsfähigkeit, Lernfähigkeit, Gedächtnis, Stressverarbeitung und Sättigungsgefühl2. Häufige körperliche Nebenwirkungen von Cannabinoiden sind Müdigkeit, Schwindel, Herzrasen, Blutdruckabfall, trockener Mund, verwaschene Sprache, reduzierter Tränenfluss, Muskelentspannung und gesteigerter Appetit3. “

          So viel dazu.

          “ Im Übrigen denke ich, dass all die Fragen die sie mir hier stellen, sich eigentlich – vorausgesetzt man läse sie einigermaßen aufmerksam und wohlwollend – eigentlich auch schon aus meinen bisherigen Kommentaren ableiten lassen sollten. “

          Genau das habe ich getan, und daraufhin meine Fragen gestellt.
          Ich bedanke mich dafür, dass ich einen Einblick in diese Problematik erhalten konnte,
          aber ich denke, dass es auch gut wäre, wenn man die positiven Seiten der Heilungsmöglichkeiten sehen könnte, und statt in allem stets nur die negative Stigmatisierung und / oder Diskriminierung zu sehen, in der Lage wäre zu erkennen, dass eine Krankheit oder Sucht, nicht allein ein rein medizinisches Problem, sondern auch einen Ausweg aus der Selbstsucht darstellen kann.
          Wobei Kinder und Jugendliche hier vor allem ganz besonders gefährdet sind, und deshalb zu schützen.
          Ob sie durch das Gesetz geschützt sind ?
          Vielleicht vor allem durch das reflektierte und selbstverantwortliche Verhalten der erwachsenen “ Kiffer „.

          Im Internet gibt es jede Menge Hinweise zur Aufzucht des Kräutleins, zur Ernte, zur Reproduktion, e.t.c,
          Es geht weiter.
          Das erschreckende dabei ist, dass Legalisierung Tür und Tor für weiteren Missbrauch öffnet.
          Legal Geld zu machen ist immer besser, als illegal, das versteht sich von selbst.

          Zur Eindämmung des Schwarzmarktes allgemein :
          Es heißt , laut einer Untersuchung zur Kriminalitätsrate , dass die Kriminalität insgesamt gesunken, die Gewalt dagegen aber gestiegen sei.
          Welch ein Erfolg ,

          • Was also wollen sie? Zurück zur Kriminalisierung weil die ja so super funktioniert hat? Oder die Repression so lange verschärfen bis sie irgendwann Erfolg zeigt? Also etwa Drogenpolitik nach dem Vorbild Singapurs wo ab einer bestimmten Menge der Tod durch den Strang zwingend vorgeschrieben ist, Richter also keinerlei Ermessensspielraum mehr haben. So ließe sich der Konsum sicher eindämmen, allerdings müssten man dazu dann aber eben einige Millionen Mitmenschen exekutieren.

            • “ So ließe sich der Konsum sicher eindämmen, allerdings müssten man dazu dann aber eben einige Millionen Mitmenschen exekutieren. “
              Liberale Gesetze bewegen sich zwischen den Extremen, sie differenzieren und öffnen den Raum für eigene, nichtkriminelle Lösungen.
              Ich habe keine einfachen Antworten parat. Gäbe es diese, dann wäre die Situation nicht so verheerend.
              Die Verstrickungen von Politik und Wirtschaft sind es, die die Demokratie aushöhlen, und keinen ausreichenden Schutz für junge Menschen bieten.
              Alice Schwarzer schreibt dazu :

              “ Auch in diesem Fall geht Ideologie vor (wissenschaftlicher) Realität „.
              und weiter :
              “ Die Innenminister warnen vor „gravierenden negativen Auswirkungen auf die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, den Kinder- und Jugendschutz sowie den Gesundheitsschutz“. In der Tat belegen auch die Erfahrungen in anderen Ländern, wie den Niederlanden, die katastrophalen Folgen solcher Legalisierungen.“
              usw. usf.

              “ Die Ampelregierung scheint sich nicht zuständig zu fühlen für den Schutz junger Menschen. Und sie scheint nicht nur die Bodenhaftung und jedes Maß verloren zu haben, sondern auch den Verstand. “
              Inzwischen ist sie zerbrochen, und wir sollten darauf achten, nicht den Fehler der Amerikaner und Trumpisten zu wiederholen.

              Zu glauben, dass es einfache Lösungen für ein ewiges politisches Machtproblem geben könnte, nachdem man den Pazifismus aufgegeben hat, und auf Religion und zwei politische Systeme, nämlich Demokratie vs Diktatur reduziert hat, ist vollkommen utopisch.
              Ich setze auf die Vernunft.

            • Alice Schwarzer schreibt heute eine Menge.

              Seit sie ausgerechnet in der BILD damals die Schmutzkampagne gegen Kachelmann gefahren hat und heute kaum ein Wort über vergewaltigte und ermordete Frauen in der Ukraine findet, aber viel Verständnis für Putin zeigt, kann ich sie nicht mehr ernst nehmen.

            • @Gabrielle
              Ohne die Verdienste Schwarzers für den Feminismus der 2. Welle schmälern zu wollen, sollte man nicht unterschlagen, dass die Frau a.) bereits mit ihren Epigon*innen der 3. Welle komplett im Clich liegt weil sie offenbar geistig zu unbeweglich geworden ist um mit aktualisierten Theorien (zB Butler) Schritt zu halten und b.) mitlerweile vor Allem durch reaktionäre, verschwörungstheoritsche und obskurantistische Ansichten auffällt. Was also ausgerechnet Schwarzer, die sich nie(!) schwerpunktmäßig mit Drogenpolitik befasst hat hier zu einer Aussage qualifizert, erschließt sich mir nicht mal ansatzweise.

              Zur Situation in den Niederlanden: Dass die OK dort ein so massives Problem ist hat vA zwei Ursachen. Erstens der Umstand, dass man es seit Jahrzehnten versäumt auch Produktion und Lieferketten zu legalisieren. Lediglich der Verkauf an die Endkunden ist legal, an allem davor verdient die Mafia. Ein fataler Fehler den man hierzulande vermeiden wollte, nur um jetzt eine Situation hebeizuführen die einigermaßen ähnlich ist. Genau deshalb braucht es möglichst schnell legale und regulierte Bezugswege, wie etwa lizensierte Fachgeschäfte, für die breite Masse der Konsumierenden, die für den gelegentlichen Joint eben nicht bereit sind sich als Mitglied in einer Anbauvereinigung zu organisieren. (Mal ehrlich, wer würde für das gelegentliche Bier Mitglied in einer Gärvereinigung werden wollen?)
              Zweitens der Hafen Rotterdam als das zentrale Einfallstor vA für Kokain in den europäischen Markt, sowie die mitlerweile endemische Produktion chemischer Drogen wie MDMA und Amphetamin. Beides hat aber mit Legalität von Cannabis allenfalls peripher zu tun und tatsächlich war die Zahl der illegalen Hanfplantagen in den Niederlanden zuletzt auch rückläufig.

              „Die Ampelregierung scheint sich nicht zuständig zu fühlen für den Schutz junger Menschen.“
              Das sind Behauptungen ohne Belege. Das KCannG widmet dem Jugendschutz nicht nur einen Paragraphen, sondern gleich ein ganzes Kapitel. Es wurden bestehende Straftatbestände deutlich verschärft, neue Straftatbestände mit Bezug zum Jugendschutz eingeführt und Präventionsprogramme gestartet. Und trotz alledem gilt die Ampel als der Verderber der Jugend weil mancher noch immer glaubt, dass bis dato nie ein Jugendlicher mit Gras in Berührung gekommen wäre weil´s ja verboten war.

              „Ich habe keine einfachen Antworten parat.“
              Dafür dann aber eine sehr klare Meinung gegen jeden Versuch einer progressiven Drogenpolitik mit dem Ziel den ohnehin vorhandenen Konsum wenigstens sicherer zu machen.

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