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China: Katholiken reagieren mit Unmut auf Kirchenversammlung

Unter chinesischen Katholiken regt sich Unmut über eine Versammlung der staatlich kontrollierten katholischen Kirche, die am Dienstag in Peking begonnen hat. Die Regierung habe Bischöfe zur Teilnahme gezwungen, sagte die katholische Sozialarbeiterin Meng Weina dem epd am Mittwoch. Meng hatte den chinesischen Behörden in einem offenen Brief Scheinheiligkeit vorgeworfen.

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 Dabei verwies sie auf Berichte, wonach der Bischof der Diözese Kunming, Ma Yinglin, ein Verhältnis mit einer Frau habe. Ma gilt als Favorit für den Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenz, der auf der Versammlung gewählt werden soll. Er ist einer der wenigen Bischöfe, die nicht vom Vatikan anerkannt wurden. Auf der am Dienstag begonnenen Versammlung kamen nach offiziellen Angaben 341 Religionsbeamte, Kirchenvertreter und Geistliche zusammen.

 Eine Mehrheit orientiere sich stark am Vatikan und lehne nationale Kirchenstrukturen unter staatlicher Aufsicht ab, sagte Meng. Berichte über angeblich kursierende Informationen über Bischofsentführungen, unter anderem vom Vatikan-nahen Nachrichtendienst AsiaNews, machten viele wütend. Viele Internetplattformen seien geschlossen worden, in den Kirchen werde über die Versammlung nicht gesprochen.

 Als Protest gegen die Versammlung hat Meng über Diskussionsgruppen zur einer «Aktion Weinen» aufgerufen. Katholiken sollen in Kirchen so ihren Unmut zum Ausdruck bringen. Zudem fordert sie alle Gläubigen zur Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit auf. «Es ist wichtig, bei uns selbst anzufangen», sagte Meng, «denn letztlich haben auch wir Verantwortung für die Zukunft der Kirche.»

 Nach Gründung der Volksrepublik verwies Peking alle ausländischen Geistlichen des Landes und gründete 1957 einen nationalen patriotischen katholischen Kirchenverband. Der Vatikan lehnt diesen als «illegitim» ab. Der Heilige Stuhl und China führen seit Jahren Gespräche über die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen. Streitpunkte sind die Beziehungen des Papstes mit Taiwan sowie die Autorität über die Bischofsweihen.

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(Quelle: epd)

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