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Christliche Polizeivereinigung: „Übergriffe auf Christen nicht verharmlosen“

Der Vorsitzende der Christlichen Polizeivereinigung (CPV), Kriminalhauptkommissar Holger Clas, hat dazu aufgerufen, die Tragweite religiös motivierter Übergriffe auf christliche Flüchtlinge nicht von der Belastbarkeit einer einzigen Studie abhängig zu machen.

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Hintergrund ist, dass das christliche Hilfswerk „Open Doors“ am 9. Mai in Berlin eine Erhebung vorgestellt hatte. Dafür waren 231 Personen in zehn Bundesländern befragt worden. Daraus ging hervor, dass christliche Flüchtlinge in Heimen häufig von muslimischen Asylbewerbern und Sicherheitsdienstmitarbeitern angegriffen werden.

Daraufhin warf die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FASZ) dem Werk vor, bei den Zahlen übertrieben und Einzelfälle verallgemeinert zu haben. „Open Doors“ wiederum wies Zweifel an der Seriosität seiner Studie zurück. Clas sagte der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, er könne nicht beurteilen, ob die konkrete Kritik an der Erhebung berechtigt sei. Aber die Erfahrungen der „Praktike““ – der Polizisten vor Ort – sei, dass die Bedrohung religiöser Minderheiten durch Muslime real sei. Das hätten ihm Beamte auf dem CPV-Bundestreffen Ende April in Rehe bestätigt. Clas: „Unsere Beobachtungen decken sich mit den Kernaussagen des Berichtes.“ Er warnte davor, aufgrund möglicher empirischer und methodischer Schwächen der Studie das Thema zu verharmlosen. In islamischen Ländern sei die Diskriminierung von Andersgläubigen häufig an der Tagesordnung. Zu glauben, dass die islamischen Flüchtlinge mit der Ankunft in Deutschland automatisch die Werte des deutschen Grundgesetzes übernähmen, sei naiv, sagte Clas.

Orientalische Christen: Übergriffe finden statt

Währenddessen unterstützt der Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland in einer Pressemitteilung vom 27. Mai die Aussagen von Open Doors. Man habe bereits im Jahr 2013 in der ARD-Dokumentation „Syrische Christen in Not“ auf die Angriffe hingewiesen. Der Verein kündigt an, die ihm bekannten Vorfälle in die Datenbank von Open Doors einzupflegen, „so dass die Problematik der Lage christlicher Flüchtlinge noch deutlicher kommuniziert werden kann“. Der Zentralrat ist überzeugt, dass Übergriffe stattfinden und aus Angst vor weiteren Benachteiligungen oft nicht angezeigt werden.

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RTL Hessen: Schwer zu glauben, dass die Studie überwiegend falsch ist

Auch zahlreiche Medien greifen das Thema auf. In einem Beitrag von RTL Hessen berichten eine syrische Christin und ihre Tochter von Einschüchterungen in einer hessischen Erstaufnahmeunterkunft durch einen muslimischen Übersetzer. Er habe sie als Ungläubige bezeichnet. Dann habe er den muslimischen Asylbewerbern zugerufen, die Syrerinnen wollten sich vordrängeln und gesagt: „Hier im Land der Ungläubigen müssen wir uns durchsetzen und den Islam verbreiten.“ Weiter heißt es in dem Beitrag, dass es laut dem Regierungspräsidium Gießen, das für die hessischen Erstaufnahmeunterkünfte zuständig ist, nur „einige wenige Vorfälle“ gegeben hat. Darunter sei aber kein tätlicher Angriff gewesen.

Der Leiter von Open Doors, Markus Rode, weist gegenüber dem Fernsehsender den Vorwurf zurück, eine islamfeindliche Kampagne zu betreiben: „Wir haben nicht das Ziel, dass irgendwelche populistischen Kräfte in Deutschland das Thema missbrauchen.“ Der Organisation gehe es um den Schutz von Minderheiten. RTL-Hessen-Reporter Michael van Alst kommt zu dem Schluss, dass die Zuverlässigkeit der Studie schwer zu prüfen ist. Dass sie überwiegend falsch sei, ist laut van Alst schwer zu glauben.

IGFM: Alle Minderheiten sind betroffen

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Die Zeitung „Die Welt“ schildert die Erfahrung eines Deutschlehrers in zwei Berliner Unterkünften. Während in dem einem Heim die Leitung versuche, gegen Islamisten vorzugehen, geschehe am anderen Ort nichts. Dort habe der Heimleiter keinerlei Autorität und „die muslimischen Sicherheitsleute beherrschen das Heim“. Ähnlich äußerte sich der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin, gegenüber der Zeitung. Übergriffe durch fundamentalistische Muslime würden nicht bekannt werden, weil das Wachpersonal häufig aus „unqualifizierten strenggläubigen Muslimen“ bestehe. Zwar seien Christen und Jesiden besonders von Beleidigungen oder Übergriffen betroffen. Das gelte aber auch für „Drusen, Mandäer, manche Schiiten, Aleviten und Alawiten sowie Atheisten“.

Im katholischen Bistum Münster hat es den Erkenntnissen des Flüchtlingsbeauftragten Helmut Flötotto zufolge hingegen keine Übergriffe auf christliche Flüchtlinge gegeben. Die Darstellungen von „Open Doors“ beurteilte Flötotto gegenüber dem Online-Magazin des Bistums „kirchensite“ als „nicht seriös“. Auch die Caritas im Oldenburger Land hat laut „kirchensite“ keine Hinweise darauf, dass dort in den kirchlich betreuten Flüchtlingswohnheimen christliche Flüchtlinge von Muslimen bedroht werden.

(Quelle: Idea.de)

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