Denzel Washington gilt als einer der erfolgreichsten afroamerikanischen Schauspieler Amerikas. Anlässlich der Premiere von „Die Entführung der U-Bahn Pelham 123“ ist er derzeit zu Gast in Berlin. Und durch die vielen Interviews, die er dabei gibt, zieht sich ein Thema: Seine persönliche Vorstellung von Religion.
Bekannt wurde Denzel Washington durch Filme wie „Malcolm X“, „Inside Man“ oder „Déjà-vu“, in denen er hauptsächlich „das Gute“ verkörpert. In den letzten Jahren war er sogar in zahlreichen religiösen Rollen zu sehen. Washington bekennt sich im Interview aber nicht als religiöser Mensch, sondern würde sich eher als spirituell bezeichnen. „Es geht schnell darum, meine Religion ist richtig und deine ist falsch.“, erklärt er der Süddeutschen. „Ich halte nichts von Bevormundung, jede Religion hat ihre eigenen Rituale und keines ist besser als die der anderen.“
Der 1954 geborene Pfarrerssohn richtet sein Leben jedoch nach religiösen Grundsätzen aus. So betet er mehrmals täglich, kennt viele Bibelpassagen auswendig und bemüht sich, „ein respektabler Bürger zu sein“. Und als ein Mensch, der „mit der Gabe gesegnet wurde, zu sprechen“ nutzt Washington diese auch, „manchmal, in der Hoffnung, dass es auf jemanden wirkt.“ „Manchmal“ heißt für den Schauspieler, Regisseur und Produzent: „Nicht jeden Film zur Predigt machen“.
Als sein Ziel beschreibt er den Journalisten, an seinem Lebensende mit gutem Gewissen vor Gott zu stehen und ihm in die Augen blicken zu können, „wohl wissend, dabei geholfen zu haben, die Erde zu einem besseren Platz zu machen“. Der Welt sagt er:„Manche haben Geld, manche Geduld, manche Liebe oder die Kraft zu heilen. Ich bin mit Geld gesegnet, also gebe ich es zurück.“ Dabei spielt in seinem Leben das Thema Bescheidenheit eine wichtige Rolle. „Ich spende eine Menge Geld an verschiedene Kirchen und Institutionen, aber ich mache das sehr diskret.“
Denzel Washington sticht als ein Mensch mit vielen Besonderheiten heraus. Als einer der wenigen Hollywood-Stars, der auch nach 26 Jahren noch eine skandalfreie Ehe führt, rät er jungen Ehepaaren: „Das Leben kann simpel sein, und zwar dann, wenn du deine spirituelle Basis gefunden hast. Glaube, woran du willst, aber glaube etwas. Und bedank dich ab und zu mal beim Herrn, das hat noch keinem geschadet.“