Der ehemalige Generalsekretär des Weltkirchenrats wird am 19. August 90 Jahre alt.

Zwölf Jahre lang leitete Potter von 1972 bis 1984 den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf. Er war der erste ÖRK-Generalsekretär aus der Dritten Welt. Potter ist mit der früheren Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter (67) verheiratet. Das Fest zu seinem Geburtstag wird am 21. August in der Bildungsstätte «Haus am Schüberg» bei Hamburg gefeiert.

 Geboren ist Potter auf der kleinen Karibik-Insel Domenica. Nach seinem Studium in Kingston (Jamaika) und London war er in der christlichen Studentenbewegung SCM aktiv. Zur ersten ÖRK-Vollversammlung 1948 in Amsterdam kam er als Sprecher der Jugenddelegation. Sein Engagement für die Armen führte ihn zwei Jahre später als Methodisten-Pastor nach Haiti, wo er vier Jahre blieb. Von da an arbeitete er in verschiedenen Funktionen beim ÖRK, ehe er 1972 zum Generalsekretär gewählt wurde.

 Potter gilt als politischer Theologe, der sich vor allem gegen Rassismus, Armut und globale Umweltzerstörung einsetzte. Seine Wahl an die Spitze des Weltkirchenrats war auch ein Signal für das stärkere Gewicht der Kirchen der südlichen Erdhalbkugel. Potter ist Ehrendoktor der Universitäten Hamburg und Kapstadt. Er erhielt 1986 den buddhistischen Niwano Friedenspreis. Nach seiner Pensionierung zog er mit seiner Frau nach Jamaika, wo beide an der Universität Kingston Theologie lehrten.

 Zur Geburtstagsfeier mit rund 120 Gästen werden unter anderem der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, die Grünen-Politikerin Antje Vollmer und die finnische Bischöfin Irja Askola erwartet. Vorgestellt wird dort das neue Buch «… damit Du das Leben wählst» mit Texten von Philip Potter und der Film «The house of living stones» über sein Leben. Seit Bärbel Wartenberg-Potter 2001 zur Lübecker Bischöfin gewählt wurde, leben beide in Lübeck.

(Quelle: epd)