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Desmond Tutu: Friedensnobelpreisträger wird 80

Er gilt als eines der größten Vorbilder des gewaltlosen Widerstands und ist neben seinem Freund Nelson Mandela der wohl bekannteste Friedensnobelpreisträger Afrikas: Erzbischof Desmond Tutu, Wegbereiter der Anti-Apartheid-Bewegung, wird an diesem Freitag 80 Jahre alt.

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Am 7. Oktober 1931 in Klerksdorp Südafrika geboren, wollte er eigentlich Arzt werden. Da sich seine Eltern diese Ausbildung jedoch nicht leisten konnten, wurde er wie sein Vater Lehrer. Wenig später verordnete der „Bantu Education Act“ jedoch gesetzlich, dass farbige Kinder eine weniger qualifizierte Schulausbildung erhalten sollten als weiße. Tutu konnte dies nicht mit seinem Gewissen vereinbaren und gab seinen Lehrerberuf auf, um 1961 anglikanischer Priester zu werden.

Seitdem kämpfte er in Südafrika für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ohne Rassentrennung. Er studierte Theologie in London und wurde 1975 als erster farbiger Afrikaner Dekan der anglikanischen St. Mary’s Kathedrale. Für sein außergewöhnliches Engagement gegen die Apartheid wurde ihm 1984 der Friedensnobelpreis verliehen. "Ich hätte nicht den Friedensnobelpreis bekommen, wenn ich nicht gegen jede Form der Gewalt wäre – gegen die Gewalt eines Unterdrückerregimes wie auch gegen die Gewalt der Leute, die ein solches System bekämpfen", sagte Tutu damals dazu gegenüber dem Spiegel im Interview.

Ein Jahr später wurde er Bischof von Johannesburg und im darauffolgenden Jahr Erzbischof des Erzbistums Kapstadt. Seine Positionen nutzte er stets, um auf die Situation in Südafrika aufmerksam zu machen.

Selbst als sein Ziel 1994 mit dem Ende des Apartheid-Regimes erreicht war, fand Tutu neue Aufgaben. Sein Freund Nelson Mandela, der nun als erster farbiger Präsident Südafrikas fungierte, bat ihn den Vorsitz der sogenannten Wahrheits- und Versöhnungskommission zu übernehmen. Diese wurde ins Leben gerufen, um die schlimmen Folgen der Apartheid gemeinsam zu verarbeiten – sowohl auf Seiten der Opfer wie auf Seiten der Täter. Geständnissen folgte Amnestie, da galt: "Ohne Vergebung keine Zukunft".

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Auch in diesem Jahrhundert macht Tutu von sich reden: Er unterstützte die Fußball-WM 2010 in Südafrika und protestierte gegen die Hinrichtung des US-Amerikaners Troy Davis. Er setzt sich für Homosexuelle und deren Rechte ein, ist aktiv im Kampf gegen Aids.

Nach seinem 79. Geburtstag vor einem Jahr zog sich Tutu von allen öffentlichen Aufgaben zurück.und will sich nun noch mehr der Öffentlichkeit entziehen. Was bleibt ist der bereitete Weg zu mehr Verständnis in der Welt durch eine beeindruckende Persönlichkeit. Oder, wie Tutu es selbst einmal im Spiegel-Interview 1984 formulierte: "Natürlich wollen wir grundlegende Veränderungen. Wenn das Revolution ist, dann bin ich ein Revolutionär. Selbst Jesus war das, er wollte Güte, Gerechtigkeit und Vergebung."

(Quelle: jesus.de)

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