Der ehemalige Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Manfred Sorg, ist tot. Der Theologe starb in der Nacht zu Mittwoch im Alter von 85 Jahren, wie das Landeskirchenamt in Bielefeld mitteilte.
Der Theologische Vizepräsident der westfälischen Kirche, Ulf Schlüter, würdigte Sorg vor allem als entschlossenen Reformer. Während seiner Amtszeit von 1996 bis 2004 habe er «die Zeichen der Zeit wie nur wenige erkannt» und «notwendige und überfällige Reformen der Kirche vorangetrieben». Dazu habe er unter anderem den westfälischen Reformprozess «Kirche mit Zukunft» initiiert.
Manfred Sorg wurde den Angaben zufolge in Darmstadt geboren und wuchs im westfälischen Hagen auf. Nach dem Theologiestudium in Wuppertal, Mainz und Münster absolvierte er sein Vikariat in Bochum und Hattingen, wo er 1967 Gemeindepfarrer wurde. 1985 wurde Sorg hauptamtlicher Dozent am Pädagogischen Institut (PI) der westfälischen Kirche in Schwerte-Villigst. Drei Jahre später wurde er zum Direktor des Instituts berufen, bevor ihn die Landessynode im November 1995 zum Präses wählte. Das Amt des Leitenden Geistlichen hatte er von Februar 1996 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2004 inne.
Mir geht es mehr um 1 Kor. 13, 1 – 3 („Hohelied der Liebe“). Danach sind alle christlichen Aktivitäten, was immer es auch sei, dann und nur dann etwas wert, man nicht sagen kann „Hätte aber der Liebe (agape, schenkende Liebe) nicht“. Nun hat der Philosoph R. D. Precht ein Buch mit dem Titel „Liebe – ein unordentliches Gefühl“ verfasst, das die Problematik der Liebe deutlich macht. Wenn ich z.B. für afrikanische Kinder für eine Katarakt-OP spende und das aus Christenpflicht, hätte aber der Liebe nicht, dann würde das gar nicht zählen.
Im Weltgericht gemäß Matth. 25, 31 – 46 wird aber gerade Wert gelegt auf barmherzige Handlungen (z.B. Krankenbesuche, Einführung von Fremden usw.) Tut man das alles aus Christenpflicht, würde man zu den Böcken (oder Zicklein) gerechnet und nicht zu den „Schafen“ (weibliche Schafe). Zur Ausführung einer Pflicht kann ich mich willentlich zwingen, zur Liebe, auch im Sinne von agape, nicht. Wenn ich also als Christ alles richtig mache, aber nicht agape-motiviert, sondern aus Kantischer („Es kommt nicht darauf an, dass der Mensch glücklich sei, sondern dass er seine Pflicht tue.“) oder christlicher Pflicht, ist das vor Paulus oder gar Gott nicht wert, und es würde dem Täter der Werke gemäß Matth. 25, 46 gehen. Da kann man als Christ schon erschrecken, wenn man alles aus Kantischer Pflicht oder Christenpflicht tut. Ist den nicht selbst der Glaube an Jesus Christus für jeden Christen Pflicht?