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Eisenach: Christoph Kähler als letzter Thüringer Bischof verabschiedet

Bischof Christoph Kähler (65) ist am Pfingstmontag in
Eisenach als letzter evangelischer Landesbischof von Thüringen
feierlich verabschiedet worden.

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Der Ratsvorsitzende der EvangelischenKirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, würdigte Kähler als «eine klarsichtige Stimme des Ostens» und einen der Architekten der mitteldeutschen Kirchenfusion. Kähler war seit September 2001 Bischof der Thüringer Kirche, die sich zu Jahresbeginn mit der Kirchenprovinz Sachsen zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM)
vereinigte.

In seiner Abschiedspredigt ermunterte Kähler die Kirchen zu klaren Worten in aktuellen Debatten. Diese Aufforderung gelte für Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ebenso wie für das Gespräch zwischen den Religionen. Kähler bekräftigte, dass rechtsextreme Parteien für Christen nicht wählbar seien. Zum Dialog zwischen den Religionen sagte er, der offene und gewaltfreie Disput sei «besser als eine Schein-Einigung», die bleibende Unterschiede
einebne.

Von der Politik forderte er ein gesellschaftliches Klima, «in dem Fehler zugegeben werden können». Wählerinnen und Wähler schauten nicht so sehr auf die Fehler, sondern auf dem Umgang damit. Im Blick auf die Geschichte der 1920 gegründeten Thüringer Kirche sagte der scheidende Bischof, das Überraschende seien «nicht Irrtum und schwere Sünde» gewesen, sondern das Eingestehen von Fehlern. Die sich daraus ergebenden «Selbstkorrekturen» und neuen Wege hätten «immer wieder das Bekenntnis zu Christus ermöglicht».

Bei einem anschließenden Empfang mit mehreren hundert Gästen im Eisenacher Kirchenamt betonte der EKD-Ratsvorsitzende Huber, es gehöre zu Kählers Markenzeichen, «die Dinge mit großem Ernst zu Ende zu denken» und dabei den Humor nicht zu verlieren. Kähler bleibt nach seiner Entpflichtung als Landesbischof stellvertretender Ratsvorsitzender der EKD. Huber würdigte ferner den Beitrag Kählers zum Gespräch mit der katholischen Kirche und der jüdischen Gemeinschaft sowie seine Mitarbeit im Deutschen Ethikrat.

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Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sagte, Kähler habe «als Prediger und Mutmacher» seine Stimme immer wieder zu Fragen der Friedensethik, der sozialen Gerechtigkeit und zu Menschenrechten erhoben. Zudem habe er nach dem Erfurter Amoklauf vom April 2002 mit der Öffnung aller Kirchen rund um das Gutenberg-Gymnasium den Betroffenen einen Schutzraum geboten. «Sie haben den Menschen, egal ob kirchlich oder nicht, eine Heimat gegeben», betonte Althaus.

An der Spitze der mitteldeutschen Kirche mit rund 910.000 Mitgliedern steht künftig die Stuttgarter Theologin Ilse Junkermann, die am 29. August in Magdeburg ins Amt eingeführt werden soll. Der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, wird am 7. Juni offiziell verabschiedet.

(Quelle: epd)

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