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Entrüstung: Kirche in Florida ruft zu Koranverbrennung am 11. September auf

Das „Dove World Outreach Center“, eine selbsternannte „neutestamentliche Kirche“ in Gainesville (Florida), plant zum Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center in New York am 11. September einen „Tag der Koran-Verbrennung“ („Burn a Koran Day“). Die Aktion sorgt in den USA nicht nur in islamischen Kreisen für Empörung.

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  Terry D. Jones, seit 2001 Pastor am „Dove World Outreach Center“, weist alle Kritik von sich. Auf der Homepage der Gemeinde heißt es, die öffentliche Koran-Verbrennung sei als Erinnerung an die Opfer gedacht und um sich „dem Bösen“, dem Islam, entgegenzustellen. Der Islam komme vom Teufel – so lautet auch der Titel des letzten Buchs von Pastor Jones. „Eine unserer Aufgaben als Christen ist es zu warnen“, erklärte Jones kürzlich in einem Gespräch mit dem „Religion News Service“ (RNS). „Das Ziel dieses und anderer Proteste ist, Muslimen die Gelegenheit zum Konvertieren zu geben.“

 In einem Interview mit dem Blog „FriendlyAtheist“ antwortete Jones auf die Frage, ob sich Muslime als Reaktion auf die Koran-Verbrennung zu Christus bekehren würden: „Es ist unser Gebet und Wunsch, dass sie ihre Religion ernsthaft unter die Lupe nehmen. Dann werden sie zu dem Schluss kommen, dass der Islam vom Teufel stammt und das Christentum die einzig wahre Religion ist.“

 Für die Aktion hat die Gemeinde auch eine Seite im sozialen Netzwerk „facebook“ geschaltet und dort bereits mehr als 1000 „Fans“ gewonnen.  RNS gegenüber sagte Jones, seit dem Start der Facebook-Kampagne seien der Gemeinde bereits zahlreiche Korane per Post zur Verbrennung zugeschickt worden.

 Ramzy Kilic, Sprecher des „Rats für amerikanisch-islamische Beziehungen“ (CAIR) in Tampa (Florida), äußerte sich gegenüber RNS besorgt. Die geplante Koran-Verbrennung könne die Spannungen zwischen Christn und Muslimen in der Region erhöhen. Am 10. September feiern Muslime weltweit das „Fastenbrechen“ zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan. Die muslimische Gemeinde in Gainesville will laut RNS keine Protestaktion starten sondern, wie von CAIR empfohlen, unter dem Motto „Share the Quran“ das Fest nutzen, um islamische Traditionen und den Koran mit Kirchenmitgliedern und den übrigen Einwohnern zu teilen.

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 „Die Aktion der Kirche in Gainsville ist ein Ausweis von Fanatismus, Hass, Respektlosigkeit und Gewaltbereitschaft“, kritisierte Claudia Knepper von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen gegenüber Jesus.de. „Dass Jones dafür das emotional aufgeladene historische Datum des 11. September wählt, legt nahe, dass er seine Aktion als Teil eines dualistisch verstandenen Kampfes zwischen Islam und Christentum versteht.“ Für Christen gelte es, in einer pluralisierten Gesellschaft den Glauben anderer Religionen auszuhalten.

 Gegenseitiger Respekt, betonte Knepper, sei die Voraussetzung für den Dialog mit anderen Religionen: „In der Begegnung mit Andersgläubigen kommt es darauf an, den Glauben des anderen zu verstehen und ihn weder einseitig darzustellen, noch pauschal zu verurteilen. Gleichzeitig gilt es, den eigenen Glaubensstandpunkt im Gegenüber zu anderen Religionen zu vertreten. In einem ehrlichen Dialog muss Raum sein, Unterschiede in den Auffassungen klar zu benennen. Dazu gehört auch das Ansprechen von problematischen Seiten, die man an der Religion oder Weltanschauung des anderen wahrnimmt.“

 Das „Dove World Outreach Center“ hatte bereits früher durch anti-islamische Aktionen Proteste hervorgerufen. Im Juli 2009 hatte die Gemeinde ein Schild mit der Aufschrift „Der Islam kommt vom Teufel“ („Islam is of the devil“) vor ihrer Kirche aufgestellt. Einen Monat später schickten mehrere Gemeindemitglieder ihre Kinder mit T-Shirts zur Schule, die mit demselben Spruch bedruckt waren. Allerdings untersagte die Schulbehörde das Tragen der Shirts wegen „beleidigender Inhalte“.

 Laut einem Bericht von „Talkingpointsmemo“ ist die Kirche in Gainesville seit geraumer Zeit auch im Visier der Steuerfahnder, weil sie ihre Steuerbefreiung für unzulässige Geschäfte genutzt haben soll.

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 Pastor Terry D. Jones war früher auch in Deutschland aktiv. In Köln gründete er 1981 die „Christliche Gemeinde Köln“ (CGK). Auch dort soll es zu Ungereimtheiten hinsichtlich der Finanzen der Kirche gekommen sein, wie die „Gainesville Sun“bereits 2009 berichtete. Außerdem beklagten sich mehrere ehemalige Mitglieder laut der Zeitung über „moralischen und phsychischen Druck“ durch die Gemeindeleitung. Jugendliche seien dazu gezwungen worden, bis zu 12 Stunden täglich für die Gemeinde zu arbeiten.

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