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Erzdiözese Freiburg: Katholische Kirche will Wiederverheiratete zur Eucharistie zulassen

Die Erzdiözese Freiburg geht auf wiederverheiratete Geschiedene zu: Sie sollen nicht mehr grundsätzlich von der Kommunion ausgeschlossen werden. Dies könnte Signalwirkung für die anderen katholischen Bistümer in Deutschland haben.

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 Wiederverheirateten sollen in der Erzdiözese in Zukunft Seelsorgegespräche angeboten werden. Dort könnten sie sich mit dem Scheitern ihrer Ehe und dem Glauben auseinandersetzen. Dies sei die Grundlage dafür, wieder am Leben der Kirche mit allen Sakramenten teilzunehmen. In einer neuen Handreichung für Seelsorger heißt es dazu: "Im Kontakt mit Geschiedenen und wiederverheirateten Geschiedenen geht es darum, dass die menschenfreundliche und respektvolle Grundhaltung Jesu erfahrbar wird". 

 Als Vorraussetzungen für den Empfang der Sakramente der Taufe, der Heiligen Kommunion, der Firmung, der Versöhnung und der Krankensalbung werden in der Handreichung eine "verantwortlich getroffene Gewissensentscheidung" sowie eine "erforderliche konkrete Glaubensdisposition" genannt. Viele Seelsorger, die im Gespräch mit wiederverheirateten Geschiedenen stehen, seien verunsichert, heißt es weiter. Sie nähmen wahr, dass die Betroffenen sich oft ausgegrenzt fühlten und darunter litten, andererseits wüssten sie um die Vorgaben der kirchlichen Lehre und des Kirchenrechts. "Die vorliegende Handreichung will deshalb Orientierungen geben und gangbare Wege aufzeigen", wird betont. Wie der Rektor des Seelsorgeamtes, Domdekan Andreas Möhrle, in Freiburg erklärte, gibt es eine "große Zahl von Menschen, die sich in dieser Lebenssituation Rat und Wegbegleitung von der Kirche erhoffen". Viele Paare wünschen sich nach Angaben des Freiburger Seelsorgeamtes nichts mehr, "als dass ihr weiteres Leben und eine mögliche zweite Partnerschaft gelingen".

 Jeder Mensch werde mit seiner Lebens- und Beziehungsgeschichte "mitsamt ihren Brüchen und Wunden geachtet", heißt es in der Handreichung weiter: "Über den Wunsch, neu anzufangen und sich mit Gottes Hilfe auf eine zweite Lebenspartnerschaft verbindlich einzulassen, kann daher offen gesprochen werden." In besonderer Weise gelte es zudem, denen nahe zu sein und sie zu unterstützen, die bewusst keine neue Partnerschaft eingingen: "Die Treue und Barmherzigkeit Gottes gilt auch für diejenigen, deren Lebensentwurf gescheitert ist."

 Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hatte im vergangenen Jahr angekündigt, den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen zu überdenken.

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 Der Vatikan hat zurückhaltend auf den geänderten Umgang der Erzdiözese Freiburg mit wiederverheirateten Geschiedenen reagiert. Das Dokument, das diesen Personenkreis zu Sakramenten wie der Kommunion und der Beichte zulasse, gehe nicht auf den Diözesanadministrator Erzbischof Robert Zollitsch zurück, betonte der stellvertretende Vatikansprecher Ciro Benedettini der römischen Tageszeitung "La Repubblica" vom Dienstag zufolge. Da es auf die eigenständige Initiative eines Büros der Erzdiözese zurückgehe, habe es "keinen Einfluss".

(Quelle: epd)

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