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„Mutig, stark, beherzt“: Kampagne zum Kirchentag 2025 vorgestellt

„Wir sind offen für alle, aber nicht für alles“. Mit diesem Grundsatz will der Kirchentag in Hannover Menschen miteinander ins Gespräch bringen, auch zu schwierigen politischen Themen – ohne Hass und Hetze.

Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund und Generalsekretärin Kristin Jahn haben am Dienstag vor der Marktkirche in Hannover das Kampagnenmotiv zum 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) 2025 vorgestellt. Das zentrale Motiv ist ein geöffneter Mund im Pop-Art-Stil, in dem die Worte der Kirchentags-Losung stehen: «mutig – stark – beherzt». Siegesmund sagte, diese Losung «passt in diese Zeit wie keine zweite.» Es brauche Mut, um Herausforderungen anzugehen, und um Krisen wie der Krieg in Europa oder die Klimakrise anzugehen.

Der Kirchentag wurde 1949 in Hannover als christliche Laienbewegung gegründet und kehrt vom 30. April bis zum 4. Mai 2025 in seine Geburtsstadt zurück. Die Losung «mutig – stark – beherzt» ist ein Zitat aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Das vorgestellte Motiv schmückt ab sofort Werbematerial, Publikationen und Produkte des Kirchentages.

Generalsekretärin Jahn erläuterte, der Mund sei das Werkzeug des Friedens, aber auch der Spaltung: «Aus dem Mund kommen Wörter – und Wörter verbinden oder trennen uns. Kriege werden durch Wörter entfacht, aber der Frieden eben auch.» Das Markenzeichen des Kirchentages sei es, als Diskursplattform Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen an einem Tisch zusammenzubringen. Es gelte, das konstruktive Gespräch zu suchen, «auch dann, wenn es schwierig wird», betonte die Pastorin.

Über 100.000 Teilnehmende erwartet

Nach einem Grundsatzbeschluss solle Personen, die rassistische Positionen vertreten oder Hass und Hetze verbreiten, beim Kirchentag in Hannover kein Podium gegeben werden, sagte Jahn weiter. Das betreffe etwa Vertreter der AfD. Dennoch seien alle willkommen, getreu dem Motto «Wir sind offen für alle, aber nicht für alles», betonte die Theologin. Ohnedies solle es beim Kirchentag darum gehen, den «Mehrwert» der Kirche als Diskursraum herauszustellen: «Wir gehen davon aus, dass wir noch einen über uns haben, als Richter und Retter. Das enthebt uns davon, über Menschen das letzte Wort zu sagen.»

Der Kirchentag rechnet mit mehr als 100.000 Teilnehmenden. Geplant sind rund 1.500 Veranstaltungen. Für die Unterbringung der Gäste würden etwa 70 Schulen benötigt, hieß es. Um besonders Jüngere anzusprechen, sollen vergünstigte Tickets für Menschen in Ausbildung angeboten werden. Zudem verhandele man derzeit mit Firmen aus der Region über Ticket-Vergünstigungen für Beschäftigte und über mögliche Bildungsfreistellungen oder Bildungsurlaub.

Der Kirchentag wird alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Großstadt ausgerichtet und war bereits viermal in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu Gast. Beim Kirchentag 2005 in Hannover waren beim Eröffnungsabend in der Innenstadt rund 400.000 Besucher zusammengekommen.

Quelleepd

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5 Kommentare

    • Ich muss mich korrigieren: Es war nicht mutig, stark und beherzt, es war einfach nur die nötige Konsequenz aus einer biblischen Erkenntnis.
      Es hat mich das Pfarramt, den Titel und das Gehalt gekostet, aber es musste sein; man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen …

  1. Jede/r kann in den eigenen Abgrund fallen, oder der Abgrund in ihn

    „Wir sind offen für alle, aber nicht für alles“. Mit diesem Grundsatz will der Kirchentag in Hannover Menschen miteinander ins Gespräch bringen, auch zu schwierigen politischen Themen – ohne Hass und Hetze“! Ein gutes Motto, in schwerer Zeit, vorallem durch die Kriege, unsere Klimakrise und die aufgeladene Atmosphäre in der Gesellschaft. Ich erlebe Kirchentage und Katholikentage immer als fromm, aber auch politisch, aber dies gefällt manchen leider nicht. Dennoch: Es ist wichtig, vor dem Hintergrund der Frohen Botschaft auch über schwierige Probleme zu sprechen – etwa wie EinFragender es signalisiert. Aber es hilft nichts, falsche Behauptungen in die Welt zu setzen, die durch nichts bewiesen sind. Es gibt überall ein großes Bemühen – nicht erst seit gestern – sexuellem Mißbrauch durch Aufklärung und auch dienstvertraglichen klaren Regelungen – sich entschieden entgegen zu stellen. Dazu kann ja nur eine gute Aufklärung gehören. Allerdings liegt es in der Natur der Sache, dass dies nicht einfach angeordnet wird und wie von selbst das Problem morgen beseitigt ist. Beseitigen lässt sich das Problem in Gänze überhaupt nicht, dies zu erwarten oder zu suggerieren dass es möglich wäre, ist völlig unehrlich. Es handelt sich um ein gesellschaftliches Problem, was aber auch wahrscheinlich schon so lange gib,t bis hin zu Adam und Eva. (Modern ausgedrückt: Bis in die älteste Steinzeit). Jeder Mensch hat einen Abgrund in sich, und niemand sollte diesen Abgrund leugnen, verharmlosen oder wegerklären. Erbsünde gibt es nicht: Sie ist als Sünde keine Krankheit, keine falsch gestanzten Gene und auch nicht die Verkörperung bösen Geister und Dämonen. Es ist nicht der Teufel mit den gedachten Hörnern und dem Pferdefuß, auch keine rebellierenden Engel, sondern wir selbst sind es. Wir haben, jeder für sich, für uns selbst und andere Menschen die Verantwortung. Dies meinte auch der bekannte reisende Mönch Anselm Grün, nicht bekannt dafür, dass er zu wenig gläubig sei. Ob wir nun KZ gebaut und Menschen auch wie Abfall versucht haben auszurotten, oder sie wie Material benutzen und ihre Seele zerstören, ist nur die äußerliche Form.. Die innere Wahrheit ist, dass wir leider Sünder sind, auch die guten Menschen und die Bösen allzumal. Aber darum darf es auf dem Kirchentag ebenfalls gehen. Dort sind allerdings kaum Leute, die sich in Hochmut über andere stellen, was ich hier nicht auf Personen bezogen behaupten möchte. Wie sagte doch Paulus und wollte damit nichts, was damals für ihn aktuell war, ernsthaft verharmlosen: „Wir sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den wir vor Gott haben sollten“ (aus den Gedächtnis zitiert, es muss nicht jedes einzelne Wort stimmen). Die ernsthafte Bitte von Gott an Kain war, bevor der seinen Bruder aus religiösem Neid ermordete, lautete immerhin: Bete, denn vor deinen Tür lauert die Sünde. Wir sind alle Adam und Eva, Kain und Abel – aber auch die Neuen Menschen in Jesus. Aber diese Erneuerung eignet sich nicht für eine religiöse Modenschau. Im Gegenteil: Der arme Sünder hinter der Säule, der seine Unvollkommenheit einsah, wird höher bewertet als all die frommen Leute die immer schon besser waren als der ganze Rest der. Auch die Kirche besteht aus Sündern. Und die Leute, die dort nicht sind oder erscheinen, sind es ebenso.

    • > Es gibt überall ein großes Bemühen – nicht erst seit gestern – sexuellem Mißbrauch durch Aufklärung und auch dienstvertraglichen klaren Regelungen – sich entschieden entgegen zu stellen.

      Das sieht die eigene Untersuchungskommission (und eigentlich jede Untersuchungskommision, die es bisher gegeben hat), der nur eine einzige Landeskriche überhaupt die geforderten Unterlagen zur Verfügung stellte, anders.

      Es gibt dieses Bemühen eben nicht. Es gibt ein Bemühen zur Verschleierung, zur Verharmlosung und des Schweigens. Oder des religiösen Geschwafels, dass wir ja alle Sünder sind.

      Die EKD hat in der Tat jede moralische Integrität verloren und ich sehe kein Bemühen, diese glaubhaft wieder zu gewinnen.

  2. wären die evangelischen Christen mutig, stark und beherzt, würden sie den Missbrauch von Kindern vollumfänglich aufklären.

    Tun sie aber nicht und machen deutlich, dass sie unmoralischer sind als die Menschen auf denen sie so gerne mit den Finger zeigen.

    Die einzige Untersuchung die stattgefunden hat, war unvollständig und zeigt nur dass man weiterhin vertuschen will.

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