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GEP: Evangelisches Publizistik-Werk feiert 50-jähriges Bestehen

Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) feiert sein 50-jähriges Bestehen. Die Berichterstattung müsse kritisch sein dürfen und frei in der Themenwahl, so Direktor Jörg Bollmann.

Das GEP mit Hauptsitz in Frankfurt ist das bundesweite Medien-Dienstleistungsunternehmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen. Zum GEP gehören unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), das evangelische Monatsmagazin „chrismon“, die digitalen Marken „evangelisch.de“ und „yeet“ sowie die Rundfunkarbeit mit „Wort zum Sonntag“ und „ZDF-Fernsehgottesdienst“. 94-prozentige Anteilseignerin an der gemeinnützigen GmbH ist die EKD, das Evangelische Werk für Diakonie und Entwicklung hält 6 Prozent.

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Zur Festveranstaltung am 4. Oktober in den Räumen des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main wird unter anderem ARD-Programmdirektorin Christine Strobl als Festrednerin erwartet. Die Feier ist eingebettet in den zweitägigen Evangelischen Medienkongress. Im Anschluss an die GEP-Jubiläumsfeier wird der Robert Geisendörfer Preis verliehen.

Publizistik nicht mit PR verwechseln

Der Direktor des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP), Jörg Bollmann, plädiert für eine weitere Bündelung der Kräfte in den kirchlichen Medien. Angesichts schwindender Finanzkraft der evangelischen Kirchen auf der einen und steigenden Kosten auf der anderen Seite sei eine engere Zusammenarbeit geboten, so Bollmann gegenüber dem epd. Die regionalen Medienhäuser in den Gebieten der evangelischen Landeskirchen stünden dabei nicht infrage.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des GEP betonte Bollmann: „Publizistik darf niemals und zu keiner Zeit mit Öffentlichkeitsarbeit verwechselt werden. Publizistische Berichterstattung muss kritisch sein dürfen und frei sein in der Themenwahl.“ Als Beispiel nannte er das Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche. „Darüber muss gerade auch evangelische Publizistik in aller Freiheit und aller kritischen Distanz berichten können, ohne sich mit Kirche zu entsolidarisieren“, sagte Bollmann, der im nächsten Jahr in den Ruhestand geht.

In diesem Jahr hat das GEP 51 Prozent der Anteile am Medienhaus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) übernommen. Anfang 2024 entsteht ein gemeinschaftliches Medienunternehmen im GEP-Gebäude am gemeinsamen Standort im Frankfurter Mertonviertel mit insgesamt rund 180 Mitarbeitenden. Die neue Einrichtung ist in den Sparten Print, Evangelischer Pressedienst (epd), Radio, TV, Internet und Social Media sowie im Bereich Dienstleistungen für kirchliche und diakonische Einrichtungen tätig.

Quelleepd

1 Kommentar

  1. Kritisch und frei bei Themenwahl

    Publizistische Berichterstattung muss kritisch sein dürfen und frei sein in der Themenwahl.“ Als Beispiel nannte Jörg Bollermann auch das Thema der „Sexualisierten Gewalt in der Kirche“ „Darüber muss gerade auch evangelische Publizistik in aller Freiheit und aller kritischen Distanz berichten können, ohne sich mit Kirche zu entsolidarisieren“! Mit dieser Aufgabenstimmung kann man sehr zufrieden sein. Es geht nicht um Werbung für Kirche, auch nicht um Mission, wobei beides wichtig ist, aber nicht Aufgabe des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik (GEP) Als ein Vielschreiber hier unter jesus.de würde ich auch unseren Meinungsaustausch hier an dieser Stelle als „ein Wert ansich“ ansehen. Er dient nicht per se dazu, jemand für die Kirche und damit Jesus Christus zu gewinnen, aber an dieser Stelle zu versuchen, den Diskurs, bisweilen dann zumeist auch unter sehr unterschiedlichen Auffassungen – mit möglichst friedlicher Sprache und ohne Feindbilder – zu suchen. Dass heisst bezogen hier auf unsere Seite, müsste ich also (und jeder andere) damit leben – und ich lebe damit – dass mich manche Leute für zu fromm, anderen zu wenig fromm, falsch fromm und widerum Menschen ohne die gelebte christliche Hoffnung in einem Zustand angeblich eher krankhafter Art begreifen. Denn das Christsein könnte man unter Hinzufügung der 4. Dimension des Glaubens (nicht als leichte Psychose, aber eher) als Neurose begreifen. Eine Neurose hat ein Mensch, ohne dass sein Verstand und seine Intelligenz gemindert wären, wenn er etwa abends unter sein Bett sieht ob da niemand liegt. Oder wenn, wie etwa die sehr schwarzhumorige Parabel lautet, „ein Theologe in einem dunklen Raum eine Katze sucht, die es aber in Wirklichkeit nicht gibt“. Dass Christen und Menschen guten Willens sich auf solche schriftliche Diskussionen einlassen, ist wertvoll für alle Seiten. Ich denke: Es tut nun für uns Christinnen und Christen gut, und jene ohne einen Glauben, gleichermaßen Toleranz zu üben. Aus meiner Sicht, eher oft zu langen Ausführungen geneigt und nicht zu jedermans Freude, kann man aber über das Christsein nicht unbedingt sinnvoll lediglich in kurzen Sätzen, gewissermaßen bildzeitungsartig, sinngebendes sagen. Es muss auch erlaubt sein in der Argumentation weiter auszuholen. Ich glaube, dass ein von mir (andere sind da vielleicht auch anders) gelebter Glaube eine persönliche Beziehung zu Gott darstellt. Aber eine solche Beziehung kann man nicht sehen, protokollieren, im Labor unter Versuchungsbedingungen ausprobieren – und der Positivist (der nur glaubt was er sieht) soll wirkliche Zumutung aushalten: Dass die Wirklichkeit eine große Tiefendimension hat.Dabei muss es dann auch erlaubt sein, dies – zumindest bildhaft – in den Raum zu stellen

    Da unterscheidet sich die evangelische Publizistik davon, was wir hier unter jesus.de ausprobieren: In der Publizistik kann es nur um wirkliche Angelegenheiten in Raum und Zeit dieses Universums gehen: Um Politik, Kirche, wie der Glauben gelebt wird und über alles, was man wie Tisch und Stühle anfassen und fotografieren kann. Für Positivisten ist (auch christliche) Liebe nur ein biochemischer Vorgang in der Großhirnrinde, was aber Sinnhaftigkeit nicht ausschließt. Für Christinnen und Christen ist Gott Liebe. Aber zwischen beiden Standpunkten (und Erfahrungen) kann es kein (Formel-)Kompromiss geben. Daher begreifen und erfühlen manche die Gedankenwelt der Gläubigen als von Anfang an intollerant, was nicht immer beabsichtigt und gewollt sein muss, von jenen die beten und glauben. Denn was ich glaube und von Gott erfahre, darüber kann niemand abstimmen.

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