Bundesweit soll gemeinsames Singen am Tag der Deutschen Einheit Gemeinschaftsgefühl und Dankbarkeit stärken. Auf dem Programm stehen auch christliche Lieder.
Zum fünften Mal lädt die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ bundesweit dazu ein, den Tag gemeinsam mit Gesang zu feiern. Ab 19 Uhr sollen zeitgleich an 250 Orten im ganzen Land zehn verbindende Lieder zur Erinnerung an die friedliche Revolution von 1989 gesungen werden, wie die Initiative am Montag in Berlin mitteilte.
Mehr als 12.000 ehrenamtliche Sänger und Musiker bereiten sich derzeit auf die Aktion vor. An den einzelnen Orten werden jeweils bis zu 3.500 Besucher erwartet. Auf dem Programm stehen Lieder in verschiedenen Sprachen und aus unterschiedlichen Genres, darunter „Die Hoffnung lebt zuerst“, „Kein schöner Land“ und „Von guten Mächten“.
Ein Zeichen des Miteinanders
Mit der Aktion werde auch in diesem Jahr ein starkes Symbol des Zusammenhalts in Zeiten der Krisen und der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten gesendet, heißt es. Der Vorsitzende der Initiative, Bernd Oettinghaus, sagte, Ziel des gemeinsamen Singens sei es, Menschen zu ermutigen, auf öffentlichen Plätzen die Wiedervereinigung Deutschlands zu feiern. Dieses unverdiente Geschenk gelte es, wertzuschätzen.
Die Initiative war vor fünf Jahren vor dem Hintergrund drohender rechtsextremer Versammlungen auf Marktplätzen zum damaligen Tag der Deutschen Einheit ins Leben gerufen worden. Oettinghaus kritisierte eine andauernde Gleichgültigkeit in Westdeutschland gegenüber Ostdeutschland. Dies sei „eine fette Mauer“, die es noch zu überwinden gelte. Mit der Aktion wolle man „ein starkes Zeichen der Zusammengehörigkeit senden mit allen Kulturen und Generationen – ein vieltausendstimmiger Dank- und Hoffnungschor, als Kontrast zu aller Angst und Ausgrenzung, Wut und Gleichgültigkeit.“
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh betonte, gemeinsames Singen sei ein Mittel, um sich positiver mit Deutschland zu identifizieren und einen inklusiven Patriotismus zu schaffen. Miteinander reden ende dagegen häufig in Streit und Verbitterung. Der Präsident des Deutschen Kulturrats, Christian Höppner, sagte vor dem Hintergrund wachsender Polarisierung, in dem «Moment, wo Worte versagen, kommt die Musik». Er forderte mehr Wertschätzung der kulturellen Vielfalt in Deutschland.
Link: die Homepage von Deutschland singt.