2027 findet der Evangelische Kirchentag in Düsseldorf statt. Jetzt hat der Verein „Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027“ zur Pressekonferenz geladen. Mit dem Kirchentag haben die Initiatoren jedoch nichts zu tun.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag in Fulda hat rechtliche Schritte gegen Religionskritiker eingeleitet, die einen Verein mit dem Namen des geplanten Kirchentags 2027 in Düsseldorf gegründet haben. Die Gründer des Vereines „40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.“ seien offen bekennende Atheisten und eigneten sich mit der Vereinsgründung „gleichzeitig die kulturelle Geschichte des Deutschen Evangelischen Kirchentages und des Protestantismus an“, erklärte der Kirchentag am Dienstag in Fulda.
Bei den Vorständen des Vereins handele es sich um die in religionskritischen Verbänden und Institutionen wie der Giordano-Bruno-Stiftung bekannten David Farago und Mario Ickert. Für den 9. Januar hätten diese zu einer Pressekonferenz ihres Vereins in Düsseldorf eingeladen. Gründungsmitglieder dieses Vereines initiierten 2022/23 ein Bürgerbegehren gegen die Einladung des Kirchentages durch die Stadt Düsseldorf – allerdings vergeblich.
Der Kirchentag wiederum hatte nach eigenen Angaben für dieses Frühjahr die Gründung eines Trägervereins für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf geplant. Vorgesehen war den Angaben zufolge der Vereinsname „40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.“ Im November 2024 habe der Kirchentag erfahren, dass am 31. Oktober 2024 ein Verein mit genau diesem Namen im Vereinsregister des Amtsgerichts in Fulda unter der Nummer VR 2909 eingetragen wurde.
Verwechslung bewusst in Kauf genommen
Bei der Gründung des Vereines sind aus Sicht des Kirchentages Namensrechte der Kirchentagsorganisation verletzt sowie Verwechslungen bewusst in Kauf genommen. Dass es sich bei der Verwendung genau dieses Labels nicht um einen unglücklichen Zufall handele, werde allein dadurch deutlich, dass Vereinsziele und Satzung des gegründeten Vereins wortgleich mit denen vorangegangener Trägervereine regulärer Kirchentage seien, heißt es in einer Pressemitteiung des Kirchentags. Vor diesem Hintergrund habe der Deutsche Evangelische Kirchentag bereits Ende 2024 ein Amtslöschungsverfahren gegen den „40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.“ mit dem Ziel der vollständigen Löschung des Vereins im Vereinsregister eingeleitet.
Kirchentags-Generalsekretärin Kristin Jahn erklärte dazu: „Unsere Veranstaltungen werden mit großer Selbstverständlichkeit von atheistisch geprägten Menschen und jenen mit Glaubenserfahrungen gemeinsam gestaltet.“ Sie freue sich, dass Vertreter humanistischer Netzwerke der Einladung zur Mitwirkung am nächsten Kirchentag in Hannover 2025 gefolgt seien – darunter genannter Mario Ickert. „Umso irritierender ist für uns nun deren Entscheidung, mit der Gründung eines Vereins unter unserem Namen die Grenzen des respektvollen Miteinanders zu überschreiten“, sagte Jahn.
Humor scheinen sie ja zu haben, diese Religionskritiker …
Oh ja! Ich musste so darüber lachen.
Toleranz und Menschlichkeit ist angesagt
Kirchentags-Generalsekretärin Kristin Jahn erklärte dazu: „Unsere Veranstaltungen werden mit großer Selbstverständlichkeit von atheistisch geprägten Menschen und jenen mit Glaubenserfahrungen gemeinsam gestaltet.“ Sie freue sich, dass Vertreter humanistischer Netzwerke der Einladung zur Mitwirkung am nächsten Kirchentag in Hannover 2025 gefolgt seien – darunter ebenso genannter Mario Ickert. „Umso irritierender ist für uns nun deren Entscheidung, mit der Gründung eines Vereins unter unserem Namen die Grenzen des respektvollen Miteinanders zu überschreiten“, sagte Jahn. (Zitat Ende). Nach meiner festen Überzeugung ist dies eine positive Haltung. Niemand soll wegen seines Glaubens oder Nichtglaubens diffamiert werden. Jeder darf auch auf dem Kirchentag kommen und bei ihm mitwirken, ohne vorher ein Bekenntnis ablegen zu müssen. Eine solche Haltung hat durchaus Segen und lässt auch falsche Sichtweisen, Hürden und Vorurteile deutlich schrumpfen. So wie auch jeder durch eine Kirchentür eintreten darf und immer willkommen ist. Und zwischen guten Menschen und den guten Christinnen und Christen gibt es durchaus Schnittmengen. Zudem ist eine Offenheit auch ein Signal, „du darfst eintreten, mitarbeiten und du darfst dich auch einem sehr großen Vertrauen gegenüber Gott anschließen“! Solches Vertrauen zu missbrauchen, oder es zu versuchen – siehe Artikel oben – ist zweifelsohne eher eine negative Gesinnung. Ausserdem kann man die Institution von Kirche, wie immer sie konstruiert ist, durchaus kritisieren. Aber was ich glaube und worauf ich hoffe, ist meine große Freiheit. Und was Hoffnung für diese Welt betrifft, darf diese Hoffnung in den Augen atheistischer Pessimisten durchaus auch als naiv bzw. wirklichkeitsfremd angesehen werden: Ich glaube, daß man Ende alles gut wird und der Schöpfer aller Dinge einen Neuen Himmel und eine Neue Erde erschafft – eine neues Universum. Also: In den Augen bekennender Atheisten lasse ich gerne zu, mir deswegen eine harmlose Neurose anzudichten. Aber offene Feindschaft halte ich für aus der Zeit gefallen. Wir sitzen alle in einem Boot – dies ist nämlich unsere Welt – und müssen sie und unsere Gesellschaften und Menschen bewahren. Da haben wir Schnittmengen (und zwar große) mit dem Schöpfer aller Dinge, denn der liebt auch den Atheisten und die Christ:innen, obwohl letztere auch noch nicht perfekte Menschen sind. Denn heute ist Toleranz und Menschlichkeit angesagt. Wenn ich dann mit Schluss ende, werde ich sicher hier sicher wieder im Netz harsch kritisiert. Es menschelt überall. Egal welchen Namen jemand seinem Gott gibt, oder ob er ihn noch finden muss.