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Ex-Verfassungsrichter: Di Fabio warnt vor Lockerung bei Sterbehilfe

Der frühere Verfassungsrichter Udo Di Fabio warnt vor einer Lockerung des Sterbehilfe-Verbots. Schnell könne ein Druck entstehen, "den unsere Verfassungsordnung nicht will: der Druck, das eigene Leben zu beenden, um anderen nicht zur Last zu fallen", sagte der Bonner Staatsrechtler dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochsausgabe).

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Di Fabio sagte, es gehe bei der Frage nach Sterbehilfe nicht nur um das Recht auf Selbstbestimmung. "Gerecht ist nicht immer nur das, was der Einzelne will, sondern auch, was eine Gesellschaft moralisch prägt", argumentierte er. Angesichts des möglichen Fortbestehens einer rechtlichen Grauzone sagte der 60-Jährige: "Man muss und kann nicht alles regeln."

 In der öffentlichen Debatte sei häufig von Vertrauensbruch die Rede, von Missständen und Straftaten. Dann seien Gesetzgeber und Richter gefragt. "Das verstellt aber mitunter den Blick auf einen Lebensalltag, der mit dem schweren Schicksal besonnen umgeht", sagte der Jurist. Wichtig ist nach Di Fabios Worten Vertrauen: zu nächsten Angehörigen, behandelnden Ärzten, Pflegern oder Geistlichen: "Es besteht immer noch eine Alltagskultur, die in der engen Zuwendung Maßstäbe des richtigen Handelns wachsen lässt."

 Der Katholik Di Fabio gehörte von 1999 bis 2011 dem Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe an. Der Bundestag will sich in diesem Herbst mit dem Thema Sterbehilfe befassen. Der Katholik Di Fabio ist seit Februar Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Kuratoriums zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017.

(Quelle: epd)

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