- Werbung -

Falscher Weg: Chefredakteur des «Rheinischen Merkur“ kritisiert katholische Kirche

Der scheidende Chefredakteur des «Rheinischen Merkur», Michael Rutz, übt scharfe Kritik an der katholischen Kirche.

- Werbung -

Indem die Kirche ihr Medienengagement reduziere und damit die «Kanzeln unserer Zeit» geringer schätze, wende sie sich von den Gläubigen ab, schreibt Rutz in der katholischen Wochenzeitung, die am Donnerstag zum letzten Mal erscheint. Im September hatten die Gesellschafter entschieden, den «Rheinischen Merkur» in der bisherigen Form einzustellen. Künftig erscheint das Blatt nur noch als sechsseitige Beilage in der «Zeit».

Rutz betont in seinem Beitrag, dass die Zeitung «ein fester Anker im Wochengeschehen, eine verlässliche christliche Orientierungshilfe im Meer seichter und unübersichtlicher Information» gewesen sei. Die Produktionskostenzuschüsse, die die Kirche gegeben habe, hätten sich zuletzt nur noch auf einen «kleineren einstelligen Millionenbetrag» belaufen. Dennoch hätten die katholischen Bischöfe beschlossen, die Zeitung einzustellen. Vorhandene Alternativen seien nicht geprüft worden.

Der Chefredakteur wirft der katholischen Kirche fehlende Seelsorge und mangelnde Reformbereitschaft vor. Dies könne zu einer «Spirale nach unten» und zu einem «Ausverkauf an Relevanz» führen, befürchtet Rutz. Er kündigte an, als freier Autor für die neue «Zeit»-Beilage zu schreiben.

Die 1946 gegründete Zeitung gehört neun katholischen Bistümern, einen geringen Anteil hält die Deutsche Bischofskonferenz. Die Rheinischer Merkur GmbH befindet sich derzeit in Liquidation, allerdings behält sie die Titelrechte. Die «Zeit»-Beilage mit dem Titel «Rheinischer Merkur. Christ + Welt» soll von einem externen Dienstleister redaktionell produziert werden. Sie wird einer Teilauflage der «Zeit» beigelegt, die an die bisherigen «Merkur»-Abonnenten geht. Auch «Zeit»-Abonnenten können die Beilage erhalten.

- Werbung -

Die Bischofskonferenz hatte im September erklärt, durch die Kooperation mit der «Zeit» wolle man die Kernkompetenz der Wochenzeitung unter den gewandelten Bedingungen des Medienmarktes weitestgehend sichern. Die Entscheidung sei aufgrund des «erheblichen Zuschussvolumens» der Gesellschafter und der gesunkenen Abonnentenzahl gefallen und bedeute keinen Rückzug der Kirche aus der Publizistik.

(Quelle: epd)

NEWS & Themen

Konnten wir dich inspirieren?

Jesus.de ist gemeinnützig und spendenfinanziert – christlicher, positiver Journalismus für Menschen, die aus dem Glauben leben wollen. Magst du uns helfen, das Angebot finanziell mitzutragen?

NEWSLETTER

BLICKPUNKT - unser Tagesrückblick
täglich von Mo. bis Fr.

Wie wir Deine persönlichen Daten schützen, erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Abmeldung im NL selbst oder per Mail an info@jesus.de