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Forscher und Theologen: Fußball-EM kann Miteinander stärken

Wissenschaftler und Theologen betonen das Potenzial der Fußball-EM für die Gesellschaft, aber warnen auch vor zu hohen Erwartungen. Thorsten Latzel sieht darin eine Chance, die kirchliche Komfortzone zu verlassen.

Die zurzeit laufende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland kann nach Ansicht von Theologen und dem Wissenschaftler Jürgen Mittag Menschen wieder mehr zusammenbringen. Fußball könne Stimmungen beeinflussen und verstärken sowie in Krisenzeiten eine entlastende Funktion haben, sagte Mittag, der Professor für Sport und Politik an der Deutschen Sporthochschule Köln ist, am Samstag im WDR5-«Morgenecho». Der katholische Kölner Stadtdechant Robert Kleine sieht in der EM die Chance für ein Fest der Begegnung von Fußballern, Fans, Zuschauerinnen und Zuschauern, Nationen sowie Kulturen. Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und rheinische Präses Thorsten Latzel nutzte das Sport-Event als Beispiel für die Kirche, wieder mehr unter die Menschen zu gehen.

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Sport bringt Menschen zusammen, ist aber kein „Allheilmittel“

In einem ökumenischen und mehrsprachigen Gottesdienst zur EM im Kölner Dom, betonte Stadtdechant Kleine am Samstag, dass Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen, «einen wertvollen Beitrag zu einem zufriedenen, sinnerfüllten Leben leisten» könnten. Ähnlich äußerte sich in dem Gottesdienst der evangelische Stadtsuperintendent Bernhard Seiger: «Der Sport kann uns helfen, Fairness zu lernen, er schafft Begegnung, Freude und Glück.»

Sport ist laut Wissenschaftler Mittag ein wesentlicher Bestandteil von Kommunikation und bringt Menschen zusammen. «Aber, dass Sport als Allheilmittel dienen kann, das wäre eine Überverantwortung an den Sport», betonte er. Denn so, wie der Fußball eine zusammenbringende und verstärkende Wirkung habe, könne bei schlechten Ergebnissen «das positive Moment relativ schnell ins Gegenteil» umschlagen, unterstrich der Geschichts- und Politikwissenschaftler.

Latzel: „Jesus war ein Straßenkicker“

Latzel empfahl in einem deutsch-französischen Gottesdienst am Sonntag in Düsseldorf, von Jesus zu lernen. «Fußballerisch formuliert war Jesus ein Straßenkicker, einer, der mit allen trainierte, spielte, sprach und aß, die er traf», sagte er laut Predigttext. «Als Kirche sind wir gerne kuschelig zu Hause, mehr Herberge als wanderndes Gottesvolk», sagte Latzel in dem Gottesdienst unter dem Motto «Everybody’s Heimspiel – Was Menschen verbindet». «Und wie schön und heilsam wäre es, wenn wir als Menschen in der Nachfolge Jesu Christi anfangen, wie er auswärts zu spielen.» Es gehe darum, die eigene Komfortzone zu verlassen, den anderen Heimvorteil zu gewähren und dort mitzuspielen, wo sie zu Hause seien.

Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland in München haben am Freitagabend im ZDF durchschnittlich 22,5 Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen ab drei Jahren verfolgt, wie das ZDF am Samstagmorgen im Teletext mitteilte. Das entspreche einem Marktanteil von 69 Prozent.

Quelleepd

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3 Kommentare

  1. «Fußballerisch formuliert war Jesus ein Straßenkicker, einer, der mit allen trainierte, spielte, sprach und aß, die er traf»
    Einen solchen Unsinn verbreitet der leitende Theologe einer Landeskirche …

  2. – … dass Sport im Allgemeinen und Fußball im Speziellen, «einen wertvollen Beitrag zu einem zufriedenen, sinnerfüllten Leben leisten» könnten. –
    Wer so etwas sagt, hat vom Sinn des Lebens tatsächlich keine Ahnung. Es ist bezeichnend, dass es wieder ein „Theologe“ ist, der einen solchen Unsinn verbreitet.

    • Jede/r darf das Leben und seine guten Freuden lieben

      Lieber Herr Wößner: Man kann nicht alles – aber vieles – auch von einer anderen Seite sehen. Natürlich kann Sport oder speziell Fußball nicht eine suboptimale Lösung für den Lebenssinn sein. Aber sollten sie die Klagelieder Jeremia kennen, geht es da ja auch um die Weisheit, die guten und die nicht guten Dinge des Lebens zu akzeptieren. Jesus war keinesfalls ein Asket, auch wenn er den Ernstgläubigen der Pharisäer eher zugeneigt war. Jesus feierte mit den Menschen, ging in die Wohnungen und war für die Armen und Kranken da -sowie alle die am Rande standen. Bei ihm ging es darum, dass die Kranken eher den Arzt brauchen als jene, die überzeugt sind perfekt und damit gesund zu sein. Will sagen: Die Freuden des Lebens und auch der Fußball ist per se keine schlechte Sache, aber alles kann schlecht und ungut sein ohne Liebe, oder sogar mit Hetze, Hass und Gewalt. Ich empfinde es von Ihnen reichlich arrogant, was supotimal nicht christlich ist, daß sie Thorsten Latzel als leitenden Theologen einer Landeskirche unterstellen, er verzapfe „solchen Unsinn“. Natürlich kann man Herrn Latzel nicht mit seinem Bruder vergleichen, der ja – ich sage dies hier bewusst ironisch – man doch als einen seltsamen Heiligen ansehen kann.

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