Dürfen Hinterbliebene auf einem Grab Tomaten pflanzen? Darüber wird im bayerischen Neuburg an der Donau gestritten. Eine Enkelin hat auf dem Grab ihrer Großeltern Tomatenstauden gepflanzt. Die Friedhofsreferentin stört sich daran und will in die politischen Gremien einen Antrag dagegen einbringen.
Der Friedhof dürfe nicht zum Schrebergarten verkommen, so sieht es die Stadträtin Elfriede Müller (CSU). Die "Leute wollen keine Gemüsepflanzen auf Gräbern", wird sie vom Onlineportal "evangelisch.de" zitiert. "Würden Sie Tomaten essen, die auf einem Grab gewachsen sind?"
Die Enkelin hatte laut dem Bericht die Tomaten im Frühjahr auf das Grab ihrer Großeltern gesetzt, die im vergangen Jahr nacheinander innerhalb von fünf Monaten gestorben waren. Die beiden hätten auch in ihrem Garten Gemüse gezogen. In diesem Sommer schossen die Stauden in die Höhe und waren auch für Besucher der Nachbargräber unübersehbar.
Bei der Stadt Neuburg sei bislang kein Antrag von Stadträtin Müller eingegangen, sagt Pressesprecher Bernhard Mahler. In diesem Fall müsse dann die Verwaltung darüber entscheiden. Die geltende Friedhofssatzung der Stadt Neuburg sehe jedenfalls kein Verbot für Gemüsepflanzen auf Gräbern vor. Die Kommune habe deshalb nichts gegen die Tomatenpflanzen unternommen. Er halte es zudem für nicht angemessen, innerhalb des ersten Trauerjahres die Familie im Ausdruck ihrer Trauer zu begrenzen.
Fortsetzung folgt.
(Quelle: epd)