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Garzweiler II: Katholisches Gotteshaus muss Braunkohle-Tagebau weichen

Knapp 125 Jahre nach seiner Einweihung ist der Dom von Immerath bei Erkelenz (Nordrhein-Westfalen) am Sonntag entwidmet worden. Das Gotteshaus muss wie die gesamte Ortschaft den Baggern des Braunkohletagebaus Garzweiler II weichen.

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In einem Festgottesdienst zum Abschied verlas Pastor Werner Rombach die Profanisierungsurkunde. Danach wurde das Allerheiligste aus der St. Lambertuskirche getragen und als äußeres Zeichen der Entwidmung das ewige Licht gelöscht. 

 Die katholische Pfarrkirche ist die einzige Kirche im Kreisgebiet Heinsberg, die eine Doppelturmfassade vorweisen kann. Zudem gilt die Kirche als ein Schmuckstück neuromanischer Baukunst. Die zwei mächtigen Türme, das ausladende Portal mit Säulenkapitellen und der reich verzierte Altarraum stammen aus dem 19. Jahrhundert. Über die Höhe der Entschädigung für das Gotteshaus wollten bislang weder das Bistum Aachen, noch die Kirchengemeinde selbst Aussagen machen.

Die neue Kapelle, die in Neu-Immerath errichtet wurde, wird deutlich kleiner sein, als die am Sonntag entwidmete St. Lambertuskirche und soll bis Anfang 2015 fertiggestellt sein. Spätestens 2017 sollen die riesigen Braunkohle-Bagger Immerath erreichen. Dann wird auch die ehemalige Kirche abgerissen. Unter der Ortschaft Immerath, in der nur noch rund 100 Menschen leben, liegen rund 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle.

Ein Missionskreuz aus dem 14. Jahrhundert, eine Madonna sowie weitere kleine sakrale Gegenstände kommen mit in die neue Kapelle. Für den Rest des kirchlichen Interieurs, etwa den prachtvollen Altar, gibt es Anfragen von mehreren Kirchengemeinden. Das Chorgestühl wird künftig vermutlich in einer Kirche in Erkelenz stehen, die Kirchenfenster kommen wahrscheinlich in ein Museum. Auch für die Kirchenbänke und die Orgel gibt es Interessenten. Die vier mittelalterlichen Glocken sollen restauriert werden und dann in die Kapelle in Neu-Immerath zurückkehren.

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(Quelle: epd)

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