Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Katrin Göring-Eckardt, hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen die Ladenöffnung an Adventssonntagen begrüßt.
Der arbeitsfreie Sonntag ohne Ladenöffnungen habe etwas Verbindendes in der Gesellschaft, sagte Göring-Eckardt unmittelbar nach der Verkündung des Urteils am Dienstag im ZDF. Der Sonntag sei «ein Geschenk der Christen an die
Gesellschaft».
Laut Urteil verletzt die 2006 in Berlin getroffene Regelung das Recht der Kirchen auf Religionsfreiheit. Allerdings dürfen die Geschäfte an den verbleibenden Adventssonntagen bis Weihnachten noch öffnen. Das Verbot des Bundesverfassungsgerichts greift erst ab dem nächsten Jahr.
Göring-Eckardt sagte, Sonntagsruhe bedeute, Begegnungen möglich zu machen. Die Priorität liege bei der Familie, bei der Gemeinschaft, stellte die Grünen-Politikerin und Vizepräsidentin des Bundestages heraus. Den Kirchen sei es mit ihrer Klage gegen des Berliner Ladenöffnungsgesetz um mehr gegangen, als den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen.
In der Bundeshauptstadt durften die Geschäfte in den vergangenen Jahren an bis zu zehn Sonntagen zwischen 13 und 20 Uhr öffnen, darunter an allen vier Adventssonntagen. Gegen das Gesetz hatten die evangelische und die katholische Kirche vor dem höchsten deutschen Gericht geklagt. Von dem Urteil gegen die bundesweit liberalste Ladenöffnung wird eine Signalwirkung auch für andere Bundesländer erwartet.
(Quelle: epd)