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Größte katholische Kirche auf der Arabischen Halbinsel wird eingeweiht

Bisher gab es nur fünf offiziell anerkannte katholische Kirchen auf der Arabischen Halbinsel. Die neue Kathedrale im Königreich Bahrain gilt als Hoffnungssignal.

In Bahrain steht künftig die größte katholische Kirche der Arabischen Halbinsel. Die Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ soll am Freitag eingeweiht werden, wie „Kirche in Not Deutschland“ am Donnerstag in München mitteilte. Damit gehe das größte Kirchenbauprojekt auf der Arabischen Halbinsel nach fast sieben Jahren Bauzeit zu Ende. Das Gebäude steht in Awali, südlich von Manama, der Hauptstadt des Inselstaats Bahrain. Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ gehört den Angaben zufolge zu den Unterstützern des neuen Gotteshauses.

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Die neue Kathedrale hat die architektonische Form eines Zelts und verfügt den Angaben zufolge über 2.300 Sitzplätze. Zum Vergleich: In den Petersdom in Rom passen knapp 20.000 Menschen. „Bisher gab es nur fünf offiziell anerkannte Kirchen für die Gläubigen in einer Region, die fast so groß ist wie Deutschland und Frankreich zusammen“, erklärte Regina Lynch, Projektdirektorin der internationalen Zentrale von „Kirche in Not“.

Kathedrale als wichtiges Hoffnungssignal für Christen

In Bahrain, wo „Kirche in Not“ zufolge etwa 90.000 Katholiken leben, gab es bislang nur eine Kirche in der Hauptstadt Manama und eine Kapelle in einem Vorort. Auch viele Christen verschiedener Riten aus Saudi-Arabien und anderen Ländern kämen nach Bahrain, um dort ihren Glauben zu praktizieren und die Sakramente zu empfangen, sagte Lynch. „Auf der gesamten Arabischen Halbinsel, insbesondere aber in Saudi-Arabien, ist die öffentliche Ausübung des Christentums stark eingeschränkt. Christen können sich nur in ausländischen Botschaften oder Privathäusern treffen. Deshalb ist die neue Kathedrale in Bahrain auch ein wichtiges Hoffnungssignal für die Christen in anderen Ländern der Region.“

Das 2012 errichtete Apostolische Vikariat für das Nördliche Arabien wird in Awali seinen Sitz haben. Das Zentrum könne auch von anderen christlichen Konfessionen genutzt werden, hieß es. Auf der Arabischen Halbinsel leben etwa 2,5 Millionen Katholiken. Ihr geistliches Oberhaupt ist Bischof Paul Hinder, ein gebürtiger Schweizer Kapuziner. Er hatte im Mai 2020 zusätzlich zu seinem Amt als Apostolischer Administrator für das Südliche Arabien auch die Verantwortung für die katholischen Gemeinden im Nördlichen Arabien übernommen, nachdem der dortige Administrator, Bischof Camillo Ballin, verstorben war. Ballin hatte das Bauprojekt angestoßen.

Link: Hier geht es zur Webseite des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“.

Quelleepd

6 Kommentare

  1. Urvertrauen pur

    Hallo Dieter, wir bleiben als Menschen wirklich alle Kinder Gottes. Aber unter der Prämisse, dass Gott g u t ist und wir eben meist nicht. Gleiches wird bei Gott nicht mit gleichem vergolten. Denn bei dem Zustand der Welt bzw. der menschlichen Gesellschaft wäre das fatal, zumal wir uns das meiste Elend selbst zuschreiben müssen. Es gibt kaum was problematischeres als fromme Selbstgerechtigkeit. Gut ist das Streben, sich am Menschen Jesus ein Beispiel zu nehmen und keine überhöhte Einschätzung von sich selbst zu machen. Luther hatte diese Erkenntnis, dass Gott schon immer gnädig war, also lange bevor wir daran gingen, uns selbst als etwas besseres zu definieren. Gott darf man, unter der unbedingten Berücksichtigung dass er in keinerlei menschliche Vorstellung passt, sich wirklich als guten Vater oder gute Mutter vorstellen. Da wir Christinnen und Christen aus der Vergebung leben, brauche ich nicht über meinen Schatten zu springen, an meinen Unzulänglichkeiten zu verzweifeln – und darf mich auch selbst lieben. Das ist Freiheit. Ich kann also nie tiefer fallen als in die Hand Gottes. Darauf zu vertrauen ist „Urvertrauen pur“!

  2. Jesus ist für alle Menschen gestorben

    Doch lieber Markus, denn Jesus ist für alle Menschen gestorben und Gott liebt jeden Menschen. Dies ist nicht eine Aussage billiger Gnade, denn die Gnade Gottes hat Jesus (durch sein freiwilliges Opfer) das Leben gekostet. Was immer man unter „in Jesus wiedergeboren“ versteht, relativiert es doch nicht die Tatsache, dass Jesus immer mit denen gerne verkehrt ist und sich an ihre Seite stellte, die auch die religiöse Obrigkeit seiner Tage ins Abseits stellten. Saulus war ein Verfolger der jungen Christenheit, und damit sicherlich ein Mörder, aber in der Begegnung vor Damaskus änderte sich sein Leben radikal: Niemand kann an Gott vorbei. Und die 99 Schafe im Gleichnis verlässt der Schäfer, sucht das durch eigene Abtrünnigkeit verlorene Schaf, legt es auf seine Schultern und trägt es ohne jegliche Vorbedingung nachhause. So kann bildlich Liebe geschildert werden. Manchmal ist es so – oder vielleicht auch immer – dass so Gott auch an (allen) Menschen handelt. Er errettet die ganze Welt. Den welch ein traurig leerer Himmel bliebe, in dem es 99% der Menschen die Jesus erlöste und unverdient ihre Schuld vergab, nicht mehr gibt. Mit Liebe hat es auch nichts zu tun, noch nicht einmal die des Bäckers, wenn er fast alle seine Werke (die Brötchen) in den Müll wirft. Keine Eltern werden ihre abtrünnigen Kinder zum Tode verurteilen. Da kann man auch auf das Gleichnis vom Verlorenen Sohn verweisen. Jede und jeder kann immer zu Gott zurückkommen. Und da es im Ewigen Leben keine Zeit gibt, sondern ewige Gegenwart, geht es nicht um den Zeitpunkt einer freiwilligen Versöhnung mit Gott. Daran glaube ich, dass Gott einen Neuen Himmel und eine Neue Erde erschafft, ein Neues Universum, weil er alle seine Geschöpfe liebt.

    • Wie sagte es Heinrich Albertz damals so trefflich: sie bleiben alle Kinder Gottes, selbst in ihren größten Verirrungen.“
      Ich bin als Atheist doch etwas skeptischer.

  3. Gott ist nicht Vater aller Menschen, sondern nach Johannes 1,12 der Gläubigen, der in Jesus wiedergeborenen.
    Von daher sind nicht alle Menschen Geschwister und jedem Menschen steht es frei, und ist es natürlich möglich, ein Kind Gottes zu werden.

  4. Um was geht es beim Evangelium ?

    Lieber Martin Hofheinz: Richtig, es kommt (immer!) auf den Inhalt an. Allerdings meine ich, auch wenn dies durch Ihren kurzen Satz sicherlich nicht thematisiert wird, dass die offensichtliche Spaltung der Christenmenschen in jene mit evangelikaler Sichtweise und Gefühlswelt und in die andere Perspektive eines dialogbereiteren Christentums auch den Inhalt der Botschaft Jesu spaltet. Die nachösterliche Gemeinde hatte noch eine genaue Überlieferung und ein gutes Jesusgefühl, wenn dort gesagt wurde: „Glaube, Hoffnung und Liebe – die Liebe aber ist die Größte unter ihnen“! Gott ging es ja offensichtlich um „Liebe“, wenn er Jesus schickte (oder sich in der Gestalt Jesu unter die Menschen mischte). Er zeigte uns das freundliche Gesicht Gottes. Also das eines Friedefürsten, der die Völker des Universums mit Liebe regiert. Im Hinblick auf die größte und auch neueste katholische Kirche in Bahrain kommt mir so der Gedanke, dass wir an bestimmten Orten und anlässlich bestimmter Umstände mit einem Dialog, nur auf einem Umweg, das Gleiche erreichen können wie mit Mission und Evangelisation. Letzteres geht auch in einem moderaten Islam auch gar nicht viel anders. Aber wir haben viel zu bieten mit einem Gottesbild, das einfach beschreibt dass Gott völlig voraussetzungslose Liebe ist, die allen Menschen gilt. Am Ende aller Tage gibt es sowieso nur noch Gott und die Menschen, Religionen und Konfessionen aber nicht mehr. Außerdem sind wir alles Töchter und Söhne von Abraham. Insofern müsste man der neuen Gemeinde, dem neuen Gotteshaus und Bahrain wünschen, dass etwas von unserem gelebten Glauben hinüberschwappen möchte in den Islam. Und vielleicht gibt es ihn da ja auch, nämlich einen Heiligen Geist der weht wo er will. Obwohl ich gar nicht katholisch bin sei hier erinnert: Sagte nicht der Papst anlässlich der Begegnung mit dem Islam, dass wir alle Geschwister sind, weil Gott wie ein Vater aller Menschen ist. Er hat es nur nicht so ausformuliert.

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