Die Hamburger Diakoniechefin Annegrethe Stoltenberg hat die Unterbringung von Obdachlosen in einem ehemaligen Schutzbunker am Hauptbahnhof scharf kritisiert.
Die Zustände im Bunker seien «selbst für eine kurzfristige Notunterbringung im jetzigen Zustand fast unzumutbar», erklärte sie am Wochenende in Hamburg. Stoltenberg forderte den Senat auf, für eine angemessene Unterbringung der Obdachlosen während des ganzen Winters zu sorgen: «Zur Not müssen eben Hotelzimmer angemietet werden.» In den vergangenen Nächten hatten mehr als 90 wohnungslose Menschen in dem Bunker übernachtet.
Angesichts der eisigen Kälte war der Bunker Anfang des Monats vom Hamburger Senat als zusätzliche Notunterkunft geöffnet worden. Bereits wenige Tage später hatte das Straßenmagazin «Hinz&Kunzt» die Unterbringung als «unmenschlich» bezeichnet. So hätten die Toiletten keine Türen, sondern nur Vorhänge. Die Luft am Morgen sei unzumutbar, kritisierte Geschäftsführer Jens Ade. Zugleich hatte die Zeitung, deren Herausgeberin Diakoniechefin Stoltenberg ist, mit Hilfe von Spenden fünf Doppelzimmer für Obdachlose in einem Monteursheim angemietet.
(Quelle: epd)