Hessen unternimmt einen neuen Anlauf zur Errichtung eines «Zentrums für Islamische Studien».
Die Universitäten Frankfurt am Main und Gießen hätten gemeinsam einen Antrag zur Prüfung vorgelegt, sagte der Sprecher des Wissenschaftsministeriums, Ulrich Adolphs, am Freitag in Wiesbaden dem epd. Anfang Februar werde der Antrag an das Bundesbildungsministerium weitergeleitet. Langfristig werde angestrebt, auch die Universität Marburg in eine Strategie für Islamstudien in Hessen einzubinden.
In einer ersten Auswahlrunde im Oktober waren die Universitäten Tübingen und Münster/Osnabrück als Standorte für die vom Bund geförderten Zentren bestimmt worden. Das Bundesbildungsministerium hält in diesem Frühjahr eine zweite Auswahlrunde ab.
Der vom Land Hessen unterstützte gemeinsame Antrag der Universitäten von Gießen und Marburg war in der ersten Runde abgelehnt worden. Die Universität Frankfurt, die zum laufenden Wintersemester eigenständig einen dreijährigen Bachelor-Studiengang «Islamische Studien» einführte, hatte verschnupft reagiert, weil sie nicht beteiligt worden war. Auf Anfrage teilte die Uni Frankfurt mit, dass sie bei dem neuen Antrag die Federführung innehabe. Das vorgesehene «Zentrum für Islamische Studien» umfasse die Forschung, die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern und von Religionslehrern. Die Kooperation mit der Universität Gießen beziehe sich speziell auf die Lehrerausbildung.
(Quelle: epd)