Christliches Medienmagazin PRO:

„Honecker sagte: ‚Ich bin wieder zu Hause'“

Pastor Uwe Holmer und seine Familie nahmen 1990 Erich Honecker und seine Frau Margot trotz großer Bedenken im Pfarrhaus in Lobetal auf. Das christliche Medienmagazin PRO hat mit Kornelius Holmer, der damals 14 Jahre alt war, über seine Sicht auf das Geschehen und den Film „Honecker und der Pastor“ gesprochen.

Kornelius Holmer fand es nach eigener Aussage „aufregend und spannend“, dass die Honeckers bei seiner Familie im Haus wohnten. Er sei mit ihnen umgegangen, als wären es seine Großeltern gewesen, sagt er: „Bevor ich in die Schule bin, habe ich mich immer höflich verabschiedet. Auch nachmittags haben wir über den Tag geredet.“ Seinen Eltern sei Holmer für ihr vorbildliches Handeln dankbar.

Ein Erlebnis habe sich Kornelius Holmer besonders eingeprägt: Die Honeckers sollten in eine neue Unterkunft nach Lindow gebracht werden. Aufgrund der Proteste der dortigen Bevölkerung kamen sie jedoch wieder zurück nach Lobetal. Als Erich Honecker vor der Tür des Pfarrhauses stand, habe er gesagt: „Jetzt bin ich wieder zu Hause.“

Holmers Meinung nach sei der Film „Honecker und der Pastor“ (abrufbar in der ZDF-Mediathek) gelungen, aber gebe die Realität nicht eins zu eins wieder: „Die Dramatik der Demonstrationen ist natürlich für das Drehbuch verstärkt worden.“ Beim ersten Schauen habe er sich damit schwergetan, wie anders manche Dinge umgesetzt wurden. Aber mit jedem Schauen gefalle ihm die Umsetzung besser.

Link: „Honecker sagte: ‚Ich bin wieder zu Hause'“ (Christliches Medienmagazin PRO)

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1 Kommentar

  1. Asyl für Menschenrechts-Verbrecher ?

    Asyl für Menschenrechts-Verbrecher – ist das richtig, auch von Christen bzw. einer Pastorenfamilie ? Diese Frage habe ich mir gestellt, seit die damalige Geschichte geschah. Nun könnte man mit der Nächstenliebe, eher noch mit der Feindesliebe argumentieren. Oder auch mit dem Umstand, dass ein Mensch bis zu seiner möglichen Verurteilung durch die Justiz als unschuldig zu gelten habe. Aber dann muss man auch ehrlich berücksichtigen, dass es unserer Justiz – und unserem Staat – wohl unangenehm war, den Herrscher des DDR-Regimes, mit dem man immerhin jahrelang diplomatische Verhandlungen führte, vor den eigenen bundesdeutschen Richter zu stellen. Was mich umtreibt ist aber auch beim DDR-Unrecht, dass oft die Kleinen verurteilt werden, auch zurecht, und dass die Großen, wenn sie nicht vorher sterben, wegen ihrer Krankheit angeblich nicht einem rechtsstaatlichen Verfahren ausgeliefert werden. In dieses unübersichtlichen Feld der unterschiedlichsten Gefühle, Absichten und diplomatischen Rücksichten ist der arme Pfarrer Pastor Holmer gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Nun würde ich auch nicht wollen, dass man, hätte ein Gerichtsverfahren noch zu Ende geführt werden können, der kranke Honecker vorher einer Lynchjustiz zum Opfer gefallen wäre. Allerdings hat der Erich aber einen perfiden Staat geleitet, der seine Bürger*innen in Unfreiheit lies, fast jede/n bespitzelte, absolut keine freie Meinungsäußerung erlaubte und jede Menge anderes Unrecht praktizierte. Aber er war nicht Adolf Hitler, Stalin und auch nicht der bösartige Kreml-Herrscher namens Putin, der ein anderes Land überfällt und massenweise Kriegsverbrechen begeht. Putin hätte ich kein Kirchenasyl der privaten Art zugestanden. Allerdings mit dem gläubigen Erich an den Kommunismus musste man schon etwas Mitleid haben. Er wird sich vor dem zu rechtfertigen haben, der auch den schlimmsten Bösewicht trotzdem mit Liebe richtet. Wie ich Herrn Honecker anstelle Holmers gehandelt hätte ? Ich befürchte, seinen Mut hätte ich vielleicht nicht gehabt. Immerhin hat der zwangsläufige Gast samt Ehefrau, von der Dunklen Seite der Macht, dann doch mal Kontakt mit einem richtigen christlichen Umfeld gehabt. Schade nur, dass niemand Honeckers Gedanken lesen konnte. Die wären Stoff für einen spannenden Film geworden.

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