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Huber-Nachfolge: Neuer Berliner Bischof Dröge ins Amt eingeführt

Berlin, Brandenburg und Ostsachsen haben einen neuen evangelischen Bischof: Markus Dröge.

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Nach fast 16 Jahren im Amt wurde Bischof Wolfgang Huber am Samstag in einem Festgottesdienst in der Berliner Marienkirche in den Ruhestand verabschiedet. Als Nachfolger des 67-jährigen Theologen wurde der 55-jährige ehemalige Koblenzer Superintendent Markus Dröge in das Bischofsamt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz eingeführt. Der Landeskirche gehören rund 1,1 Millionen Protestanten in knapp 1.400 Kirchengemeinden an.

 Dröge rief in seiner Antrittspredigt zu einem Engagement für die Menschenrechte, die Umwelt und gegen Armut auf, das an die friedliche Revolution in der DDR vor 20 Jahren anknüpfen sollte. Die Kirche müsse ein Raum bleiben, in dem «kritische Freiheitskraft» wachsen könne, sagte der neue Berliner Bischof. Leid dürfe nicht «mit frommen Gesängen übertönt werden».

 Die evangelische Kirche müsse beim Thema Armut «Anwältin der Menschenrechte» und der Schwachen sein. Zur Ökumene und zum interreligiösen Dialog sagte Dröge, Unterschiede müssten benannt, aber nicht zu Mauern zwischen Konfessionen und Philosophien gemacht werden. Jeder, ob Jude, evangelischer oder katholischer Christ, ob Muslim, Humanist oder Atheist, habe die Verpflichtung, «nach den Gemeinsamkeiten zu suchen, die die Hoffnung auf eine friedlichere Welt stärken».

 Bei der Verabschiedung Hubers würdigten Vertreter aus Kirche und Politik den Alt-Bischof und früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als streitbaren Protestanten. Huber habe allein mit der Überzeugungskraft des Wortes manchen notwendigen Konflikt geführt und dabei auch gewusst, «wie man Löwen bändigt», sagte die hannoversche Bischöfin Margot Käßmann, die den EKD-Ratsvorsitz Ende Oktober von Huber übernommen hatte. Huber habe mit seinem Engagement «den Evangelischen im Land eine Stimme und ein Gesicht in der Öffentlichkeit gegeben».

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 Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky würdigte Huber als «Mann des Wortes», der weit über Deutschland hinaus gewirkt habe und konsequent für soziale und weltweite Gerechtigkeit eingetreten sei. Das gemeinsame Engagement für die Ökumene, aber auch den Religionsunterricht und den Sonntagsschutz habe die beiden Kirchen in Berlin verbunden, sagte der katholische Theologe.

 Die Präses der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, hob die Reformanstrengungen Hubers hervor. Er habe die «Kirche herausgerufen aus der ängstlichen Beobachtung schwindender Mitgliederzahlen, aus dem kräftezehrenden Verteidigen liebgewonnener Gewohnheiten», schrieb Göring-Eckard in einem Beitrag für das Online-Portal «evangelisch.de». Unbeirrbar, aber nicht unbelehrbar habe er sein Projekt verfolgt, die evangelische Kirche für die Zukunft wetterfest zu machen.

 An dem Festgottesdienst nahm neben anderen Persönlichkeiten aus Politik, Religion und Gesellschaft auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker teil.

 Wolfgang Huber hatte das Berliner Bischofsamt seit dem 1. Mai 1994 inne. Markus Dröge wurde im Frühjahr vom Kirchenparlament für eine Amtszeit von zehn Jahren zum Bischof gewählt. 

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(Quelle: epd)

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