Die Kairoer Al-Azhar-Universität hat aus Protest gegen Forderungen von Papst Benedikt XVI. nach Schutz für koptische Christen in Ägypten den Dialog mit der katholischen Kirche ausgesetzt.
Der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog werde seine «Haltung der Öffnung und der Bereitschaft zum Dialog» beibehalten, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag nach Angaben des römischen Nachrichtendienstes «Asianews» nach Bekanntwerden der Entscheidung der höchsten Autorität des sunnitischen Islams.
Vertreter der Kairoer Universität hatten mit Empörung reagiert, als der Papst nach dem jüngsten Attentat auf eine Kirche in Alexandria Schutz für ägyptische Christen gefordert hatte. Die Hochschule motivierte die Aussetzung des Dialogs ferner mit der Regensburger Rede von 2006, in der Benedikt einen byzantinischen Kaiser mit islamfeindlichen Äußerungen zitiert hatte.
Die Al-Azhar-Universität forderte «Asianews» zufolge das katholische Kirchenoberhaupt auf, zu einer offenen Haltung zum Islam zurückzukehren. Eine solche habe unter seinem Vorgänger Fortschritte im christlich-islamischen Dialog hervorgebracht, hieß es.
(Quelle: epd)