Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hat mehr Unterstützung für Familien gefordert.
Zeitdruck und Leistungsverdichtung machten es den Menschen immer schwerer, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Berufs- und Familienleben zu finden, erklärte der Freiburger Erzbischof zum katholischen Familiensonntag unter dem Motto «Alles unter einen Hut gebracht?».
Damit diese christliche Lebenskunst gelinge, müssten ausreichende Freiräume und der Sonntag weiter geschützt bleiben. Zollitsch warnte, es dürfe keine Gesellschaft entstehen, «die aus ökonomischen Gründen keine Zeit für Partnerschaften, keine Zeit für Kinder und keine Zeit für die Unterstützung der Älteren hat». Viele Kompetenzen, die für das Zusammenleben in einer Familie gefordert seien, seien auch entscheidende Qualifikationen im Arbeitsleben.
Trotz vieler Initiativen und vorbildlicher Aktivitäten für eine bessere Vereinbarkeit und Familie und Beruf sieht der Erzbischof einen wachsenden Handlungsbedarf. Die Arbeitswelt stelle gerade in der Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs weiter steigende Anforderungen an Mobilität, Leistungsbereitschaft und flexiblen Arbeitszeiten.
Auch die Kirche stehe in der Pflicht. Unterstützung gebe sie beispielsweise, indem sie Ehepaare ermutige, zueinander zu stehen, und dafür sorge, dass «Kinder und Jugendliche einen Platz in der Kirche haben, wo sie Menschen erleben, die das Evangelium in die Worte und Taten des Alltags umsetzen». Den jährlichen Familiensonntag hat die Bischofskonferenz 1976 ins Leben gerufen.
(Quelle: epd)