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Kirche von England: Homosexuellen bleibt Ehe verwehrt

Sechs Jahre hat die anglikanische Weltkirche über das Thema Homosexualität diskutiert. Das Ergebnis ist ein Kompromiss.

Die Bischöfe der Kirche von England wollen sich bei LGBTQI+-Personen für deren „Ablehnung, Ausgrenzung und Feindseligkeit“ entschuldigen. Wie die Kirche von England in London mitteilte, sollen gleichgeschlechtliche Paare in Zukunft künftig in einer Kirche für ihre Zivilehe oder Lebenspartnerschaft danken dürfen und dort den Segen Gottes empfangen. Eine traditionelle Heirat in einer anglikanischen Kirche auf der Insel bleibt ihnen nach jetzt veröffentlichten Plänen jedoch verwehrt.

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Die formale Lehre der Kirche von England, dass die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau auf Lebenszeit geschlossen wird, würde sich nicht ändern, hieß es weiter. Die neuen Vorschläge wurden nach einer sechsjährigen Phase der innerkirchlichen Diskussion jetzt veröffentlicht. Sie sollen in einem Bericht an die Generalsynode im Februar in London vorgelegt werden.

Anglikanische Weltkirche uneinig

Künftig soll in der Kirche ein möglichst umfassendes seelsorgerliches Angebot für gleichgeschlechtliche Paare angeboten werden. Die kirchliche Lehre von der heiligen Ehe werde jedoch nicht geändert, hieß es. Neue pastoralen Leitlinien sollen die Erklärung „Fragen der menschlichen Sexualität“ von 1991 ersetzen.

Die Vorschläge für die Kirche von England gehen auf eine Diskussion auf der Lambeth-Konferenz der anglikanischen Bischöfe aus aller Welt zurück. Die anglikanische Weltkirche ringt seit Jahrzehnten um eine theologische Beurteilung der Homosexualität. Eine Mehrheit lehnt die gleichgeschlechtliche Ehe ab. Die neue Haltung stellt einen Kompromiss dar, der die Einheit der anglikanischen Weltkirche bewahren soll.

Quelleepd

7 Kommentare

  1. ein fauler Kompromiss wie ich finde ! der „Segen“ wird ohne Wirkung bleiben, weil Gott nicht segnen kann was seiner Schöpfungsordnung entgegen steht ! Aber der Feldzug der Homo-Szene geht in die nächste Runde und nur wenige Kirchen und Freikirchen werden dem Dauerbeschuss standhalten. Das ist tragisch, es symbolisiert die Verweltlichung der Kirche wie kein anderes Thema.
    Der „aufgeklärte“ Mensch emanzipiert sich vollständig vom Gott der Bibel und schafft sein eigenes Weltbild.
    Das wird nicht gutgehen und im Chaos enden, „irrt euch nicht Gott lässt sich nicht spotten, denn was der Mensch säet, das wird er ernten“

    • Gottes Wort ist immer Gotteswort durch Menschenwort

      Wieso steht der Segen von Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung der Schöpfungsordnung entgegen? Oder wie sind Abrahams Ehe mit sechs oder sieben Nebenfrauen mit dieser Ordnung vereinbar ? Die Schöpfungsordnung lässt ja bekanntlich zu, dass auch Menschen in ihrer anderen Orientierung so geboren werden. Oder sind sie alle ein Irrtum ? Der Schöpfungsbericht ist in fast völliger Übereinstimmung von fast allen informierten Christen nicht vom Himmel gefallen, und wurde nicht von Gott persönlich verfasst, sondern er ist ein antikes Glaubensbekenntnis und ein Schöpfungshymnus. Vor 3000 Jahren kannte man lediglich nur Mann und Frau. Dass Menschen auch völlig anders sind, alleine manchmal schon anatomisch, was eben ausgesprochen selten war, wurde daher auch nicht wahrgenommen. Damit will ich allerdings nicht gemeint, der Schöpfungsbericht sei nicht Gottes Wort: Aber er ist wie alles in der Bibel „Gott Wort durch Menschenwort. Die Botschaft lautet daher: Gott ist der Erschaffer des Universums, und auch der Erde. Ansonsten müsste nach wörtlichem Schriftverständnis die Erde eine Scheibe sein sein, und dann in 7 Tagen erschaffen. Dann sind Adam und Eva nicht wir selbst, sondern historische Wesen. Sie haben folglich im Paradies gelebt und dies war auch hier auf Erden. Nach ursprünglich jüdische Auffassung wurde die Welt vor 6000 Jahren erschaffen. Manche Menschen glauben dies immer noch, nur weil es so in der Bibel steht. Allerdings Adam und Eva sind als angeblich erste Menschen nach ihrem Rauswurf aus dem Paradies auch anderen Menschen begegnet. Dies ist sogar den Redakteuren der Schöpfungsgeschichte bewusst gewesen, deshalb gibt es bekanntlich ja auch zwei verschiedene Schöpfungsberichte. Will sagen: Es kann so oder anders gewesen sein. Bekanntlich haben ebenso Menschen entschieden, welche Literatur in die Bibel kommt und welche nicht. Ein Zeuge Jehova behauptete, Eva habe 30 Kinder geboren, daher seien alle Menschen letztlich von dem ersten Paar gezeugt. Dann waren auch Noah mit Familie die einzig überlebenden Menschen dieser Erde. Nun hat die Katastrophe vor 9000 Jahren aber auch wirklich stattgefunden. Dafür gibt es weltweit ähnlich lautende Erzählungen auch dieser Noah-Geschichte. Denn ebenso die Indianer berichten von solch einer solch riesigen Flut – wahrscheinlich hervorgerufen durch einen eingeschlagenen Meteoriten. Dafür sprechen eindeutig geologische Funde. Die Indianer haben die sehr hohe Welle schon weit vorher gehört. Sie haben bekanntlich überlebt. Diese Erzählung ist eine Überlebensgeschichte. Oder glauben Sie wirklich, dass Gott die ganze Menschheit vernichtet und anschließend feststellt, er habe sich nur geirrt und es tue ihm leid? Dies lässt sich mit der Botschaft Jesu nun wirklich nicht vereinbaren. Denn Jesu Wort sagt eindeutig, dass Gott Liebe ist. Gott generiert keine Naturkatastrophen und bestraft uns Menschen auch nicht mit Krankheiten. Aber die sehr lehrreiche Geschichten in der Bibel haben einen im Grunde sehr wahren Inhalt. Im übrigen muss man biblische Texte immer auslegen. Sonst stößt jeder auf einen Berg Widersprüche. Ich denke da auch an Jona mit dem Wal. Hier könnte der Retter ein Delphin gewesen sein. Dann hätte diese sinnbildliche Geschichte sogar einen wahren Hintergrund, wobei es immer zuerst um den Inhalt geht in bildlicher Form, und dann um die äußere Erzählung. Die Texte des Ersten Testamentes erfolgen auch durch die Brille eines antiken Weltbildes. Daher müssen wir verstehen, was sie für uns heute wirklich bedeuten.

  2. Ein Thema mit Irrtümern

    Liebe Bea: Grundsätzlich darf jede und jeder eine eigene Meinung zur Frage haben, ob homosexuelle Menschen getraut werden sollen. Allerdings scheint es aber völlig unbekannt zu sein, dass nach evangelischer Lehre die Ehe kein Sakrament ist. Wobei dies keine neumodische Erscheinung darstellt, sondern Martin Luther schon postulierte, dass die Heirat zweier Menschen eine weltliche Sache – heute also staatliche Angelegenheit – darstellt. Daher: Eine evangelische Trauung ist immer eine gottesdienstliche Handlung, aber keine sakramentale. Selbstverständlich kann man biologisch – zumindest oberflächlich besehen – nur Frau oder Mann sein (Kinder bekommen können oder keine Kinder bekommen als Frau). Aber tatsächlich ist dies aber nicht so einfach: Es gibt Menschen – immer recht selten – die überhaupt keine oder nur geringe Geschlechtsmerkmale haben. Oder aber in beiderlei Form. Manche Menschen stecken im falschen Körper. Es gibt Menschen die Bi sind, also sind sie auch (theoretisch) gefühlsmäßig in der Lage, Frauen und Männer lieben. Wenn man dieses thematisch zuspitzt ist es wohl fast schon so, dass es an die hundert Varianten unserer Sexualität gibt, hundert Geschlechter. Jemand mit einer anderen sexuellen Orientierung als die Norm ist weder seelisch noch körperlich krank, noch kann man eine andere Orientierung aus eigenem Willen annehmen, und niemand kann sie ablehnen. Wir sind so wie wir sind, und auch so wirklich von Gott geschaffen und gewollt. (Oder sollte Gott ab und zu ein Fehler unterlaufen ?) Kein Mensch kann seine eigene Sexualität einfach ausschalten, denn nach allen Erkenntnissen und Erfahrungen ist sie ein nicht unwesentlicher Teil unserer Persönlichkeit: Also wie ein Messer nicht böse oder gut. Man kann mit einem Messer jemand Gewalt antun oder damit Brot schneiden, aber auch schnitzen. Im Ersten Testament wird die Homosexualität (eigentlich fast nur auf Männer bezogen) und im Sinnzusammenhang mit antiken Orgien gesehen. Damals war unbekannt, dass stabile Beziehungen auch von Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung möglich sind. Dass sich heute viele Paare trennen und/oder scheiden lassen, gilt wohl für alle Beziehungen, im Grunde weil heute die Lebenserwartung um ein vielfaches höher liegt als früher. Ich darf auch daran erinnern, dass Abraham, wie für damals in der Antike in Agrargesellschaften normal, sechs oder sieben Frauen hatte.

    Auch in der Ev. Kirche werden eher selten zwei Frauen oder zwei Männer miteinander verheiratet. Die Nachfrage ist sehr gering. Es gibt aber auch Pfarrerinnen und ebenso Pfarrer, die offiziell verpaart sind, damit immer offen umgegangen sind, deren Gemeinden damit nie Probleme hatten und die ihre Arbeit genauso gut oder schlecht machen wie alle anderen: Die halten sogar gute Predigten und sind richtig „fromm“. Und Feuer ist auch noch nicht vom Himmel gefallen. Im übrigen gehen auch evangelisch verheiratete Paare eher öfters nicht mehr in die Kirche oder beteiligen sich in der Gemeinde. Tiere werden (evangelisch eigentlich nicht üblich) gesegnet, weil sie Wesen der Schöpfung sind und wir sie bisweilen sehr lieben, vor allem auch die Kinder. Man kann jemand auch den Reisesegen geben, oder eine Salbung, dies ist ja niemals irgendwie magisch zu verstehen, sondern eine gute zeichenhafte Handlung der Liebe Gottes immer an uns. (Auch die Taufe ist keine Immunisierung gegen die Sünde).

    Ob das Wort Gottes beim anglikanischen Kompromiss gesiegt hat, halte ich für fraglich. Im übrigen ist die anglikanische Kirche mit evangelischer Lehre und einer katholischen Liturgie versehen. Allerdings ist weder gerecht noch zutreffend, dass Gott die homosexuelle Menschen irgendwie als schlechtere Menschen betrachtet. Andererseits ist es weder menschlich noch christlich, diese Mitmenschen tendenziell für Sünder zu halten. Ich hielt dies für eine ganz schlimme Diskriminierung. Alle Menschen haben Gottes Liebe verdient, auch die Sünder. Heißt es nicht so schön „wir sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den wir vor Gott haben sollten“! Sünde beschreibt mitnichten etwas was wir tun, sondern nur unsere Nichtbeziehung zu Gott. Ich darf als ganz langweiliger Hetero auch jeden Tag aus der Vergebung leben: Niemand, egal wie er ist, ist vollkommen.

    • “Die Ehe ist ein weltlich Ding.”

      Na, dann reicht es auch sich weltlich trauen zu lassen;)

      Würden Sie es demnächst auch begrüßen und gut heißen, wenn ein Transmann und eine Transfrau vor den Traualtar treten würden mit der Begründung, „Gott ist Liebe, niemanden kann sein Segen vorenthalten werden.“
      Das fände ich sehr befremdlich, ist aber auch das geliebte Argument bei der Homo-Ehe.

      • Lieber Markus, möchten Sie denn den Transmann und seine Transfrau nicht nur aus der Kirche, sondern auch aus der menschlichen Gemeinschaft entfernen ? Ich halte diese Aussage (leider) für unsäglich.

  3. „Die formale Lehre der Kirche von England, dass die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau auf Lebenszeit geschlossen wird, würde sich nicht ändern“… über diese klare Aussage freue ich mich, das ist in der deutschen Kirche nicht möglich, da werden homosexuelle Paare getraut. Oder Tiere gesegnet. Und trotzdem leeren sich die Gottesdienste, denn die so in die christliche Gemeinschaft aufgenommenen Paare lassen sich nicht mehr blicken. Es ging nur um die Durchsetzung ihrer Wünsche und den Triumph, über Gottes Wort gesiegt zu haben. Es ist traurig.

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